• 12.08.2008, 09:00:00
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Die Preisbildung auf dem Rundholzmarkt in Österreich

Wien (WIFO) - Die Rundholzpreise werden in Österreich im
Wesentlichen durch die Exportpreise für Holzprodukte und damit vom
Weltmarkt bestimmt. Auf dem Sägerundholzmarkt reagieren die Preise
relativ rasch auf Änderungen der Exportpreise für Schnittholz. Dies
weist auf einen starken Wettbewerb unter den Rundholzanbietern und
-nachfragern hin.

Auf dem Faser- und Schleifholzmarkt begünstigen die oligopolartige
Nachfragestruktur, die Menge des im Zuge der Durchforstungen und der
Endnutzungen zwangsläufig anfallenden Schwachholzes sowie das
vermehrte Aufkommen an Sägenebenprodukten die Stellung der
Zellstoffindustrie. Zudem schirmen die im Vergleich zum Wert relativ
hohen Transportkosten für diese Holzsortimente das Inlandsangebot
gegenüber ausländischen Nachfragern ab. Die heimische Industrie passt
die Rohholzpreise nur sehr abgeschwächt und mit großer Verzögerung
der internationalen Zellstoffkonjunktur an: Erst wenn sich die
Rohholzlager zu leeren beginnen, werden die Preise angehoben. Die
Industrie ist aber zunehmend gezwungen, in ihrer Preissetzung auf die
Zunahme der Nachfrage nach Energieholz und Sägeschwachholz zu
reagieren.

In der Analyse erwies sich der Druck von größeren forstlichen
Schadensereignissen in Österreich auf die Rundholzpreise als relativ
schwach. Dementsprechend wird das Anlegen von Nasslagern nach
Windwurfkatastrophen den Markt kurzfristig wohl nur leicht entlasten.
Entscheidend für die Rentabilität von Nasslagern ist, ob sie im Auf-
oder Abschwung der Holzkonjunktur angelegt werden. Im ersten Fall
profitiert der Lagerhalter vom Preisanstieg. Im zweiten Fall besteht
das Risiko, dass das gelagerte Rundholz später einen geringeren Preis
erzielt als unmittelbar nach dem Windwurf.

Rundholz war im Durchschnitt der letzten drei Jahre billiger als
drei Jahrzehnte zuvor. Verschiedene Entwicklungen wie die kräftige
Ausweitung der Holzimporte Chinas und Indiens, der vermehrte Einsatz
von Holz als CO2-neutraler Energielieferant, die Einrichtung von
Nationalparks und anderer Naturschutzzonen weltweit auf großen
Waldflächen könnten künftig einen Nachfrageüberhang auf den
internationalen Holzmärkten und damit entsprechende Preissteigerungen
bewirken. Bei höheren Preisen könnte die heimische Forstwirtschaft
schlägerungs- und bringungstechnisch schwierigere Wälder intensiver
nutzen.

Abbildung 1: Nominelle Preise von Nadelsägerund- und -schnittholz -
auf der WIFO-Website
(http://www.wifo.ac.at/wwa/jsp/index.jsp?&fid=12)

Abbildung 2: Nominelle Preise von Faser- und Schleifholz sowie
Zellstoff - auf der WIFO-Website
(http://www.wifo.ac.at/wwa/jsp/index.jsp?&fid=12)

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem folgenden Artikel:
Wilfried Puwein, Die Preisbildung auf dem Rundholzmarkt in
Österreich, WIFO-Monatsberichte 6/2008,
http://www.wifo.ac.at/wwa/jsp/index.jsp?fid=23923&id=32623&typeid=8&d
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Rückfragehinweis:
Prof. Dr. Wilfried Puwein
Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung - WIFO
Tel. +43 1 798 26 01-241 * Fax. +43 1 798 93 86
mailto:Wilfried.Puwein@wifo.ac.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | WFO

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