• 03.07.2008, 10:00:00
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Rotes Licht für Ampel-Sünder

Von den meisten wird das Fahren trotz Rotlicht als sehr gefährlich eingestuft. Doch: Im Österreichschnitt gibt es sechs Rotlichtüberfahrungen pro Sekunde.

Wien (OTS) - Aktuelle Befragungen des Kuratoriums für
Verkehrssicherheit (KfV) zeigen: Bei roter Ampel über die Kreuzung zu
fahren ist kein Kavaliersdelikt. Zwei Drittel der befragten
Verkehrsteilnehmer (500 Online-Befragungen, 30 Tiefeninterviews)
schätzen es als sehr gefährlich ein, das Rotlicht zu missachten, 29
Prozent halten das Überfahren roter Ampeln für eher gefährlich.
"Trotzdem wird im Schnitt bei einer ampelgeregelten Kreuzung alle
acht Minuten das Rotlicht missachtet. Auf die rund 3.000
Verkehrslichtsignalanlagen in Österreich umgelegt sind das sechs
Rotlichtüberfahrungen pro Sekunde", weiß Dr. Othmar Thann, Direktor
des KfV. "Ampeln regeln mit eindeutigen Lichtsignalen den Verkehr.
Wer sich nicht daran hält, verschärft dabei ohnehin gefährliche
Verkehrssituationen."

Zwar sagen 92 Prozent der Befragten von sich, dass sie eher selten
oder (fast) nie bei roter Ampel eine Kreuzung queren, allerdings
gaben knapp zwei Drittel (64%) an, Rotlichtverstöße bei anderen
Verkehrsteilnehmern zumindest gelegentlich zu beobachten. "Wer bei
Rot fährt, verstößt nicht nur gegen die Straßenverkehrsordnung,
sondern missbraucht auch das Vertrauen der anderen
Verkehrsteilnehmer", sagt Thann. Dementsprechend hoch ist der Ärger
über Rotlicht-Sünder: Drei Viertel der Befragten ärgern sich sehr
oder eher über die Rotlichtverstoße. Vor allem für Fußgänger,
Radfahrer und Kinder ist der Vertrauensbruch oft folgenschwer. Denn
sie orientieren ihr Verhalten an der Erwartung, dass die Lichtsignale
der Ampel befolgt werden.

Wo Autofahrer statt rot grün sehen

Verkehrserhebungen des KfV haben ergeben, dass beim Einfahren in die
Kreuzung neun Prozent der Autolenker die Bedeutung der Ampelfarben
"vergessen" und trotz Rotlicht fahren. Mehr als ein Drittel (34%)
fährt bei Gelb noch in die Kreuzung ein. "Je dichter der Verkehr,
desto eher werden die Lichtsignale missachtet, um noch schnell über
die Kreuzung zu kommen. "Der Zeitgewinn ist dabei minimal, das Risiko
eines Unfalls wird jedoch deutlich erhöht", erklärt Thann. Ebenfalls
entscheidend ist die Annäherungsgeschwindigkeit: Je schneller man auf
die Ampel zufährt, desto schneller glaubt man auch über die Kreuzung
zu kommen, oder man hat Angst vor einem Auffahrunfall, wenn man doch
noch stehen bleibt.

Kontrolle mit Rotlichtkameras und Vormerkdelikt

Mittlerweile werden bereits an einigen Kreuzungen in Österreich
Kameras zur Strafverfolgung von Rotlichtüberfahrten eingesetzt.
Ähnlich wie bei Radarboxen werden Fotos beim Überfahren roter Ampeln
gemacht, sodass neben mobiler Kontrolle durch die Polizei nun auch
stationäre Rotlichtkameras zu einem Rückgang der Ampelsünden
beitragen. Wird die rote Ampel missachtet und andere zum plötzlichen
Abbremsen oder Auslenken genötigt, beträgt das Strafmaß zwischen 72
und 2.180 Euro. Auch ohne Nötigung können bei einem Rotlicht-Delikt
bis zu 726 Euro fällig werden. Zusätzlich erhält der
Verkehrsteilnehmer eine Vormerkung.

Rückfragehinweis:
Kuratorium für Verkehrssicherheit
Mag. Dolores Omann
Marketing & Kommunikation
Tel.: 0577077-1904
E-Mail: dolores.omann@kfv.at

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