- 01.08.2008, 11:30:04
- /
- OTS0104 OTW0104
Tumpel: Müssen uns auf Konjunkturabschwung vorbereiten - rechtzeitig Gegensteuern
Wien (OTS) - Die Wirtschaftsprognosen geben zur Warnung Anlass.
"Die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich wird im nächsten Jahr
von einer Wachstumsschwäche gezeichnet sein", warnt AK Präsident
Herbert Tumpel. Der sinkende Inlandskonsum hat mit den hohen Preisen
zu tun, dämpft die Nachfrage und ist damit schlecht für den
Arbeitsmarkt. "Die Inflation und die galoppierenden Preise werden
also ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Daher ist es
jetzt an der Zeit, gegensteuernde Maßnahmen zu ergreifen. Es ist
erfreulich, dass die Zahl der Arbeit Suchenden auch im Juli
zurückgegangen ist, aber man darf den Tag nicht vor dem Abend loben",
sagt Tumpel, "zählt man die registrierten Arbeitslosen und die in
Schulungsmaßnahmen des Arbeitmarktservice befindliche Personen
zusammen, liegen wir noch immer über den Zahlen von 2000." Der AK
Präsident verlangt vor allem, dass die Kaufkraft und damit die
Inlandsnachfrage gestärkt, die Teuerung bekämpft sowie die Aus- und
Weiterbildung ausgebaut und die Facharbeiterausbildung aufgestockt
wird.
Über 219.000 Arbeit Suchende (inkl. SchulungsteilnehmerInnen)
bedeuten einen Rückgang um etwas mehr als 9.000 oder 4,1 Prozent
gegenüber dem Juli des Vorjahres. Damit hat sich der Rückgang
gegenüber dem Vormonat (minus 6,4 Prozent) deutlich verlangsamt.
Überhaupt nicht profitieren konnte die Gruppe der über 50-Jährigen.
Das zeigt der Anstieg der Zahl der Arbeit Suchenden um 2,3 Prozent.
Besorgt zeigt sich der AK Präsident auch über den immer schwächer
werdenden Rückgang bei den Jugendlichen. Tumpel fordert, dass diesen
Altersgruppen "mehr Aufmerksamkeit und Hilfe durch die
Arbeitsmarkpolitik gewidmet wird. Die Beschäftigungspakete der
Sozialpartner für Jugendliche und Ältere müssen umgesetzt werden."
Die Forderungen der AK:
+ Kaufkraft stärken
Eine kräftige Lohnsteuersenkung, damit die Nettolöhne steigen und die
Wirtschaft in Schwung gehalten wird. Die Reallöhne liegen unter jenen
von 2005, während das Bruttoinlandsprodukt seit damals um 9 Prozent
gewachsen ist. Die ArbeitnehmerInnen brauchen einen gerechten
Ausgleich dieser Verluste.
Bekämpfung der Teuerung. Der enorme Preisnastieg und der
Österreich-Aufschlag bei den Lebensmittelpreisen müssen gestoppt
werden. Der Wirtschaftsminister als Preisminister muss tätig werden,
die bestehenden Gesetze anwenden und prüfen, wer die
Preissteigerungen verursacht und Gegenmaßnahmen setzen.
Selbst wenn die Inflation in den kommenden Monaten sinken sollte,
bleiben die Preise hoch. Aber gerade diese müssen sinken, nur das ist
eine echte Entlastung. Eine Senkung der Mehrwertsteuer auf
Lebensmittel um 5 Prozentpunkte als Sofortmaßnahme kommt allen zu
Gute - wenn sie streng kontrolliert und tatsächlich zum Konsumenten
kommt.
+ Übergangsfristen ausschöpfen - eine vollständige
Arbeitsmarktöffnung erst im Jahr 2011.
+ Facharbeiterausbildung verstärken: Entscheidend wird sein, jetzt
die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um noch mehr FacharbeiterInnen
auszubilden. Das bedingt: Qualifizierungsmaßnahmen intensivieren, das
Fachkräftepaket von zusätzlich 10.000 Fachausbildungen pro Jahr durch
das AMS soll ab 2009 weiter aufgestockt werden.
+ Ausbildungsplätze für alle Jugendliche und eine hohe
Ausbildungsqualität sicherstellen.
+ Förderung der beruflichen Weiterbildung - auch für ältere
ArbeitnehmerInnen.
Rückfragehinweis:
Thomas Angerer
AK Wien Kommunikation
tel.: (+43-1) 501 65-2578
mailto:thomas.angerer@akwien.at
http://wien.arbeiterkammer.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKW






