• 08.08.2008, 10:24:18
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  • OTS0051 OTW0051

"Plagiatsjäger" greift wieder Uni Salzburg an

Unseriöse Forschung und erneute Vertuschung von Plagiatsfällen am Fachbereich Kommunikationswissenschaft

Wien (OTS) - Als an der Universität Salzburg promovierter und an
der Universität Wien habilitierter Medienwissenschaftler muss ich
erneut massive Qualitätsprobleme am Fachbereich
Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg melden. Meine
Kritik betrifft jene aus Deutschland berufenen Professorinnen, die
ich schon im Jahr 2005 per OTS-Aussendung der "Mickimausforschung"
bzw. der Vertuschung von Plagiatsfällen beschuldigt habe.

Eine Professorin hat nunmehr die abschließende Evaluation des von
Telekom Austria und Unterrichtsministerium initiierten Projekts "Web
2.0-Klasse" vorgelegt. Ich habe herausgefunden, dass die Schüler hier
unter dem Vorwand, Wikis und Blogs anzulegen, zumindest in den Wikis
zu erheblichen Teilen einfach Texte aus dem Internet plagiiert haben.
Zu mehreren belegten Fällen und Copyright-Verletzungen gibt es eine
Korrespondenz mit dem für die Förderung zuständigen Ministerialrat

(http://web20klasse.weblife.at/stories/149029/#149077). Das
Problemfeld wurde im Abschlussbericht komplett verschwiegen, die
Fallbeispiele wurden im 139-seitigen Bericht mit keinem Wort erwähnt
(http://www.telekom.at/Content.Node/verantwortung/sponsoring/projekte
/web20klasse-evaluationsbericht.pdf). Dies bedeutet eine Vertuschung
der Plagiatsproblematik an Schulen und ein Schönfärben des Einsatzes
neuer Technologien.

Eine Professorin, die ich schon 2005 für seichte und empirisch
unverantwortliche Forschung kritisiert habe (Analyse der ORF-Serie
"Vier Frauen und ein Todesfall" durch elf "qualitative" Interviews),
veranstaltet im Herbst eine Tagung mit dem Titel "Das erste Opfer des
Krieges ist die ... Emanzipation"
(http://medien-krieg-geschlecht.info/). Im Webauftritt ist unter
anderem zu lesen, dass "Kriege [...] gelegentlich jedoch auch zu
einer Veränderung bestehender Geschlechterarrangements führen
können". Sowohl das Motto der Tagung als auch die Tagungsankündigung
und Bebilderung sind unseriös, ideologisch und mit
medienwissenschaftlichen Qualitätsstandards unvereinbar. Dennoch wird
diese Tagung vom Wissenschaftsministerium unterstützt.

Rückfragehinweis:
Priv. Doz. Dr. Stefan Weber
Tel. 0049 351 442 57 42

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