- 04.06.2008, 12:30:21
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Weniger Bürokratie, mehr Unterstützung - Experten wollen Teilzeit-Selbständigen das Leben erleichtern
Wien (OTS) - Teilzeit-Selbständige sitzen zwischen vielen Stühlen.
Sie verdienen weniger, werden kaum gefördert und müssen trotzdem
genauso viel Zeit wie Vollzeit-Selbständige für Formulare und
Erklärungen aufwenden. Amway, eines der größten
Direktvertriebsunternehmen Österreichs, und FO.FO.S, das Forum zur
Förderung der Selbständigkeit, vernetzten am 03. Juni Spezialisten
aus Politik und Interessensvertretungen sowie viele
Teilzeit-Selbständige, um Lösungen für die dringlichsten Probleme zu
finden. Allgemeiner Tenor: neue Fördermodelle, Softeinstieg und
bessere Unterstützung bei der Kinderbetreuung sind nötig, um
Teilzeit-Selbständigen das Leben zu erleichtern.
Teilzeit-Selbständige vor den Vorhang geholt
Derzeit wird viel über Neue Selbständige, Freie Dienstnehmer und
Ein-Personen-Unternehmen diskutiert. Die große Gruppe jener, die
"nur" Teilzeit-selbständig sind, wird dabei gerne übersehen. Auf
Initiative von Amway holte FO.FO.S diesen Bereich des
österreichischen Wirtschaftslebens vor den Vorhang. Über hundert
Experten und Selbständige besuchten am 03. Juni die Veranstaltung
"Die Chancen von Teilzeit-Selbständigkeit entdecken", um gemeinsam zu
diskutieren und Lösungen zu erarbeiten. "Viele unserer
Geschäftspartner sind Teilzeit-Selbständige", erklärt Gudrun-Johanna
Neszmerak, Unternehmenssprecherin von Amway. "Um ihnen bessere
Rahmenbedingungen zu ermöglichen, haben wir gemeinsam mit FO.FO.S
erstmals die Möglichkeit geschaffen, dass sich Experten speziell zu
diesem Thema vernetzen können."
Vom sanften Einstieg zum administrativen Krempel
Zahlreiche Spezialisten aus Wirtschaft und Politik, Sozialpartner
und Selbständige nutzten die Gelegenheit, gemeinsam die Problemfelder
mit dem größten Handlungsbedarf herauszufiltern. Die Bandbreite an
Vortragenden und Themen war breit gefächert. Die Gastgeberin Martina
Schubert, FO.FO.S-Geschäftsführerin, referierte über aktuelle Trends,
Initiatorin Gudrun-Johanna Neszmerak, Unternehmenssprecherin von
Amway, stellte eine Studie über die berufliche Selbständigkeit vor.
Günter Steinlechner, Abteilungsleiter der Sozialpolitischen Abteilung
der WKW zeigte die Konsequenzen der Teilzeit-Selbständigkeit auf
Sozialleistungen auf und NR-Abgeordneter Alexander Zach (LIF)
plädierte für angemessene gesetzliche Rahmenbedingungen für die neue
Arbeitswelt. Oliver Göstl von ÖSB Consulting GmbH forderte neue
Fördermodelle, und Manuela Herles erzählte aus ihrem Leben als
Vollzeit-Mutter und Teilzeit-Personalmanagerin.
In der anschließenden Diskussion wurde eine Reihe von Fragen zu
den größten Chancen und Problemen bearbeitet, beispielsweise ob die
Teilzeit-Selbständigkeit Schutz vor den Auswirkungen eines möglichen
Arbeitsplatzverlustes bieten kann, welche begleitenden
Existenzgründungsmodelle - vom Franchising bis zum Direktvertrieb -
angeboten werden, oder welche Vorteile ein "sanfter Einstieg" bietet.
Die Teilnehmer diskutierten auch, ob die Teilzeit-Selbständigkeit die
Lebensqualität erhöht und zu mehr Selbstverwirklichung führt und ob
sie eine Arbeitsform für unterschiedliche Altersgruppen ist -
Stichwort "Generation Praktika" und "Graue Panther".
Hoher Verwaltungsaufwand zu Lasten des Geschäfts
Martina Schubert, Geschäftsführerin von FO.FO.S, resümiert: "Ein
ganz wichtiger Punkt war auch der administrative Aufwand. Viele
Teilzeit-Selbständige haben ein äußert knappes Zeitbudget, trotzdem
ist der Verwaltungsaufwand sehr hoch. Je mehr Zeit für Buchhaltung
etc. aufgewandt wird, desto weniger Zeit bleibt, um sich dem
tatsächlichen Geschäft zu widmen." Die Veranstaltungsteilnehmer
forderten einstimmig die Reduktion der Erklärungen und Formulare, die
Teilzeit-Selbständige auszufüllen haben. Zusätzlich sind viele
Fördermodelle nicht auf EPU-Gründungen (Ein Personen Unternehmen)
ausgelegt, sondern für größere Firmen gedacht. Ein stufenweiser
Einstieg in die Selbständigkeit wird vom Staat fast gar nicht
unterstützt, dabei hätte er viele Vorteile. Der Kundenstock könnte
ohne Existenzängste auf- und ausgebaut werden, bis das Unternehmen
tragfähig ist.
Mehr Unterstützung für Eltern
Viele Teilzeit-Selbständige sind Alleinerzieherinnen, die keine
passenden Betreuungsplätze für ihre Kinder finden. Zudem birgt der
Einstieg in die Selbständigkeit ein großes Risiko: Wer einen
Gewerbeschein löst, verliert oft den Anspruch auf Arbeitslosengeld
etc. Vor allem für Personen mit Betreuungspflichten ergibt sich die
paradoxe Situation, dass sie zwar arbeiten wollen, es sich aber nicht
leisten können, weil sie in den ersten Jahren nicht genug Geld
verdienen, um den Lebensunterhalt ihrer Angehörigen zu finanzieren.
Auch hier wäre ein sanfter Einstieg notwendig, der die
Teilzeit-Selbständigkeit bei voller sozialer Absicherung der
Angehörigen ermöglicht. Gudrun-Johanna Neszmerak: "Ein weiterer
wichtiger Punkt war, wie zu erwarten, die Kinderbetreuung. Hier ist
nicht nur mehr Flexibilität der staatlichen Einrichtungen gefordert,
die Kosten für die Kinderbetreuung sollten auch absetzbar sein."
Politik und Wirtschaft sollen geeignete Rahmenbedingungen schaffen
Eine große Anzahl an Teilzeit-Selbständigen arbeitet hauptberuflich
in einem 40-Stunden-Angestelltenverhältnis. Beides zu kombinieren,
erfordert nicht nur Talent für Zeiteinteilung, sondern auch starke
Nerven, um der Doppelbelastung Stand zu halten. Daher kristallisierte
sich während der Veranstaltung der Wunsch an die Wirtschaftswelt
heraus, mehr Teilzeit-Arbeitsplätze zu schaffen. Dadurch würde es für
viele einfacher, sich neben dem Beruf eine selbständige Existenz
aufzubauen, und auch hier spielt der Aspekt sanfter Einstieg eine
bedeutende Rolle. Abgesichert durch das Angestelltengehalt könnte das
eigene Unternehmen langsam aufgebaut werden. Martina Schubert von
FO.FO.S: "Prinzipiell ist ein Umdenken nötig. Teilzeit-Selbständige
sind ein wichtiger Teil der Wirtschaftswelt und verdienen angemessene
Rahmenbedingungen und Förderung, damit sie ihren Beitrag leisten
können. Derzeit gehen sie zwischen administrativem Krempel und
Betreuungspflichten unter, anstatt ihre Zeit in produktive Arbeit zu
investieren."
Amway
Amway ist ein internationales Unternehmen in Familienbesitz und
eines der führenden Direktvertriebsunternehmen mit einem weltweiten
jährlichen Umsatz von US-Dollar 6,3 Milliarden. Zusätzlich zur
Zentrale in Ada, Michigan/USA, verfügt Amway über Niederlassungen in
58 Ländern und Territorien. Amway Geschäftspartner präsentieren als
selbständige Gewerbetreibende Amway-Produkte. Sie werden von 32
Mitarbeitern bei Amway Österreich betreut. In Österreich
erwirtschaftete Amway im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von EUR 26
Millionen. Die Produktpalette umfasst eine Vielzahl hochwertiger
Produkte, unter anderem Schönheits-, Wellness- und Haushaltsprodukte,
wie ARTISTRYTM Kosmetikprodukte, NUTRILITETM Nahrungsergänzungen
oder L.O.C.TM Reiniger und viele mehr.
FO.FO.S.
FO.FO.S - Forum zur Förderung der Selbständigkeit führt Projekte
durch, um GründerInnen, Ein-Personen-Unternehmen (EPU), Neue
Selbständige und Mikrobetriebe zu fördern. Seit dem Jahr 2000
beschäftigt sich FO.FO.S in Forschungs- und Entwicklungsprojekten mit
dem Thema "Förderung von Ein-Personen-Unternehmen". Zudem entwickelt
FO.FO.S Produkte für die Wirtschaftsförderung und entwirft
Trainingsmaßnahmen. www.fofos.at
Rückfragehinweis:
Gudrun-Johanna Neszmerak Amway Ges.m.b.H, External Affairs Tel:. +43 (0) 1 277 57 214 mailto:gudrun-johanna_neszmerak@amway.com Mag. Elisabeth Gail Hauska & Partner Tel: +43 (0) 1 513 17 00 mailto:elisabeth.gail@hauska.com
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