"Gewalt und Rassismus sind nicht Phänomene der Vergangenheit"

Wien (OTS) - "Gewalt und Rassismus sind nicht Phänomene der
Vergangenheit. Wir begegnen ihnen täglich in den Medien, sie fordern
uns täglich heraus." Das war der Kern der Eröffnungsrede von
Bundesratspräsident Helmut Kritzinger bei der Gedenkveranstaltung von
Nationalrat und Bundesrat gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an
die Opfer des Nationalsozialismus am Montag im historischen
Reichsratssitzungssaal des Parlaments, die heuer unter dem Motto "War
nie Kind..." stand. Der (1997 beschlossene) Gedenktag, so betonte
Kritzinger, sei inzwischen "eine gute Tradition", und "soll uns
bestärken, mit gemeinsamer Kraft gegen Gewalt und Rassismus
anzutreten und der stummen Gewalt die Kraft des Wortes und der
Argumente entgegenzuhalten." Das solle man "mit Blick auf die
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft tun", es sei für ihn "auch eine
Frage der Gerechtigkeit... zwischen den Generationen".

Damit "das Andenken bewahrt, aus den Erfahrungen gelernt und
Gewalt und Rassismus bekämpft werden", müsse "gerade in der Begegnung
mit Kindern und Jugendlichen Vorsorge für die Zukunft" getroffen
werden, fuhr Kritzinger fort. Er hoffe, "dass auch nach uns" die
Menschen "in ihrem Denken und Handeln unsere Erfahrungen
weiterentwickeln und weitertragen." Kritzinger spannte dann den Bogen
zur Gegenwart, als er dazu aufrief, "auch darüber nachzudenken, was
es - auch heute! - heißt, in einer Zeit des Krieges aufzuwachsen,
unter andauerndem Druck auf Anpassung, aber auch unter dem Lockruf
der Verführungen eines skrupellosen Regimes". (schluss)

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