- 19.06.2008, 10:28:10
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AGES: Falscher Mehltau an Sonnenblumen
Pilzerkrankung kann Ertrag um die Hälfte verringern
Wien (OTS) - Der Falsche Mehltau der Sonnenblumen kann
Ertragsminderungen bis zu 50 Prozent verursachen, in Ausnahmefällen
sind sogar bis zu 95 Prozent möglich. Er wird durch den Pilz
Plasmopara halstedii verursacht. Bei weiterhin anhaltender hoher
Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 18 und 20 GradC ist noch
im Juni mit einem vermehrten Auftreten dieser Krankheit an
Sonnenblumen zu rechnen.
An Jungpflanzen entstehen blattoberseits zunächst hellgrüne bis
gelbe mosaikartige Flecken. Blattunterseits ist ein weißer
Sporenrasen zu sehen. Befallene Jungpflanzen bleiben im Wachstum
zurück und sterben ab. Befällt der Pilz im Blütenstadium die
Pflanzen, bildet er an den höchstgelegenen Blättern meist an beiden
Blattseiten den weißen Sporenrasen aus. Der Stängel wächst langsamer,
ist dadurch verkürzt und die Blätter stehen in der Folge dichter
beisammen. Die Mehrzahl systemisch infizierter Pflanzen - die Pflanze
ist erkrankt, es sind aber noch keine äußerlichen Symptome der
Pilzerkrankung sichtbar - stirbt ab, bevor sie zur Samenreife
gelangen bzw. sie produzieren nur vereinzelt lebensfähige Samen.
Ertragsminderungen entstehen auch durch das Absterben infizierter
Sämlinge.
Durch die Bildung von physiologischen Rassen, d. h. Unterschiede
sind lediglich in der genetischen Struktur bestimmbar, kann der Pilz
vorhandene Resistenzen der Wirtspflanzen überwinden und
gegebenenfalls auch aggressivere Rassen ausbilden. Derzeit sind 14
physiologische Rassen bekannt.
Hauptwirtspflanzen sind Helianthus annuus, Helianthus tuberosus
(Sonnenblumen), Xanthium strumarium (Spitzklette), Artemisia
dracunculus (Beifuß) und Ambrosia artemisiifolia (Ambrosie,
Traubenkraut). Darüber hinaus sind mehr als 100 Spezies aus der
Familie der Asteraceae (Korbblütler) weitere Wirtspflanzen, unter
anderem z. B. Aster (Aster), Bidens (Zweizahn) Erigeron (Berufkraut),
Eupatorium (Wasserdost), Rudbeckia (Sonnenhut), Silphium
(Kompasspflanze), Solidago (Goldrute).
Zur Verhütung und Bekämpfung sollte eine Fruchtfolge von fünf bis
sechs Jahren eingehalten werden. Felder mit Bodenfeuchtigkeit sollten
nicht mit Sonnenblumen bebaut sowie gesundes Saatgut verwendet und
eine unterschiedliche Sortenanfälligkeit ausgenützt werden. Gemäß
Pflanzenschutzgesetz (PSG 1995, Anhang II A II) ist Plasmopara
halstedii ein Quarantäneschaderreger und daher meldepflichtig.
Weiters sind im Anhang IV A II Maßnahmen angeführt, wie innerhalb der
EU Saatgut, das möglicherweise durch diesen Erreger befallen sein
kann, verbracht werden darf.
AGES: Schutz für Mensch, Tier und Pflanze
Die AGES nimmt im Auftrag der Republik Österreich vielfältige
Aufgaben auf dem Gebiet der Gesundheit und Ernährungssicherheit wahr.
Ihr Ziel: weniger Menschen, Tiere und Pflanzen werden krank. Dazu
arbeiten sieben strategische Bereiche - Landwirtschaft,
Lebensmitteluntersuchung, Veterinärmedizin, Humanmedizin, PharmMed,
Kompetenzzentren und Risikobewertung − interdisziplinär
zusammen. In 42 Instituten und Kompetenzzentren untersuchen,
begutachten und kontrollieren 1400 ExpertInnen u. a. Saatgut,
Lebensmittel, Arzneimittel, Tierseuchen und Infektionskrankheiten.
Rückfragehinweis:
AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Unternehmenskommunikation: DI Oskar Wawschinek Spargelfeldstraße 191, A-1226 Wien Tel: +43 (0)50 555-25000 E-Mail: oskar.wawschinek@ages.at www.ages.at Fachlich: Dr. Gerhard Bedlan Tel.: 050 555-33330 E-Mail: gerhard.bedlan@ages.at
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