• 24.09.2008, 13:28:20
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Christian Schad. Der Meister der Neuen Sachlichkeit

Große Herbstausstellung im Leopold Museum

CHRISTIAN SCHAD, Sonja, 1928, Öl auf Leinwand, 90 x 60 cm, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie. Eigentum Verein d. Freunde d. Nationalgalerie.Erworben aus Mitteln der 'Stiftung von Ingeborg und Günter Milich', Berlin

Wien (OTS) - Das Leopold Museum zeigt ab 26. September die erste
umfassende Ausstellung von Christian Schad (1894-1982) in
Österreich. Ca. 130 Werke des deutschen Hauptvertreters der "Neuen
Sachlichkeit", davon etwa 50 Gemälde zeigen alle Facetten des
bedeutenden Porträtisten. Mehr als 40 Vergleichsbeispiele von
Zeitgenossen wie Max Beckmann, Jean Cocteau, Otto Dix, George
Grosz,László Moholy-Nagy u.v.a., zeigen die Bedeutung des OEuvres von
Christian Schad im internationalen Kontext.

Museumsdirektor und Ausstellungskurator Prof. Dr. Rudolf Leopold
sieht Christian Schad als durch und durch europäischen Künstler: "Er
lebte in Deutschland, der Schweiz, Italien und Österreich. Seine
Porträts hängen heute in allen großen Museen der Welt". Rudolf
Leopold weiter: "Schad hat lange gelebt und immer experimentiert.
Anfänglich wandte er sich dem Expressionismus zu, danach dem Kubismus
und Dadaismus." Aber als seinen bedeutendsten Beitrag zur
europäischen Kunstentwicklung stuft Prof. Leopold jene Zeit ein, in
der er "fähig war seinen Porträts in kühler, glatter Malerei eine
gewisse faszinierende Hintergründigkeit zu verleihen".

Obwohl Christian Schads entscheidender Beitrag zur Neuen
Sachlichkeit mit weltbekannten Hauptwerken einen Schwerpunkt der
Ausstellung bildet, spielt sein von Kubismus und Dadaismus
beeinflusstes Frühwerk in der Schau ebenso eine Rolle wie sein von
abstrahierenden Tendenzen geprägtes Werk der Fünfziger Jahre.

Dr. Elisabeth Leopold schwärmt von den großartigen Leihgaben. So
zum Beispiel von Schads Porträt der Sonja, einem Meisterwerk der
Berliner Nationalgalerie: "Das kühle Gesicht mit den großen Augen
zieht den Betrachter in seinen Bann. Es ist ein Geheimnis, ein Zauber
in diesem Bild, wie in Leonardos Mona Lisa. Schad hatte ja die
Renaissance ausführlich studiert." Auch das "Selbstbildnis mit
Modell" hebt Elisabeth Leopold hervor: "Das durchsichtige grüne Hemd
des Mannes zeigt mehr her als es verhüllt; dazu das nackte Modell in
graziöser Haltung mit Hakennase und erotisch vorgewölbten
Brustspitzen."

Sein vielfältiges grafisches OEuvre zeigt einen bis ins hohe Alter
experimentierfreudigen Künstler, der in den unterschiedlichsten
Techniken brillierte und mit seinen bekannten »Schadographien« oder
seinen seltenen Resopal-Bildern immer wieder Neuland betrat.

Leopold Museums Managing Director Peter Weinhäupl dankt der
Christian Schad Stiftung Aschaffenburg, ohne die diese Ausstellung
nicht möglich gewesen wäre. "Die Ausstellung rückt einen großen
Künstler des 20. Jahrhunderts ins Rampenlicht. Peter Weinhäupl: "Nach
dem großen Erfolg der Ausstellungen in Paris (Musée Maillol 2002) und
New York (Neue Galerie 2003) zeigt nun das Leopold Museum eine
umfassende Christian Schad Retrospektive mit einer völlig neu
zusammengestellten Auswahl von Meisterwerken der Neuen Sachlichkeit
und dem bisher eher unbekannten Oeuvre aus Früh- und Spätwerk. In
idealer Ergänzung zu den bereits im Leopold Museum gezeigten
Ausstellungen. Laut Direktor Weinhäupl "rundet die Schau nach
Zwischen den Kriegen. Österreichische Kunst 1918-38" und "Deutscher
Expressionismus" die den Eindruck des Kunstgeschehens der 20er und
30er Jahre in idealer Weise ab. Mit der Ausstellung "Ernst Barlach
und die Skulptur des Expressionismus" im Frühjahr 2009 unterstreicht
das nun 7 Jahre in Betrieb stehende Leopold Museum sein Engagement
als führendes Museum der Klassischen Moderne in Österreich". Obwohl
Schad einige Jahre in Wien verbracht hat, ist er hierzulande heute
nur Kennern ein Begriff. In Deutschland ist Schad längst ein Star,
die Ausstellung soll nun sein Werk auch in Österreich "zum Funkeln
bringen".

In Schads meisterhaft beherrschter realistischer Malerei treten in
Werken der Sechziger und Siebziger Jahre verfremdende, symbolistische
Elemente auf. Parallel zu internationalen Kunstströmungen dieser Zeit
wie der Pop Art oder dem »Phantastischen Realismus« entstehen
Spätwerke, die auch den über Siebzigjährigen auf der Höhe der Zeit
zeigen. Kurator Dr. Michael Fuhr ist die Neubewertung von Schads oft
verkanntem Spätwerk ein großes Anliegen. "Hier kehrt er noch einmal
zum Realismus zurück. Ein Vergleich mit jüngeren Vertretern dieser
Kunstauffassung zeigt den Einfluss Schads bis in die zeitgenössische
Kunst. In einer solchen Breite wurde sein Schaffen und seine Wirkung
bislang noch nie gewürdigt".

Christian Schad. Retrospektive
Leopold Museum
26.9.08 - 6.1.09
täglich 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr

Pressekonferenz: Donnerstag, 25.9.08, 11 Uhr
Eröffnung: Donnerstag, 25.9.08, 19 Uhr
Christian Schad-Wochende (Stummfilme, 20er Jahre-Lesung, Styling-
Corner, Nostalgische Fotografie, Kinderprogramm inkl. Clown Enrico
etc.), Samstag 15. und Sonntag 16.11.08

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at .

Rückfragehinweis:

Mag. Klaus POKORNY
   Presse/Public Relations
   Leopold Museum-Privatstiftung
   MuseumsQuartier 
   1070 Wien, Museumsplatz 1
   Tel +43 01 525 70 - 1507  
   Fax +43 01 525 70 - 1500 
   mailto:presse@leopoldmuseum.org 
   www.leopoldmuseum.org

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