Wien (OTS) -
- OMV und Borealis investieren EUR 840 Mio in Ausbau petrochemischer Produktionskapazitäten in Burghausen - Steigerung der jährlichen Ethylenproduktion auf 450.000 Tonnen, der Propylenproduktion auf 560.000 Tonnen, der Polypropylenproduktion auf 570.000 Tonnen - Neue Anlagen erfolgreich in Betrieb - Einsatz der innovativen Technologien Borstar(R) und Metathese - Ausbau der Polypropylen-Kapazitäten angesichts wachsender Nachfrage nach hochwertigen Verpackungen und medizinischen Applikationen - Feierliche Einweihung der Anlagen unter Schirmherrschaft von Emilia Müller, Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie am 10. September 2008
Bereits im November 2006 kündigte die OMV Aktiengesellschaft ihr
EUR 1,1 Mrd Investment in Bayern an. Davon flossen bis heute allein
EUR 640 Mio in den Raffineriestandort Burghausen. Zusätzlich wurden
von der benachbarten Borealis GmbH EUR 200 Mio für den Ausbau der
Kunststoffproduktion aufgewendet. Nach dem erfolgreichen OMV Shut
Down 2007 ist die Produktion und die Weiterverarbeitung
petrochemischer Basisstoffe zu innovativen Kunststoffen auf dem
Werkgelände von OMV und Borealis nun perfekt eingespielt. Die OMV hat
die jährliche Ethylenproduktion um 110.000 Tonnen auf 450.000 Tonnen
und die Propylenproduktion um 315.000 Tonnen auf 560.000 Tonnen
gesteigert. Borealis hat ihre jährliche Polypropylenproduktion um
330.000 Tonnen auf 570.000 Tonnen, und damit ihre Polyolefinkapazität
auf insgesamt 745.000 Tonnen erhöht. Burghausen wird so zum
neuntgrößten Polyolefin- und zum drittgrößten Polypropylenstandort in
Europa. Die Bayerische Wirtschaftsministerin Emilia Müller würdigt
mit ihrer Schirmherrschaft zur feierlichen Inauguration den Einsatz
innovativer Technologien und das damit gesicherte Zukunftspotenzial
des hoch integrierten Standorts Burghausen zur zuverlässigen
Versorgung der chemischen Industrie.
Die Kapazitätserweiterungen wurden von der OMV durch den Bau der
neuen Metatheseanlage, der Erweiterung der Ethylenanlage sowie den
Neubau eines großen Spaltofens erreicht. Borealis erweiterte die
Polypropylenproduktion durch die Integration einer zusätzlichen
Borstar(R) Polypropylen-Anlage auf dem Werkgelände in Burghausen. Mit
dem Ausbau wurde 2006 begonnen, die vollständige Inbetriebnahme
erfolgte im Frühjahr 2008 nach einem großen Raffineriestillstand, bei
dem die neue Anlagenteile integriert wurden.
Die Anlagen zur Ethylen- und Propylengewinnung sowie zur
Polypropylenerzeugung arbeiten zuverlässig und gewährleisten sicher
die vorgesehenen Produktionsmengen. Im Zuge der industrietypischen
Optimierungsphase können zukünftig in mehreren der neuen Anlagen
Produktionskapazitäten über die Normleistung hinaus gefahren werden.
Einsatz innovativer Technologien
Besonders die innovative Metatheseanlage, die erste ihrer Art in
Europa, konnte trotz geringer Erfahrungswerte schnell und erfolgreich
in die Raffinerielandschaft integriert werden. Dabei ist die
Herstellung petrochemischer Grundstoffe dank der Metathese besonders
effizient. Sie gilt heute als eine der bedeutendsten Neuerungen der
letzten Jahre, die die chemische Industrie revolutioniert und
zugleich umweltfreundlicher macht. Denn zum einen ist weniger
apparativer Aufwand im Vergleich zu herkömmlichen Technologien nötig,
zum anderen ist der Energiebedarf bei der Herstellung von Propylen um
50% geringer.
OMV Generaldirektor Stellvertreter Gerhard Roiss, verantwortlich
für Raffinerien und Marketing: "Die Raffinerie Burghausen stellt mit
ihrer Ausrichtung auf den petrochemischen Bereich eine Besonderheit
in der deutschen Raffinerielandschaft dar. Neben den klassischen
Zielmärkten Mobilität und Wärme geht mit den aktuellen Investitionen
rund ein Drittel der Produktion in das Segment Kunststoffe. Damit
erzielen wir eine deutliche Erhöhung der Wertschöpfung unserer
Raffinerie. Wir sind bereits der Hauptversorger für Mineralölprodukte
in Süddeutschland und nehmen nach dem massiven Ausbau bei der
Ethylen- und Propylenproduktion europaweit eine starke Position ein.
Unser EUR 1,1 Mrd Investment in Bayern hat sich für uns und den
Wirtschaftsstandort Burghausen als sehr erfolgreich erwiesen und
schafft hervorragende Perspektiven für die Zukunft."
Gleichzeitig mit dem Ausbau der OMV Petrochemieanlagen hat auch
die mit dem Unternehmen direkt verbundene Borealis ihre Kapazitäten
um 80% von 415.000 auf 745.000 Tonnen Polyolefine pro Jahr erweitert.
Auf Basis der unternehmens-eigenen Borstar(R)-Technologie verwandelt
die Anlage das hochreine, in der Metathese produzierte Propylen von
OMV in Polypropylen, einen vielseitig einsetzbaren Kunststoff. Die
neu entwickelten Materialien ermöglichen das Design innovativer
Kunststoffe, die auf Grund ihrer Weichheit neuartige Anwendungen im
Bereich Medizintechnik oder bei Verpackungen für die
Nahrungsmittelindustrie erschließen. Darüber hinaus kommt Borealis
mit der neuen Anlage dem eigenen Bekenntnis zu Energieeffizienz und
Umweltschutz nach. Die Innovationen im Prozessdesign und die
Umsetzung der Borealis-eigenen Katalysatortechnik ermöglichen
Energieeinsparungen in Höhe von 16.000 MWh pro Jahr sowie eine bis zu
20% gesteigerte Energieeffizienz bei der Weiterverarbeitung. Damit
zählt die Anlage zu den modernsten ihrer Art weltweit.
Borealis CEO und Vorstandsvorsitzender Mark Garrett setzt
zuversichtlich auf die Innovationskraft seines Konzerns: "Unsere
Unternehmensstrategie basiert auf der Wertsteigerung der Endprodukte
unserer Kunden und derer Kunden durch innovative Lösungen, wir nennen
das "Value Creation through Innovation". Wir arbeiten eng mit allen
Partnern der Wertschöpfungskette zusammen, um ihre spezifischen
Bedürfnisse zu verstehen und kontinuierlich in innovative
Kunststofflösungen umzusetzen. Die Produktionsstufe spielt dabei eine
wesentliche Rolle, denn unsere Kunden erwarten zu Recht von uns eine
nachhaltig zuverlässige Versorgung mit qualitativ hochwertigen
Polyolefinen. Mit unserer neuen Anlage in Burghausen bringen wir die
nächste Stufe unserer patentierten Borstar(R)-Technologie in Betrieb,
darauf sind wir sehr stolz."
Ausrichtung auf Petrochemie als Standortvorteil
Der Mineralölmarkt hat sich seit einigen Jahren einem starken
Wandel unterzogen, wobei die aus Rohöl hergestellten Produkte
Propylen und Ethylen stetig an Bedeutung gewinnen. Als Basis für eine
Vielzahl von chemischen und petrochemischen Produkten und als
Grundlage der Kunststoffproduktion haben diese Stoffe eine
Schlüsselfunktion in der chemischen Industrie und werden zunehmend
nachgefragt. Die OMV investiert kontinuierlich in diesen Bereich,
produziert verstärkt Propylen und Ethylen und erreicht so eine höhere
Wertschöpfung gegenüber konventionellen Raffinerieprodukten. Auf
Grund der prognostizierten höheren Produktionskapazitäten und als
einer der Haupterzeuger schafft das Unternehmen am Standort
Burghausen wesentliche Voraussetzungen für die Stärkung des
Bayerischen Chemiedreiecks und der süddeutschen Kunststoffindustrie.
Mit gezielten Investitionsprogrammen in die bestehenden
Raffineriestandorte folgt der Konzern seiner Gesamtstrategie, die
petrochemische Produktion konsequent auszubauen.
Nach der 2009 zu erwartenden Inbetriebnahme der 360 km langen
Ethylen Pipeline-Süd (EPS) von Münchsmünster nach Ludwigshafen wird
die OMV zusätzlich an das westeuropäische Ethylen-Netz angeschlossen
sein. Damit wird der strategisch wichtige Zusammenschluss zwischen
dem südostbayerischen Chemiedreieck und dem bedeutenden
nordwesteuropäischen Ethylen-Verbund um Ludwigshafen vollzogen. So
kann das Unternehmen in Zukunft noch flexibler auf Schwankungen des
Markts reagieren und größtmögliche Versorgungssicherheit garantieren.
Die EPS wird die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Burghausen
nachhaltig sichern.
Einen für den OMV Konzern wichtigen Schritt zur Verlängerung der
Wertschöpfungskette von Gas in Richtung Strom und zur
Standortabsicherung stellt aktuell das sich in Planung befindende
Kombikraftwerk der 800 MW Klasse zur Erzeugung von Strom und Dampf am
Raffineriestandort Burghausen dar. Die vorliegende Machbarkeitsstudie
zum Kraftwerksbau bewertet das Projekt positiv. Durch Integration mit
der Raffinerie wird der Wirkungsgrad um nochmal durchschnittlich 5%
erhöht und damit deutlich Energie eingespart. Synergieffekte sind
dabei verbesserter Umweltschutz und eine noch höhere
Wirtschaftlichkeit. Die Entscheidung für das Investment soll noch
Ende 2008 fallen. Eine Inbetriebnahme wäre dann frühestens ab 2012
möglich.
Hintergrundinformation:
OMV Aktiengesellschaft:
Mit einem Konzernumsatz von EUR 20,04 Mrd und einem
Mitarbeiterstand von 33.665 im Jahr 2007 sowie einer
Marktkapitalisierung von rund EUR 12 Mrd ist die OMV
Aktiengesellschaft eines der größten börsenotierten
Industrieunternehmen Österreichs. Als führendes Erdöl- und
Erdgas¬unternehmen Mitteleuropas ist der OMV Konzern im Bereich
Raffinerien & Marketing (R&M) in 13 Ländern tätig. Im Bereich
Exploration & Produktion (E&P) ist die OMV in 20 Ländern auf fünf
Kontinenten aktiv. Der Bereich Gas & Power (G&P) verkauft jährlich
über 13 Mrd m3 Gas. In Baumgarten, eine der bedeutendsten
Erdgasdrehscheiben Europas, werden rund 64 Mrd m3 Erdgas pro Jahr
weiterverteilt. Der Central European Gas Hub der OMV zählt zu den
drei größten Hubs Kontinentaleuropas.
Die OMV ist der größte Öl- und Erdgaskonzern Mitteleuropas mit Öl-
und Gasreserven von rund 1,22 Mrd boe, einer Tagesproduktion von rund
316.000 boe und einer jährlichen Raffineriekapazität von 26,4 Mio t.
OMV verfügt nunmehr über 2.527 Tankstellen in 13 Ländern. Der
Marktanteil des Konzerns im Bereich R&M im Donauraum beträgt damit
rund 20%.
Durch den Erwerb von 41,30% an der Petrol Ofisi, Türkeis führendem
Unternehmen im Tankstellen- und Kundengeschäft, baute die OMV ihre
führende Position im europäischen Wachstumsgürtel weiter aus.
Mit dem OMV Future Energy Fund wurde im Juni 2006 eine eigene
Gesellschaft gegründet, die Projekte zu Erneuerbaren Energien mit
mehr als EUR 100 Mio finanziell unterstützen wird. Damit will die OMV
den Übergang von einem reinen Erdöl- und Erdgaskonzern zu einem
Energiekonzern einleiten, der Erneuerbare Energien in seinem
Portfolio hat.
OMV Corporate Social Responsibility (CSR)
Die OMV ist Mitglied des U.N. Global Compact und hat sich mit
ihrem Code of Conduct zu klaren Werten verpflichtet und übernimmt
Verantwortung für Mensch und Umwelt vor allem in sozial und
wirtschaftlich sensiblen Regionen. Das Unternehmen setzt laufend
Schritte, um die wirtschaftliche, ökologische und soziale Dimension
in ihrem geschäftlichen Handeln, zu berücksichtigen. Die OMV
berichtet alle zwei Jahre in einem CSR Performance Report über ihre
entsprechenden Aktivitäten und orientiert sich an den international
gültigen Berichtsstandards der GRI - Global Reporting Initiative. Das
beim heurigen Weltwirtschaftsforum in Davos präsentierte "Global
100-Ranking" führt die OMV als eines der sechs nachhaltigsten
Energieunternehmen weltweit an.
Borealis AG
Borealis ist ein führender Anbieter innovativer, hochwertiger
Kunststoffe. Mit mehr als 40 Jahren Erfahrung bei Polyolefinen und
unter Nutzung unserer eigenen Borstar(R) Technologie sind wir in
Europa, dem Nahen Osten und Asien tätig und konzentrieren uns auf die
Bereiche Infrastruktur, Automobilindustrie und anspruchsvolle
Verpackungen. Unsere Produktionsstandorte, Innovations-Centren und
Service-Centren arbeiten mit Kunden in mehr als 120 Ländern zusammen,
um Materialien zu entwickeln und herzustellen, die wertvolle
Leistungen für die Gesellschaft erbringen und zur nachhaltigen
Entwicklung beitragen. Wir haben uns den Prinzipien von Responsible
Care(R) und dem Leitgedanken, mit Kunststoffen die Zukunft aktiv zu
gestalten ('Shaping the Future with Plastics'(TM)), verpflichtet.
Weitere Informationen über Borealis finden Sie unter
www.borealisgroup.com
Rückfragehinweis:
OMV Presse: Bettina Gneisz Tel.: 0043 1 40 440 21660 E-Mail: bettina.gneisz@omv.com Thomas Huemer Tel.: 0043 1 40 440 21660 E-Mail: thomas.huemer@omv.com Investoren/Analysten: Ana-Barbara Kuncic Tel.: 0043 1 40 440 21600 E-Mail: investor.relations@omv.com Internet: http://www.omv.com Ballard Associates Limited Louise Ballard Tel.: +44 020 7978 7700 E-mail: louise@ballard-associates.com Borealis AG Kerstin Meckler Group Media Relations Manager Tel.: +43 122 400 389 E-Mail: kerstin.meckler@borealisgroup.com
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