• 10.09.2008, 09:33:02
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Stadt Wien aktiv für Europaschutzgebiet Bisamberg

Infotafeln über LIFE-Natur Projekt am Bisamberg - Heimat für seltene Tiere und Pflanzen in der Millionenstadt

Wien (OTS) - Gottesanbeterin, Wildbiene, Hirschkäfer und Ziesel
sind nur einige der vielen BewohnerInnen des Europaschutzgebiets
Bisamberg in der Millionenstadt Wien. Ganze 400
Großschmetterlingsarten, 28 Heuschreckenarten, 200 Wildbienenarten
und 50 Grabwespenarten konnten bislang am Bisamberg gezählt werden.

Im Rahmen des LIFE-Natur Projekts steht der Bisamberg mit seinen
zwei Natura 2000 Gebieten in Wien und Niederösterreich unter
besonderem Schutz. "Die Stadt Wien kümmert sich besonders um dieses
Naturerbe, das Hauptaugenmerk des Life-Projekts liegt dabei auf Tier-
und Pflanzenarten sowie auf Lebensräumen von europäischer Bedeutung",
erläutert Umweltstadträtin Ulli Sima die Ziele des erfolgreichen
Projekts.

Umgesetzt wird das Projekt "Bisamberg Habitat Management" von
der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22), dem Forst- und
Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien (MA 49) gemeinsam mit dem Land
Niederösterreich, der Marktgemeinde Langenzersdorf und dem
Distelverein.

"Mit dem Einsatz von Infotafeln, Foldern, Veranstaltungen und
einer eigenen Homepage wollen wir die Menschen auf diese einzigartige
Landschaft und die Naturgüter am Bisamberg aufmerksam machen und
dafür begeistern", so Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener
Umweltschutzabteilung.

Vier Natura 2000-Schutzgebiete in Wien

Natura 2000 ist ein EU-weites Netz von Schutzgebieten, in das
jeder Mitgliedsstaat schützenswerte Gebiete von europäischer
Bedeutung einbringt. In Österreich sind insgesamt 163 Gebiete als
Natura 2000-Schutzgebiete ausgewiesen, vier davon liegen in Wien. Mit
Hilfe dieses europaweiten Netzes soll das Naturerbe Europas
nachhaltig gesichert werden.

Bisamberg: Geschützte Lebensräume, Tiere und Pflanzen

7 Lebensraumtypen, 11 Tierarten (darunter 6 Vogelarten) und 2
Pflanzenarten hat der Bisamberg an europäischen Schutzgütern
vorzuweisen. Trockenrasen, Pannonische Eichen- und Hainbuchenwälder
und deren Waldsäume bieten Orchideen wie z. B. Frauenschuh und
seltenen Insekten wie Gottesanbeterin, Wildbiene und Hirschkäfer
einen idealen Lebensraum. Das Ziesel schätzt die offenen, kurzrasigen
Graslandschaften am Bisamberg. Um diesen Pflanzen- und Tierreichtum
zu erhalten, werden eine Reihe von Pflegemaßnahmen umgesetzt.

Pflegemaßnahmen für Trockenrasen, Hohlwege und Wälder

Um die gefährdeten Trockenrasen und deren Artenvielfalt erhalten
zu können, ist eine regelmäßige Pflege notwendig. Buschwerk verdrängt
die an Licht gebundenen Pflanzen und die von ihnen abhängige
Tierwelt. Durch das Entfernen des Buschwerks, sogenannten
Schwendungsmaßnahmen, werden die Trockenrasen wiederhergestellt.

Hervorragende Arbeit leisten in diesem Zusammenhang Ziegen. Seit
Frühling 2007 wird von der MA 49 eine Ziegenherde am Bisamberg
eingesetzt und betreut. Im Bereich des Magdalenenhofs hat die MA 49
einen Stall für die Winter-Unterbringung der Tiere errichtet, um eine
langfristige Beweidung der Flächen zu ermöglichen. Für den Auslauf
der Ziegen steht nun ein Gehege von ca. 2.000 m2 Fläche zur
Verfügung. Im Gehege befinden sich auch ein Kletterbaum und Felsen,
um dem Bewegungsdrang der Ziegen gerecht zu werden. Von den
anfänglich 13 Ziegen stehen mittlerweile 21 Ziegen für die Beweidung
zur Verfügung.

"Der Einsatz der Ziegen hat sich bereits bewährt und als
richtige Maßnahme im Einsatz für den Erhalt der Kulturlandschaft mit
seiner artenreichen Tier- und Pflanzenwelt erwiesen", so
Forstdirektor Andreas Januskovecz.

Hohlwege sind Zeugen der Geschichte der Landnutzung. Hohlwege
finden sich auf dem löss-bedeckten Südostabhang des Bisamberges. Sie
entstanden durch Erosion in von Weinbau dominierten Gebieten.
Wildbienen und Grabwespen legen in den so entstandenen Steilwänden
ihre Bruthöhlen an. Um diese Lebensräume und deren Tierwelt zu
erhalten, wurde ein Teil der Lösswände in den Hohlwegen Bründelgasse
und Rothengasse frei geschnitten.

In ausgewählten Wäldern am Bisamberg entnimmt die MA 49 jene
Baumarten, die von Natur aus nicht am Bisamberg vorkommen (z. B.
Schwarzkiefer oder Robinie). Diese werden durch Baumarten wie Eiche,
Elsbeere oder Kirsche, die am Bisamberg ursprünglich heimisch sind,
ersetzt.

Begleitendes Monitoring

Begleitend zu den Schutz- und Pflegemaßnahmen am Bisamberg wurde
ein Monitoring verschiedenster Tierarten beauftragt. Beeindruckende
Zwischenbilanz: 400 Großschmetterlingsarten, 28 Heuschreckenarten,
200 Wildbienenarten und 50 Grabwespenarten konnten am Bisamberg
bisher gezählt werden.

So wird die Bevölkerung informiert:

Drei Infotafeln informieren die Bevölkerung vor Ort über die
Bedeutung des Bisambergs als geschützten Lebensraum. Die Standorte
für die Infotafeln befinden sich auf Wiener Seite beim Magdalenenhof
und auf der Alten Schanze Nr.1, auf der niederösterreichischen Seite
beim Gasthaus auf der Gamshöhe.

Auch ein Folder und eine Website stehen allen Interessierten zur
Verfügung:

o www.life-bisamberg.at                                         
o Der Folder "Bisamberg Habitat Management" kann bei der Wiener 
  Umweltschutzabteilung telefonisch oder im Internet bestellt   
  werden:                                                       
  Foldertelefon: 01/4000-73420 oder                             
  Internet: www.umweltschutz.wien.at/service.html               

o ProjektträgerInnen:

Das Land Niederösterreich betreibt das Projekt gemeinsam mit der
Stadt Wien und der Marktgemeinde Langenzersdorf. Wiener
Umweltschutzabteilung (MA 22) und Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb
der Stadt Wien (MA 49) führen gemeinsam Maßnahmen durch. Für das
Projektmanagement ist der Distelverein verantwortlich. Das Projekt
wird von der EU über LIFE-Natur zu 60 Prozent gefördert und vom
Lebensministerium ko-finanziert. Das Projekt läuft noch bis 2010.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/ma53/rkfoto/

(Schluss) vor

Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz:
www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Dr. Mathilde Urban
Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22
Qualitätsmanagement & Public Relations
Tel: 01/4000-73422
Mobil: 0676-8118 73422
E-Mail: mathilde.urban@wien.gv.at
www.umweltschutz.wien.at

DI Christina Stockinger
MA 49 - Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien
Public Relations
Tel: (01) 4000-97914
E-mail: stc@m49.magwien.gv.at
www.wien.at/wald

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