- 28.05.2008, 10:02:12
- /
- OTS0084 OTW0084
Pflege: Bereits mehr als 5.600 selbständige Personenbetreuer
WKÖ-Mitterlehner fordert Neuregelung bei Pflege-Förderung: "Nachschärfung zugunsten der Selbständigen dringend nötig"
Wien (PWK403) - Mit dem heutigen Tag haben bereits 5.650 Personen
das neue Gewerbe der Personenbetreuung angemeldet. Das
Angestelltenmodell hat sich hingegen als für die Angehörigen viel zu
teuerer Flop mit nur knapp 300 Anmeldungen herausgestellt. Das
Selbständigenmodell hat gegenüber dem Angestelltenmodell nicht nur
den Vorteil, dass es günstiger ist, sondern auch der administrative
Aufwand für die betroffenen Familien deutlich geringer ist.
"Die Möglichkeit der selbstständigen Personenbetreuung sichert
älteren Menschen die freie Wahlmöglichkeit, wie und wo sie betreut
werden wollen", bringt der stellvertretende Generalsekretär der
Wirtschaftskammer Österreich, Reinhold Mitterlehner, die Vorzüge der
Betreuung in den eigenen vier Wänden auf den Punkt. Seit Anfang April
dürfen Betreuer auch einfache Pflegetätigkeiten nach Anleitung durch
eine Krankenschwester oder einen Arzt übernehmen.
Dennoch ortet der WKÖ-General noch Handlungsbedarf bei den
Förderungen: "Es kann nicht sein, dass die gleiche Betreuungsleistung
abhängig von der Beschäftigungsform einmal mit 800 und einmal mit 225
Euro gefördert wird." Er kritisiert damit, dass die Förderung des
Bundessozialamtes bis zu 800 Euro bei Vorliegen von (unselbständigen)
Arbeitsverhältnissen betragen kann, aber nur bis zu 225 Euro bei
Vorliegen von Werkverträgen (bei selbständigen Betreuungskräften).
"Wichtig wäre es, das Fördermodell für die Betreuung an die realen
Gegebenheiten anzupassen und daher die Förderung für das
Selbständigenmodell zu erhöhen", so Mitterlehner. Es hat sich
gezeigt, dass selbst die höhere Förderung für das Angestelltenmodell
zu keiner starken Nachfrage an unselbständigen Betreuern geführt hat.
Mitterlehner macht darauf aufmerksam, dass die Pflegeamnestie mit
Ende Juni ausläuft. Er appelliert an die Betroffenen, eine
Legalisierung bereits jetzt durchzuführen und weist auf die
umfassende Unterstützung durch die WKO hin: "Die Wirtschaftskammern
bieten in allen Bundesländern Beratung und Service zur
Gewerbeanmeldung zum selbstständigen Personenbetreuer an. Die
Mitarbeiter des Gründer-Service und der Bezirks- und Regionalstellen
stehen für Fragen des Gewerbe-, Sozial-, Steuerrecht etc. zur
Verfügung, und das kostenlos!" Zusätzlich gibt es auf
www.gruenderservice.at Informationen und Formulare zur Anmeldung. Ein
Merkblatt mit den wichtigsten Schritten zur Selbstständigkeit wird
den künftigen Personenbetreuern in mehreren Sprachen (Deutsch,
Polnisch, Rumänisch, Slowakisch, Tschechisch, Ungarisch) angeboten.
Übrigens kommen rd. 79 % der bisher angemeldeten Personenbetreuer
aus der Slowakei, rund 6 % aus Rumänien. Bereits an dritter Stelle
liegen die österreichischen Betreuer mit
5 %, gefolgt von Tschechien (3 %) und Ungarn (1,5 %). Die weiteren
Betreuer kommen aus Bulgarien, Deutschland, Indien, Italien, Japan,
Kirgistan, Kroatien, Polen, Russland, der Schweiz, Serbien, Slowenien
und St. Lucia. Der Frauenanteil liegt bei 95 Prozent. (Rh)
Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Österreich Junge Wirtschaft | Gründer-Service | Frau in der Wirtschaft Mag. Elisabeth Zehetner Tel: +43 (0)5 90 900 3018 Fax: +43 (0)5 90 900 295 E: gruender@wko.at Internet: www.gruenderservice.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PWK