Wiener Neustadt (OTS) - Finanzstaatssekretär Dr. Matznetter und
Präsident der Volkshilfe Ewald Sacher präsentierten bei der
Pressekonferenz vom 16. September in Langenlois die Initiative und
ein Finanzierungskonzept für die staatliche Pflegesicherung und die
Bereitstellung einer Pflege- und Betreuungsmilliarde.
Jeder Mensch kann zum Pflegefall werden, egal ob arm oder reich.
Doch das Pflegegeld deckt derzeit nur einen kleinen Teil der Kosten
für die Betroffenen. So müssen diese und ihre Familien neben dem
persönlichen Schicksal noch finanzielle Einbußen verkraften.
Für Finanzstaatsekretär Dr. Christoph Matznetter sind die Erhöhung
des Pflegegeldes ab 2009 und die Förderung der 24-Stunden-Betreuung
wichtige Maßnahmen für die Entlastung von 400.000
PflegegeldbezieherInnen und ihre Angehörigen. "Denn
Pflegebedürftigkeit darf nicht zum individuellen Risikofall werden.
Pflege und Betreuung müssen solidarisch finanziert und für alle
Menschen zugänglich sein - nicht nur für eine Bevölkerungselite",
bekräftigt Präsident der Volkshilfe Niederösterreich Ewald Sacher
diese Forderung.
Daher engagiert sich die Volkshilfe für eine verpflichtende
staatliche Pflegesicherung und für die Bereitstellung einer Pflege-
und Betreuungsmilliarde zum Ausbau der sozialen Dienste. Die
Lebensqualität vieler älterer Menschen kann durch flexible
Betreuungsangebote wie Kurzzeitpflege oder andere teilstationäre
Einrichtungen verbessert werden. Auch mit dem Einsatz moderner
Technologien könnte der Alltag für viele Menschen
abwechslungsreicher, schöner und sicherer gestaltet werden.
Die Finanzierung der Pflegesicherung soll aus Sicht der Volkshilfe
nicht über eine neue Versicherungsleistung erfolgen, die in erster
Linie ArbeitnehmerInnen belasten würde und andere Bevölkerungsgruppen
ausschließt, sondern über die Errichtung eines Fonds. Dieser
"Pflegefond" soll von Bund und Ländern gespeist werden. Darin sollen
sowohl die bisherigen Ausgaben von Bund und Ländern einfließen, als
auch neue Quellen aus vermögensbezogenen Steuern erschlossen werden.
Für den dringend notwendigen Ausbau der teilstationären
Einrichtungen wie Tageszentren und Kurzzeitpflegen sowie
wohnortnahen, bedarfsgerechten stationären Einrichtungen sind
Investitionskosten nötig. Die Volkshilfe fordert daher eine Pflege-
und Betreuungsmilliarde, die in einer nationalen Kraftanstrengung von
Bund, Ländern und Gemeinden zu finanzieren ist.
Die jährlichen Kosten für die Pflege und Betreuung sollen über den
zu schaffenden "Pflegefond" finanziert werden. Im Gegenzug schlägt
die Volkshilfe den bundesweit einheitlichen, völligen Verzicht auf
Vermögensverwertung und Regress vor, auch bei der stationären Pflege.
Ähnlich wie das Risiko bei Krankheit soll auch das Risiko der
Pflegebedürftigkeit solidarisch getragen und finanziert werden.
Rückfragehinweis:
Volkshilfe Niederösterreich / SERVICE MENSCH GmbH Dr. Astrid Grohmann-Heckl, Tel.: 02622 / 82200-6910, Fax -46920, Mobil: 0676 / 8700 26910 mailto:astrid.grohmann@noe-volkshilfe.at, Internet: www.noe-volkshilfe.at
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