"Plagiatsjäger" greift wieder Uni Salzburg an
Unseriöse Forschung und erneute Vertuschung von Plagiatsfällen am Fachbereich Kommunikationswissenschaft
Wien (OTS) - Als an der Universität Salzburg promovierter und an der Universität Wien habilitierter Medienwissenschaftler muss ich erneut massive Qualitätsprobleme am Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg melden. Meine Kritik betrifft jene aus Deutschland berufenen Professorinnen, die ich schon im Jahr 2005 per OTS-Aussendung der "Mickimausforschung" bzw. der Vertuschung von Plagiatsfällen beschuldigt habe.
Eine Professorin hat nunmehr die abschließende Evaluation des von Telekom Austria und Unterrichtsministerium initiierten Projekts "Web 2.0-Klasse" vorgelegt. Ich habe herausgefunden, dass die Schüler hier unter dem Vorwand, Wikis und Blogs anzulegen, zumindest in den Wikis zu erheblichen Teilen einfach Texte aus dem Internet plagiiert haben. Zu mehreren belegten Fällen und Copyright-Verletzungen gibt es eine Korrespondenz mit dem für die Förderung zuständigen Ministerialrat
(http://web20klasse.weblife.at/stories/149029/#149077). Das
Problemfeld wurde im Abschlussbericht komplett verschwiegen, die Fallbeispiele wurden im 139-seitigen Bericht mit keinem Wort erwähnt
(http://www.telekom.at/Content.Node/verantwortung/sponsoring/projekte
/web20klasse-evaluationsbericht.pdf). Dies bedeutet eine Vertuschung der Plagiatsproblematik an Schulen und ein Schönfärben des Einsatzes neuer Technologien.
Eine Professorin, die ich schon 2005 für seichte und empirisch unverantwortliche Forschung kritisiert habe (Analyse der ORF-Serie "Vier Frauen und ein Todesfall" durch elf "qualitative" Interviews), veranstaltet im Herbst eine Tagung mit dem Titel "Das erste Opfer des Krieges ist die ... Emanzipation"
(http://medien-krieg-geschlecht.info/). Im Webauftritt ist unter
anderem zu lesen, dass "Kriege [...] gelegentlich jedoch auch zu einer Veränderung bestehender Geschlechterarrangements führen können". Sowohl das Motto der Tagung als auch die Tagungsankündigung und Bebilderung sind unseriös, ideologisch und mit medienwissenschaftlichen Qualitätsstandards unvereinbar. Dennoch wird diese Tagung vom Wissenschaftsministerium unterstützt.
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Priv. Doz. Dr. Stefan Weber
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