• 10.09.2008, 13:25:55
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Über Teuerung Jobs nicht vergessen

Vize-Obmann Manfred Drennig nennt konkrete Schritte, die schon jetzt angegangen werden müssten

Wien (OTS) - Angesichts der einseitigen Konzentration des
Wahlkampfs auf das Teuerungs-Thema warnte der Vize-Obmann des
Kummer-Instituts, Manfred Drennig, davor, die durch den kommenden
Konjunkturabschwung auf uns zukommende höhere Arbeitslosigkeit aus
den Augen zu verlieren. Um künftigen Jobverlust in Grenzen zu
halten, seien schon jetzt vorbeugende Maßnahmen zu setzen.
Untätigkeit der Politik könnte in eine Abwärtsspirale führen.

Die vom Kummer-Institut in Auge gefassten Schritte umfassen die
Vermeidung regulatorischer Überrektionen bei der Kreditvergabe, eine
offene Diskussion über Eurokurs und globale Wettbewerbsfähigkeit
Europas, die Beschleunigung von in Österreich ohnehin geplanten
Großinvestitionen, die Förderung von PPP-Unternehmen für
Investitionszwecke und den Abbau von administrativen Skurrilitäten.

Der Gefahr für den Arbeitsmarkt kann man nicht früh genug entgegen
wirken, betonte Drennig. Vor den Wahlen wird man kein
Konjunkturprogramm mehr beschließen. Aber es gibt eine ganze Reihe
konkreter Ansatzpunkte, an deren Vorbereitung trotz des Wahlkampfes
und ungeachtet möglicherweise langwieriger Regierungsverhandlungen t
im Interesse der österreichischen Wirtschaft und der in ihr
Beschäftigten gearbeitet werden kann und auch sollte.

- Im Zuge der amerikanischen Hypothekenkrise und ihrer verheerenden
Folgen für viele Banken planen die Aufsichtsbehörden weltweit weitere
Verschärfungen der Bestimmungen für die Veranlagung von Banken. Somit
besteht die Gefahr, daß die EU ausgerechnet dann die Vergabe von
Bankkrediten weiter erschwert, wenn der Bedarf an Ihnen
konjunkturbedingt besonders groß wird. In diesem wichtigen Bereich
müssen regulatorische Überreaktionen vermieden werden.

- Man könnte der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank durchaus
zustimmen, wäre Europa eine isolierte Insel. Das ist es aber nicht.
Der hohe Wechselkurs des Euro gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit der
europäischen Unternehmen und damit ebenso unsere Arbeitsplätze. Auch
ohne die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank in Frage stellen
zu wollen, ist eine offene Diskussion des Themas der
Wettbewerbsfähigkeit Europas wichtig und dringlich.

- In Zeiten eines starken Konjunkturrückganges sind große
Investitionen notwendig. In steht ohnehin Österreich eine Fülle von
Infrastrukturinvestitionen wie ebenso zur Sicherung der
Energieversorgung an. Die erste praktische Maßnahme zur Förderung
solcher Investitionen wäre eine Beschleunigung der Planung und eine
interministerielle Klärung der Prioritäten. Auch eine gesetzliche
Förderung von Public-Private-Partnership-(PPP)-Unternehmen für
Investitionszwecke ist überfällig, könnte enorme Mittel mobilisieren
und wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung.

- Und nicht zuletzt sollte die erst in Ansätzen begonnene
Erleichterung und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und der
Abbau unnötiger Meldepflichten und sonstiger administrativer
Skurrilitäten weiter fortgesetzt werden. Deutschland und die
Niederlande haben das Ziel ausdrücklich vorgegeben, Meldepflichten
und Formulare um nicht weniger als 20 Prozent zu verringern.
Österreich will ähnliches und sollte diesen guten Vorsatz nicht
vergessen.

Nach übereinstimmender Meinung der Wirtschaftsforscher droht
Europa ein drastischer Rückgang der Konjunktur und damit auch der
Beschäftigung. Das Dr. Karl-Kummer-Institut hält es für besonders
wichtig, in einer Zeit, in der sich die Diskussion auf ein ganz
anderes Thema konzentriert, auf diese Gefahr hinzuweisen und
gleichzeitig Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man sich darauf besser
vorbereiten könnte, unterstrich Drennig.

Rückfragehinweis:
Dr. Karl Kummer-Institut
Tel.: (01) 405 26 74
mailto:office@kummer-institut.at
www.kummer-institut.at

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