- 26.06.2008, 08:41:36
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LT-Präs. Mader verlässt das Hohe Haus (Von Hofrat Dr.Heinz Wieser)

Innsbruck (OTS) - Der am längsten dienende Politiker Tirols,
Landtagspräsident Prof. Ing.Helmut Mader, der heute zu den
erfahrensten, vielseitigsten und kreativsten politischen
Repräsentanten in unserem Land zählt, verlässt bei der von ihm noch
im ersten Teil zu führenden Konstituierenden Sitzung des neu
gewählten Tiroler Landtages am 1. Juli das Hohe Haus.
Der gebürtige Innsbrucker ist unbestritten zu einer Instanz der
Sicherung politischer Umgangskultur und des übergeordneten
Ausgleiches geworden, die anerkannt und gehört wird. Auf die einmal
gestellte Frage, was ihn denn wohl bewogen habe, Politiker zu werden,
antwortete Mader: "Ganz einfach, die Möglichkeit für die Menschen in
unserem Lande positiv zu wirken."
Gleich nach der Landtagswahl vom 4.Oktober 1970 ließ er sich
freiwillig - obwohl er schon den Wahlschein hatte - auf Wunsch der
damals verantwortlichen Landespolitiker vom Landtag in den Bundesrat
entsenden. Er wurde dort wenige Tage nach seinem 30.Geburtstag schon
Präsident des Bundesrates und erregte österreichweit als jüngster
Vorsitzender beider Republiken (übrigens bis heute) beachtliches
Aufsehen. War er doch dadurch damals zugleich für ein halbes Jahr
Österreichs ranghöchster ÖVP-Politiker.
Sein Werdegang ist durch über drei Jahrzehnte hindurch gekennzeichnet
von einem besonders engen Verhältnis zur Bevölkerung, der er sich in
zahlreichen Funktionen ehrenamtlich zur Verfügung stellte. Er kennt
die Arbeit in den Ortsgruppen als langjähriger Obmann einer solchen
ebenso wie jene für die Landeshauptstadt als Bezirk, in der er schon
1967 zum Stadtjugendobmann (BO der JVP) in Innsbruck gewählt wurde
und sodann lange Bezirksobmann des AAB war, ehe er zu dessen
Landesobmann gewählt wurde. Seit 2001 ist er Ehren-Landesobmann des
AAB-Tirol und Ehrenringträger des ÖAAB.
Seine mit immer größeren Mehrheiten erfolgten Wahlen zum Betriebsrat
und zum langjährigen Zentralbetriebsratsvorsitzenden der TIWAG (an
der Spitze von 137 Betriebsräten), eines der größten Unternehmen
unseres Landes, in dem er auch in kürzester Zeit die größte Tiroler
Betriebsgruppe aufzubauen vermochte, ist ein eindrucksvoller Beweis
sowohl für Einsatzfreude wie auch für Erfolg im Arbeitnehmerbereich.
Er schied erst bei seinem Regierungseintritt 1989 aus diesem
Unternehmen aus.
Ab 1975 wirkte der Innsbrucker Abgeordnete und vielseitig (auch auf
Polit.Akademien) ausgebildeter Politiker wieder im Tiroler Landtag
und betreute durch zwei Jahrzehnte hindurch die politische Ausbildung
innerhalb der Tiroler Volkspartei. Seine Freude und Hingabe zu
Tradition und Werten führt er auf seine Mitgliedschaft (seit über 48
Jahren) bei der Kathol.Studentenverbindung Ambronia an der
Innsbrucker HTL zurück, zwischenzeitlich trägt er stolz die Farben
von acht TMV - und zwei CV-Verbindungen.
Nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden von Landeshauptmann Eduard
Wallnöfer schenkte ihm seine Fraktion das Vertrauen als dessen
Nachfolger als ÖVP- Klubobmann im Landtag, wobei ihm sein gutes
Verhältnis zu allen Teilorganisationen ebenso wie seine
Konsensbereitschaft und Kontaktfähigkeit mit anderen politischen
Parteien zugute kam. Er schuf auch die überhaupt ersten Klubräume für
seine Landtags-Fraktion dort, wo sie heute noch arbeitet.
Ein erster Höhepunkt seiner politischen Karriere war zweifellos 1989
die Berufung in die Tiroler Landesregierung durch Landeshauptmann
Dipl. Ing. Dr. Alois Partl und die Wahl zum 1.
Landeshauptmann-Stellvertreter als Nachfolger seines Freundes LHStv.
Prof. Dr. Fritz Prior. Zahlreich sind seine bleibenden Initiativen
aus diesem Zeitraum, die mit seinen Ressorts für Jugend (Gründung des
Jugend-Landtages), Familien, Frauen, Senioren (die letzten beiden
Referate waren Neugründungen Maders, die er zum JUFF zusammenführte),
Arbeitsmarkt- und Arbeitnehmerförderung (u.a. erstes Tiroler
Arbeitnehmerförderungsgesetz), Personal (u.a Gründung der TILAK
zusammen mit LR Greiderer) und Sport (u.a. Totalrenovierung des
Landessportheimes) zusammenhängen.
Zwei unglaublich lange Funktionsperioden ehrenamtlicher unermüdlicher
Tätigkeit hat Helmut Mader bisher im Verein Technikerhaus seit 1964
(!) hinter sich, in dem er immer noch als Obmann wirkt und auch im
Schülerheim wohnt, sowie 33 Jahre als Präsident des zweitältesten
Tiroler Fußballvereines FC Veldidena, bei dem er in der Schulzeit
selbst spielte und wo er diese Funktion noch immer innehat. Mader,
einst selbst beim ITV aktiv, war von 1972-1987 auch Präsident des
Tiroler Leichtathletikverbandes und einige Jahre Österr.Vizepräsident
des TaekWon Do-Verbandes.
Am 5. April 1994 wurde Mader einstimmig zum Präsidenten des Tiroler
Landtages gewählt. Nur kurze Zeit später gab es schon frischen Wind
in dieser neuen Landtagsperiode sowohl in Richtung Eigenständigkeit
wie besserer innerer Organisation des Tiroler Landesparlamentes, auch
in räumlicher, personeller und finanzieller Hinsicht. Auch die
Heranführung des Landtages an die Bevölkerung und besonders auch an
die Jugend gelang ihm und seinem ambitionierten Team in der
Landtagsdirektion durch Führungen, Unterlagen (auch für Schulen) und
Vorträge.
Ein dichtes Kontaktprogramm zu den Nachbarländern unterstrich das
neue Selbstbewusstsein des Landtages in seiner grundsätzlichen
Funktion ebenso wie in seiner neuen großräumigen Aufgabenstellung. Es
kam auch zu Sitzungen mit reicher Tagesordnung des sogenannten
Dreierlandtages (Bundesland Tirol, Südtirol und Trentino) 1996 in
Riva, 1998 in Meran, 2000 in Innsbruck, 2002 in Riva, 2005 wieder in
Meran und 2007 in Innsbruck. Auf Maders Initiative gehen auch die
umfassenden Renovierungsarbeiten des Landtagssitzungssaales, der St.
Georgskapelle und des Treppenaufganges im Alten Landhaus zurück. Das
Mobilar des Sitzungssaales sowie der Boden wurden 2007 einer
eingehenden Restaurierung unterzogen.
Aber auch die Landschaftliche Pfarrkirche Mariahilf erhielt zum
350-jährigen Bestandsjubiläum im Jahre 1998 durch umfangreiche
Renovierungsarbeiten einen neuen Glanz. Renoviert wurde auch das
Pfarrhaus von Mariahilf.
Im Jahre 2004 konnte über Maders Initiative ebenfalls im Bereich von
Mariahilf eine Kunstkammer eröffnet werden, wodurch eine wesentliche
Bereicherung der sakralen Kultur der Tiroler Landeshauptstadt
Innsbruck erzielt werden konnte.
Am 21.April 2006 Jahres fand in der Landschaftlichen Pfarrkirche zu
Mariahilf die feierliche Proklamation des hl. Georg zum zweiten
Patron des Landes Tirol statt.
Als Patronatsherr von Mariahilf erinnerte LT-Präs.Mader daran, dass
der Tiroler Landtag auf seinen Vorschlag in der Sitzung vom 29. und
30 .Juni 2005 beschlossen hatte, den hl. Georg, der bis 1772
Landespatron von Tirol war, dem hl. Josef als zweiten Landespatron im
Sinne einer Würdigung dieses Heiligen und der Geschichte des Landes
Tirol sowie der neuen landesgeschichtlichen Entwicklung, zur Seite zu
stellen. Der hl. Georg war jahrhundertelang Landespatron von Tirol.
In Maders Zeit fällt auch die größte Verfassungsänderung seit 1945
mit dem Beschluss einer neuen Landesverfassung in Verbindung mit der
Neufassung des Gesetzes über Untersuchungsausschüsse sowie der
Geschäftsordnung. Seit sechs Jahren steht Mader auf Ersuchen des
Landes dem Aufsichtsrat der Hypo(Landes)Bank Tirol ehrenamtlich als
Vorsitzender zur Verfügung.
Präsident Maders Amtsverständnis als Landtagspräsident in Tirol hat
österreichweit Beachtung gefunden, vor allem deshalb, weil er sich in
seinen vielen politischen Funktionen stets für die Interessen und
eine stärkere Position der Länder eingesetzt hat, so auch 18 Monate
lang im Österreich-Konvent. Die große Deutsch-Österreichische
Konferenz 2005 in Innsbruck aller Landtagspräsidenten und
Landtagsdirektoren, die alle ausnahmslos teilnahmen, und die durch
Vertreter der nationalen Parlamente wie durch die Teilnahme der
Südtiroler Landtagspräsidentin in ihrer Bedeutung unterstrichen
wurden, fand große Beachtung.
Gleichfalls durch sein ganzes politisches Wirken zieht sich wie ein
roter Faden seine aufopfernde Tätigkeit im Bereich der politischen
Bildung und zahlreich sind seine Festreden, Druckbeiträge und
Publikationen. Die Verleihung des Berufstitels "Professor" durch den
Herrn Bundespräsidenten zeugt davon äußerlich.
LT-Präs.Mader, auch Ehrenringträger der Landeshauptstadt, ist heute
Präsident der Stadtmusikkapelle Wilten, Ehrenhauptmann der Wiltener
Schützen und Ehrenmajor des Innsbrucker Bataillons sowie u.a.
Ehrenmitglied bei den Schützen und der STMK von
Mariahilf/St.Nikolaus. Auch in diesen Tagen steht er wieder im
Mittelpunkt von Ehrungen (Land Vorarlberg, Diözese, MKV etc). Seit
über 45 Jahren ist er mit seiner Frau Traudl verheiratet, die ein
kollegial gütiger und verständnisvoller Partner war und ist. Mader
erfreut sich dreier harmonischer Familien seiner Söhne, in der sieben
Enkelkinder (fünf schon im Wahlalter) zu seiner großen Freude
heranwachsen.
Ad multos annos!
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Rückfragehinweis:
Büro Landtagspräsident Mader
6020 Innsbruck
Tel.: (0512) 508/3000 od. 3013
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