Sicherheitsmonitor erfasst Erstverdacht und Handlungsweisen, Kriminalstatistik die tatsächlichen Delikte
Wien (OTS) - Zu den jüngst verschiedentlich veröffentlichten
Zahlen und Falschmeldungen betreffend Kriminalitätsentwicklung ist
klarzustellen:
Der Sicherheitsmonitor ist jenes Ersterfassungsinstrument welches
die erste Verdachtslage umfassend abbildet (zB: bei der gestohlene
Handtasche der Frau Minister in der sich Kreditkarten, Ausweise,
Bargeld etc. befanden, sind selbstverständlich diese Einzelelemente
im Sicherheitsmonitor abgebildet).
Die Kriminalstatistik erfasst die konkreten Ermittlungsergebnisse
und jene Delikte, die von der Polizei an die Staatsanwaltschaft
angezeigt werden (bei der Handtasche der Frau Minister: 1 Diebstahl).
Daraus ist erkennbar dass diese beiden Instrumente in keiner Weise
verwechselt werden dürfen.
Der Sicherheitsmonitor wurde unter wissenschaftlicher Leitung des
Joanneum-Research Graz vom Bundeskriminalamt entwickelt und
ermöglicht es, die tägliche und stündliche Kriminalitätsentwicklung
zu diagnostizieren.
Der Sicherheitsmonitor ist keine Statistik, sondern ein
Arbeitsinstrument. Hier werden teilweise Delikte in mehrere
Verdachtselemente aufgesplittert und untergliedert um Handlungsweisen
und Schwerpunkte von Kriminellen und kriminellen Banden klar zu
erkennen und gezielt dagegen steuern zu können. So wird im
Sicherheitsmonitor z.B. ein Handtaschendiebstahl gespeichert und
zusätzlich einzelne Gegenstände wie unbare Zahlungsmittel, Urkunden
und Dokumente, die sich in der Tasche befunden haben.
Es werden also noch nicht verifizierte Verdachtsmomente sofort in
das System eingespeist, um ad hoc mögliche Serientaten täglich oder
stündlich mit operativen Maßnahmen gegenzusteuern - z. B. bei
beginnenden Einbruchs- oder Taschendiebstahlsserien.
Das System des Sicherheitsmonitors ist das modernste europäische
kriminalpolizeiliche Steuerungssystem, wissenschaftlich gelobt und
inzwischen in anderen Staaten nach österreichischem Vorbild im
Aufbau. Und das ist der wesentliche Unterschied: Der
Sicherheitsmonitor ist eine ständige Momentaufnahme von Ereignissen,
Handlungsweisen und Verdachtsmomenten. Diese erweisen sich oft als
anders gelagert wie dann die endgültigen kriminalpolizeilichen
Ergebnisse nach Abschluss der Ermittlungen zeigen. Daher spiegeln die
Zahlenreihen des Sicherheitsmonitors nicht die tatsächlichen Delikte
wider sondern ist ein reines Arbeits- und Steuerungsinstrument.
Der Sicherheitsmonitor darf keinesfalls mit der Kriminalstatistik
verwechselt werden. In der Statistik werden die endgültigen und
tatsächlichen Delikte - eben die Anzeigen der Polizei an die
Gerichte - eingespeist. Also nicht der Erstverdacht, sondern das
verifizierte Ergebnis, das oft anders aussieht!
Zur umfassenden Erklärung und Erläuterung lädt das
Bundeskriminalamt für kommenden Montag zu einem Expertengespräch.
Zeit und Ort werden noch bekanntgegeben.
Rückfragehinweis:
Bundeskriminalamt
Pressestelle
Helmut Greiner
Tel: 0664/813 21 28
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