Künftig IBAN und BIC statt Kontonummer und Bankleitzahl - Weiterer Schritt in der Umsetzung des einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraums SEPA
Wien (PWK515) - Ende Jänner 2008 fiel der Startschuss für die
Umstellung auf einen einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraum
("Single Euro Payments Area" - SEPA). Die neue SEPA-Zahlungsanweisung
steht ab 1. Juli 2008 zur Verfügung und wird voraussichtlich bis Ende
2010 die bisherigen Erlagscheine, Zahlscheine und
Euro-Standardüberweisungen ablösen. Bis dahin können auch die "alten"
Überweisungsbelege weiter verwendet werden.
Wolfgang Pernkopf, Direktor der Hauptabteilung
Informationsverarbeitung und Zahlungsverkehr der Oesterreichischen
Nationalbank erklärte: "Im Rahmen von SEPA stellen die Banken in
insgesamt 31 Ländern in ganz Europa - allen EU Mitgliedsstaaten,
sowie Liechtenstein, Norwegen, Island und der Schweiz - sukzessive
ihre elektronischen Zahlungsverkehrsinfrastrukturen auf einheitliche
Standards um und führen einheitliche Zahlungsverkehrsprodukte ein.
Ziel ist es in Zukunft Transaktionen nicht nur in einer gemeinsamen
Währung sondern auch in einheitlichen Formaten und nach einheitlichen
rechtlichen Regeln abzuwickeln."
Schnellere Überweisungen und mehr Sicherheit für die Kunden
"Die gemeinsamen Standards und die einheitliche gesetzliche sowie
organisatorische Regelung des Zahlungsverkehrs im SEPA ermöglichen in
Zukunft schnellere und noch sicherere Transaktionen", betonte Dr.
Herbert Pichler, Geschäftsführer der Bundessparte Bank und
Versicherung der Wirtschaftskammer Österreich: "Um dies zu erreichen,
sollte eine zügige und schrittweise Einführung forciert werden. Die
österreichischen Banken sind für die Umstellung gut gerüstet.
Insgesamt werden jährlich über 700 Mio elektronische Überweisungen in
Österreich getätigt. SEPA wird den Wettbewerb zwischen den
Zahlungsdiensteanbietern intensivieren, wobei das
Preis-/Leistungsverhältnis für Kunden in Österreich im europäischen
Vergleich bereits jetzt sehr günstig ist."
Beim Ausfüllen der neuen Zahlungsanweisung werden statt
Kontonummer und Bankleitzahl die internationale Bankleitzahl IBAN und
der BIC verwendet. Die IBAN (International Bank Account Number) ist
die internationale vereinheitlichte Darstellung der Kontonummer. Eine
österreichische IBAN besteht aus 20 Stellen und ist folgendermaßen
aufgebaut: 2-stelliges ISO-Länderkennzeichen (AT für Österreich),
2-stellige Prüfziffer, 5-stellige Bankleitzahl und schließlich die
11-stellige Kontonummer. "Somit ändert sich für die Bankkunden im
Grunde nur die Schreibweise der Kontodaten: Man setzt einfach vor die
nun zusammenhängend zu schreibende Bankleitzahl und Kontonummer das
Kürzel AT sowie die zweistellige Prüfziffer", so Pernkopf.
Bankkunden finden ihre IBAN und ihren BIC auf ihren Kontoauszügen
aufgedruckt. In den nächsten Jahren werden IBAN und BIC auch auf den
neu ausgegebenen bzw. ausgetauschten Bankkarten (z.B. Bankomatkarten,
Kontokarten) zu finden sein.
Die IBAN der Empfängerin bzw. des Empfängers und der BIC der
Empfängerbank befinden sich auf Rechnungen etc.
"Jede IBAN ist weltweit einzigartig, schon beim Eingang des Auftrags
kann mittels Prüfziffer festgestellt werden, ob die angegebene IBAN
richtig ist", betonte Pernkopf, "damit werden Schreib- oder
Tippfehler frühzeitig erkannt und fehlerhafte Aufträge erst gar nicht
weitergeleitet. Zeit- und kostenintensive Rücküberweisungen bei
Irrtümern sind so in Zukunft weitgehend ausgeschlossen."
Möglichkeit zur Überprüfung eigener Prozesse und zur Reduktion
beleghafter Zahlungen für Unternehmen
"Viele Unternehmen und öffentliche Einrichtungen können den
Umstellungsprozess auf SEPA zur Überprüfung der eigenen Prozesse, wie
etwa der Steuerung von Zahlungsabläufen nützen", erklärte Pichler,
"dabei bietet sich auch die Chance, den für alle Beteiligten teureren
und verarbeitungsintensiven beleghaften Zahlungsverkehr in den
nächsten Jahren zu reduzieren. Dies kann etwa durch die gezielte
Motivation der Kunden, künftig stärker elektronische Zahlungen sowie
Daueraufträge und Einzugsverfahren zu nutzen, geschehen." Für die
Umstellung der Kontendaten von Kunden und Lieferanten bieten die
österreichischen Banken ihren Firmenkunden ein zeitsparendes
Konvertierungsservice an.
Zum Start der Umstellung wurde im Jänner 2008 in Österreich
bereits die SEPA-Überweisung zusätzlich zu den nationalen Lösungen
zur Verfügung gestellt. Mit 1. Juli folgt nun in Österreich die
SEPA-fähige Zahlungsanweisung für den beleghaften Zahlungsverkehr.
2009 wird das SEPA-Einzugsverfahren zum Einsatz kommen und 2010 wird
die SEPA-Umstellung aller Kartenzahlungen abgeschlossen sein. Die
österreichischen Geldinstitute unterstützen ihre Kunden aktiv beim
Umstellungsprozess auf die SEPA-Zahlungsverkehrsinstrumente und
stehen bei Fragen und für weitere Informationen zur Verfügung. (Ne)
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Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Österreich Dr. Herbert Pichler Tel: 05-90 900-3131 E-Mail: bsbv@wko.at Oesterreichische Nationalbank DHA Wolfgang Pernkopf Tel: 01-40420-1007 E-Mail: wolfgang.pernkopf@oenb.at Austrian Payments Council Mag. Robert Reiger Tel: 01-505 32 80-0 E-Mail: reiger@stuzza.at
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