• 17.09.2008, 14:02:58
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Stammzellen als Alternativen zu Tierversuchen?

Podiumsdiskussion über wissenschaftliche und ethische Fragen zu embryonalen und adulten Stammzellen

Linz (OTS) - Von kommenden Freitag bis Sonntag, 19.-21. September
2008, findet an der Universität Linz der 15. Kongress über
Alternativen zu Tierversuchen statt. Gleich am ersten Tag steht das
umstrittene Thema der Stammzellen am Programm.

In einer Podiumsdiskussion stellen Wissenschaftler die Frage nach
der ethischen Zulässigkeit der Forschung an embryonalen Stammzellen
im Vergleich zu adulten Stammzellen. Beleuchtet werden auch die
biologischen Unterschiede der beiden Stammzellpopulationen. "Ein
weiteres wichtiges Thema ist auch der mögliche Einsatz von
embryonalen Stammzell-Linien der Maus als Alternative zu Versuchen an
trächtigen Tieren." so Univ.-Prof. Dr. Gerhard Gstraunthaler,
Zellphysiologe an der Medizinischen Universität Innsbruck und
Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates von zet - Zentrum für
Ersatz- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen, das den Kongress
veranstaltet.

Die Quelle für embryonale Stammzellen sind befruchtete Eizellen,
die entweder aus der Maus oder vom Menschen stammen. Ethisch
umstritten und in Österreich verboten ist die Gewinnung humaner
embryonaler Stammzellen, da dabei die Embryonen zerstört werden. Man
spricht von einer so genannten "verbrauchenden Embryonenforschung".
Im Gegensatz dazu kommen adulte Stammzellen in nahezu jedem Gewebe
eines erwachsenen Organismus vor. Sie dienen dem Wachstum und der
ständigen Regeneration von Gewebe und Organen. "Humane adulte
Stammzellen können ethisch unbedenklich aus Geweben oder
Körperflüssigkeiten, wie Blut oder Knochenmark, aber auch aus
Material, welches bis vor kurzem noch als "medizinischer Abfall"
galt, gewonnen werden: zum Beispiel aus abgesaugtem Körperfett,
Nabelschnurblut oder ausgefallenen Milchzähnen." so Gstraunthaler
weiter.

Von verschiedenen Forschergruppen wurden in die therapeutische
Anwendung embryonaler Stammzellen große Hoffnungen gesetzt und in der
Bevölkerung Erwartungen geweckt. "Dieser fast schon künstlich herbei
geredete Enthusiasmus konnte jedoch bislang nicht erfüllt werden."
kritisiert Gstraunthaler. Die therapeutische Anwendung adulter
Stammzellen hingegen ist seit 40 Jahren klinische Praxis, wie das
Beispiel von Knochenmarkstransplantationen zeigt.

Hochkarätig besetztes Podium

Die Podiumsdiskussion wird von Franz Gruber, Doerenkamp-Zbinden
Stiftung, Zürich, geleitet. Mit ihm diskutieren Susanne Bremer,
Stammzellexpertin bei ECVAM, dem European Centre for the Validation
of Alternative Methods der Europäischen Kommission in Ispra, Italien,
Donald Bruce, Bioethiker aus Edinburgh, Gerhard Gstraunthaler,
Zellphysiologe an der Medizinischen Universität Innsbruck, Suzanne
Kadereit, Stammzellforscherin, Singapore Stem Cell Consortium, jetzt
an der Universität Konstanz, und Horst Spielmann, emeritierter
Direktor von ZEBET, der Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von
Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch, Berlin, der den
ersten validierten Stammzell-Test der Maus entwickelt hat.

Über zet

zet - Zentrum für Ersatz- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen
setzt sich seit Jahren für die Entwicklung von Alternativmethoden zu
Tierversuchen ein. zet betreibt mit dem zet - Life Science
Laboratorium ein eigenes Forschungslabor zur Entwicklung von
Alternativmethoden.

Für Journalisten ist der Besuch des Kongresses und der
Podiumsdiskussion frei. Die Podiumsdiskussion beginnt am Freitag,
19.09.2008 um 15.10 Uhr an der Universität Linz, Altenberger Str. 69,
4040 Linz, Uni-Center, 1.Stock.

Rückfragehinweis:
Helmut Appl MSc
mobil: +43 (0)676 4104712
mailto:appl@zet.or.at
web: www.zet.or.at

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