LH Durnwalder soll Themen nicht vor sich herschieben, sondern endlich entscheiden
Wien (OTS) - Der südliche, seit nunmehr 90 Jahren abgetrennte
Landesteil Tirols, Süd-Tirol, besitzt bis heute keine offizielle
Landeshymne, so FPÖ-NAbg. Werner Neubauer. Die Landeshymne des
österreichischen Bundeslandes Tirol, das Andreas Hofer-Lied "Zu
Mantua in Banden" wird zwar als inoffizielle "Landeshymne" auch in
Süd-Tirol gespielt und gesungen, zu einer offiziellen und rechtlichen
Verankerung dieses Liedes konnte sich die Süd-Tiroler Landesregierung
bis jetzt aber leider nicht durchringen.
Das ist mittlerweile das Markenzeichen Durnwalders, sich um
schwierige Themen herumzuschlängeln, sie zu delegieren oder zu
verdrängen. Es ist unverständlich und kein Zeichen großen politischen
Muts, dass Süd-Tiroler Sportler bei jeder Gelegenheit des sportlichen
Erfolgs zum Absingen der italienischen Mameli-Hymne verpflichtet
werden, der autochthonen Bevölkerung jedoch seit 90 Jahren eine
eigene Hymne verwehrt wird.
Der Text des Andreas Hofer Liedes stammt vom sächsischen Dichter
Julius Mosen (1803 - 1867), die Melodie vom österreichischen
Komponisten Leopold Knebelsberger (1814 - 1869). Im österreichischen
Landesteil Tirols wurde dieses Lied am 2. Juni 1948 per Gesetz zur
Landeshymne erklärt (Gesetz über die Tiroler Landeshymne, LGBl. Nr.
23/1948; Neufassung LGBl. Nr. 3/2005).
Das Lied handelt von den letzten Stunden im Leben des Andreas Hofer,
welches mit seiner Hinrichtung durch französische Truppen am 20.
Februar 1810 in Mantua ein Ende fand. Von 1708 bis 1805 war Mantua
habsburgisch kontrolliert, zwischen 1805 und 1814 unterlag es
französischer Kontrolle, um dann wieder dem Habsburgerreich
anzugehören. 1866 fiel Mantua als Folge des Deutschen Krieges an
Italien. Andreas Hofers Freiheitskampf richtete sich vor allem gegen
die bayerisch-napoleonische Besatzung aber auch gegen französische
und sächsische Truppen.
Der Inhalt des Andreas Hofer Liedes behandelt sowohl textlich als
auch historisch Gegebenheiten, die von der italienischen Bevölkerung
Südtirols nicht wirklich als Angriff ausgelegt werden können. Unseres
Wissens kam es auch in der Beziehung Nordtirols zu Bayern zu keinen
diplomatischen oder sonstigen Verwerfungen oder Zerwürfnissen wegen
der Landeshymnen-Entscheidung des Nord/Ost-Tiroler Landtags aus dem
Jahr 1948. Dass ein Land wie Süd-Tirol, das sowohl bevölkerungsmäßig,
als auch historisch und kulturell immer deutsch geprägt war und ist,
auch eine deutschsprachige Landeshymne haben kann, sollte im Europa
des 21. Jahrhunderts eine Selbstverständlichkeit sein.
Im Jahr 2009 jähren sich der Tiroler Freiheitskampf gegen Napoleon
und die Bergiselschlachten gegen vornehmlich bayerische
Besatzungstruppen zum 200. mal. Weiters wird am 30. Oktober 2009 der
140. Todestag des Komponisten des Andreas Hofer Liedes, Leopold
Knebelsberger, gefeiert. Diese Jahrestage wären ein guter Anlass, um
den "Süd-Tiroler" Andreas Hofer (geboren 1767 im "Sandwirt" in St.
Leonhard im Passeier), sein Wirken und den Kampf des Tiroler Volkes
um die Freiheit zu würdigen.
Die von den Südtiroler Freiheitlichen eingebrachten und in den
Landtagssitzungen am 7.12.2004 und 5.6.2007 behandelten Anträge
betreffend die Südtiroler Landeshymne werden von uns vollinhaltlich
unterstützt und sollten vor dem Hintergrund der anstehenden
Jahrestage nochmals vom Süd-Tiroler Landtag behandelt und einer
Umsetzung zugeführt werden.
Rückfragehinweis:
Freiheitlicher Parlamentsklub
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