• 18.07.2008, 13:31:14
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  • OTS0159 OTW0159

ASFINAG: A 10 Tauern Autobahn: Zweite Röhre Tauerntunnel durchgeschlagen

Vollbetrieb im Richtungsverkehr ab Juni 2011

Wien (OTS) - Im September 2006 starteten die Vortriebsarbeiten für
den Bau der 2. Röhre des Tauerntunnels. Nach nur rd. 22 Monaten
Vortriebszeit erfolgte nunmehr der Durchschlag. Damit konnten trotz
schwieriger Geologie aufgrund eines optimierten Bauablaufes zwei
Monate Bauzeit im Vortrieb eingespart werden.

Der Vollausbau des Tauerntunnels ist verkehrspolitisch nicht nur
Österreichweit sondern auch international von Bedeutung.

Infrastrukturminister Werner Faymann: "Der Bau der 2. Tunnelröhren
durch Tauern und Katschberg ist nicht nur ein Meilenstein im
Österreichischen hochrangigen Straßenbau, sondern auch für den
europäischen Nord-Süd-Verkehr von enormer Bedeutung. Gerade die Staus
am vergangenen Wochenende haben gezeigt, wie wichtig die Beseitigung
dieses letzten Nadelöhrs auf der Tauern Autobahn für die künftige
Verkehrsbewältigung ist. Eine qualitativ hochwertige Infrastruktur
belebt und sichert nicht nur die Wirtschaft. Sie ist auch ein
wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Gerade
einröhrige Tunnel sind eine Gefahrenquelle. Hier investieren wir viel
Geld, um das zu ändern. Der Vollausbau von Tauern- und
Katschbergtunnel zu zweiröhrigen Tunnelsystemen garantiert unseren
Verkehrsteilnehmern künftig eine qualitative Straßenverbindung, die
den Ansprüchen moderner Infrastruktur gerecht wird."

Auch für Salzburgs Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller ist die
Errichtung der zweiten Röhre des Tauerntunnels von großer Bedeutung:
"Die beiden zusätzlichen Tunnelröhren werden ein längst unzeitgemäß
gewordenes Nadelöhr im hochrangigen europäischen Straßennetz
beseitigen. Vor allem die Verkehrssicherheit wird durch eine Zukunft
ohne Gegenverkehr im Tunnel wesentlich erhöht. Die Katastrophe im
Tauerntunnel vom 29. Mai 1999 hat einen nachhaltigen Umdenkprozess
hinsichtlich Verkehrssicherheit in Straßentunnels in Österreich und
in ganz Europa ausgelöst," betont Burgstaller. "Ich bin überzeugt
davon, dass nach der Fertigstellung die kilometerlangen Staus endlich
der Vergangenheit angehören. Das bedeutet in erster Linie
Zeitersparnis und eine große Erleichterung für jene, die regelmäßig
auf dieser Strecke unterwegs sind, die Pendler aber auch die
Fahrzeuge der Salzburger Unternehmen auf beiden Seiten des Tunnels."

Die ASFINAG verfolgt mit dem Vollausbau des Tauerntunnels
konsequent ihr Tunnelsicherheitskonzept. Vorstandsdirektor Dipl.-
Ing. Alois Schedl: "Nicht zuletzt aufgrund des verheerenden Unfalls
im Tauerntunnel im Mai 1999 wurde der Ausbau der langen, einröhrigen
Autobahntunnel von der ASFINAG forciert. Als
Dienstleistungsunternehmen sind wir unseren Kunden eine moderne,
sicher ausgebaute Infrastruktur schuldig. So werden mittlerweile
insgesamt sechs bislang einröhrige Tunnel zu modernen zweiröhrigen
Tunnelsystemen ausgebaut. Mit diesen Maßnahmen garantieren wir
unseren Verkehrsteilnehmern optimale Qualität und Sicherheit."

Dass die 2. Röhre des Tauerntunnels in einer Rekordzeit von nur 22
Monaten Vortrieb durchgeschlagen werden konnte sei eine gewaltige
Leistung im Tunnelbaubereich betont Porr Technobau und Umwelt AG
Vorstandsdirektor Ing. Alfred Sebl: "Natürlich ist das für Porr und
insbesondere für mich als Tunnelbauexperte ein historischer Moment.
Gerade im Nordbereich war die Geologie äußerst schwierig. Vor allem
die Tatsache, dass wir den Tunneldurchbruch wesentlich früher
geschafft haben als erwartet, freut uns natürlich besonders." Die
zweite Röhre des Tauerntunnels sei noch dazu die größte
Eigenbaustelle der PORR AG, ein Grund mehr die Expertise der
PORR-Gruppe in diesem schwierigen Bereich herauszustreichen und stolz
zu sein, so Sebl weiter. Im Tunnelbaubereich leiste das gesamte Team
noch echte Pionierarbeit. Kein Fels und kein Gebirge gleiche dem
anderen und mache vor diesem Hintergrund die Arbeit technisch wie
physisch besonders herausfordernd, unterstreicht Sebl. Brauchte man
vor 30 Jahren mit rund 1500 Arbeitern noch 36 Monate, sind es heute
dank modernster Technik bei 22 Monaten übrigens nur 150 Arbeiter.
Das gegenständliche Baulos umfasst die Errichtung der 6,5 km langen
Talröhre des Tauerntunnels sowie den Um- bzw. Neubau der
Gewässerschutzanlage. Nach Fertigstellung der neuen Talröhre wird die
Bestandsröhre (Bergröhre) generalsaniert und für den Richtungsverkehr
adaptiert. Beide Tunnelröhren werden dem modernsten Stand der Technik
entsprechend ausgerüstet und verfügen in Zukunft über:
28 Querschläge zwischen den beiden Tunnelröhre, 3 davon für Lkw
befahrbare, 7, die mit Einsatzfahrzeugen befahren werden können und
weitere 18 begehbare Querschläge.
Damit ist eine maximale Fluchtweglänge von 280 m gewährleistet
7 Abstellnischen, je 52 Notruf- und Feuerlöschnischen
Betonfahrbahndecke, Vollquerlüftung, Notruf- und
Fluchtwegkennzeichnung, helle reflektierende Tunnelwandbeschichtung,
Bordsteinreflektoren beidseits der Fahrbahn, Tunnelfunkanlage für
Einsatzkräfte, Betrieb und Verkehrsfunk, Linienbrandmelder,
Trübsicht- und Kohlenmonoxid-Messung.
Die zentrale Videoüberwachung und Steuerung erfolgt durch die
Tunnelwarte St. Michael/Lg.

Das Ausbruchmaterial des Tauerntunnels von insgesamt rd. 933.000
m3 wird großteils wiederverwertet, so etwa für die Einschüttung von
Einhausungen und die Errichtung von Lärmschutzdämmen sowie die
Neuerrichtung der Raststation im Nahbereich des Nordportals. Diese
wird abgerissen und im Zuge der Neuerrichtung auf Autobahnniveau
angehoben. Für diese Anhebung wird ca. die Hälfte des
Ausbruchmaterials aus dem Nordvortrieb Verwendung finden.

Geplante Fertigstellung 2. Röhre: Juni 2010
Geplante Verkehrsfreigabe im Vollbetrieb (beide Tunnelröhren): Juni
2011
Gesamtkosten Neubau und Sanierung Tauerntunnel: netto rd. Euro 221
Mio.
(darin enthalten: Grundeinlöse, Planung, Bau, Projektmanagement und
Preisgleitung)

Die Finanzierung erfolgt aus den Einnahmen der ASFINAG aus Maut,
Vignette und Lkw Road Pricing.

Rückfragehinweis:
Mag. Anita Oberholzer
Pressesprecherin
ASFINAG Bau Management GmbH
Mobil: +43 664-60108 15933
mailto:anita.oberholzer@asfinag.at

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