- 05.05.2008, 10:46:09
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Neue Elternbefragung (1) zeigt: 2 von 10 Vorschulkindern sind nicht FSME-geimpft
Fehlendes Risikobewusstsein mancher Eltern kann Kinder gefährden

Wien (OTS) - FSME ist keine harmlose Krankheit und darf daher auch
nicht unterschätzt werden, warnt der Vorsitzende des Österreichischen
Impfausschusses. Doch obwohl sich vor allem kleine Kinder fast
täglich in Wiesen, Parks und Wäldern aufhalten, sind längst nicht
alle durch eine Schutzimpfung vor den gefährlichen Folgen eines
Zeckenstiches sicher. Rund die Hälfte der Vorschulkinder erhält den
FSME-Schutz verspätet, 2 von 10 sind überhaupt nicht geimpft, so das
zentrale Ergebnis der von der Novartis Pharma GmbH in Österreich in
Auftrag gegebenen Elternbefragung.
Endlich wird’s warm. Endlich wieder raus ins Freie und die Natur
genießen. Besonders Kinder freuen sich darauf, wieder in der Wiese
herumzutollen, durch den Wald zu pirschen und mit den Eltern Ausflüge
zu unternehmen. Doch mit den warmen Temperaturen kommen auch die
Zecken. 94% aller Kinder zwischen 4 und 6 Jahren halten sich laut
Angaben ihrer Eltern in der warmen Jahreszeit täglich oder fast
täglich im Garten, am Spielplatz, im Park oder Wald auf, fahren Rad
etc. Sie kommen daher besonders leicht mit Zecken in Berührung, die
sich in Bodennähe auf Grashalmen, in Sträuchern und Büschen aufhalten
und sich an vorbeigehenden Menschen und Tieren festsaugen.
Ab der Schulzeit sind fast alle Kinder aufgrund der Impfaktionen
in Schulen geschützt. Davor ist die Durchimpfungsrate deutlich
geringer. "Laut Institut für Virologie in Wien mussten in den letzten
vier Jahren zwölf Kinder unter sechs wegen eines Zeckenstiches ins
Krankenhaus aufgenommen werden", informiert Dr. Wolfgang Bonitz,
Medical Director der Novartis Pharma GmbH in Österreich. "Um das
Bewusstsein für das Risiko FSME bei Eltern von Kleinkindern und deren
Gründe für das Nichtimpfen bzw. Abwarten zu erfassen, haben wir eine
Befragung von Müttern und Vätern vier- bis sechsjähriger Kinder in
Auftrag gegeben." Zentrale Ergebnisse sind, dass zwei von zehn
Vorschulkindern gar nicht FSME-geimpft sind und mehr als die Hälfte
der Kinder (55%) den Impfschutz verspätet, nämlich erst nach dem
zweiten Lebensjahr, erhielten. Univ.-Prof. Dr. Ingomar Mutz, Leiter
des Impfausschusses des Obersten Sanitätsrates im Bundesministerium
für Gesundheit, Familie und Jugend dazu: "Der Österreichische
Impfausschuss empfiehlt die Zeckenschutzimpfung ausdrücklich ab dem
vollendeten ersten Lebensjahr und in Ausnahmefällen, wenn die
Lebensumstände ein besonders hohes Risiko mit sich bringen, sogar ab
dem sechsten Lebensmonat."
Mit Zecken spielt man nicht
Zecken sind Krankheitsüberträger. Besonders gefährlich ist die
Übertragung des FSME-Virus, das die gefürchtete
Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME) verursacht. "Gegen diese
schwere Form von Hirnhautentzündung gibt es - anders als bei der
bakteriellen Infektion Borreliose, die ebenfalls durch einen
Zeckenstich übertragen wird - keine Behandlungsmöglichkeit. FSME ist
also keine harmlose Kinderkrankheit und darf nicht unterschätzt
werden", begründet Mutz die ausdrückliche Impfempfehlung des
Expertengremiums. "Im Kindesalter überwiegen zwar die leichten
Krankheitsverläufe, jedoch kommt es auch in ganz jungen Jahren immer
wieder zu schweren Folgeschäden - jedes infizierte Kind ist eines
zuviel!"
Nur die Impfung schützt
"Der einzige wirksame Schutz ist die Impfung", so Experte Mutz. In
Österreich sind zwei FSME-Impfstoffe verfügbar, die noch bis Ende
Juli um etwa 30% verbilligt sind: Euro 25,90 für Erwachsene bzw. Euro
21,40 für Kinder. Je nach Krankenkasse wird darüber hinaus noch ein
Zuschuss abgezogen. Beide Impfstoffe gewährleisten einen sehr guten
Impfschutz, unterscheiden sich jedoch in der Zusammensetzung.
Novartis Pharma GmbH hat einen FSME-Impfstoff (2), der frei von
Konservierungsstoffen ist. Der Zecken-Impfstoff ist sehr gut
verträglich und zeigt niedrige Fieberraten, was vor allem bei der
Erstimpfung von Kindern von Bedeutung ist.
Elternbefragung zeigt: Informations- und Aufklärungsbedarf nach wie
vor vorhanden
Trotz jahrelanger, massiver Aufklärungsarbeit glauben laut
aktueller Befragung nicht einmal die Hälfte (45%) der Eltern von
Vorschulkindern die Gefahren von FSME ohne Impfung wirklich gut zu
kennen, nur 31% fühlen sich über Nebenwirkungen und Risiken einer
Impfung und 44% über Impfaktionen sehr gut informiert.
Erwartungsgemäß fühlen sich Eltern, deren Kinder nicht bzw. nicht
vollständig geimpft sind (immerhin 30%!), merklich schlechter
informiert. Das zeigt, wie wichtig Information und Aufklärung nach
wie vor sind. "Um ausreichend vor einer FSME-Infektion geschützt zu
sein, muss die dreiteilige Grundimmunisierung abgeschlossen werden",
appelliert Mutz an die Eltern, das empfohlene Impfschema unbedingt
einzuhalten. Laut Impfplan ist die erste Auffrischungsimpfung nach
drei Jahren fällig, danach muss (bis zum 60. Lebensjahr) nur noch
alle fünf Jahre aufgefrischt werden.
Angst vor Nebenwirkungen...
54% der Eltern, die angaben ihr Kind sei nicht geimpft, sahen nach
wie vor entweder keine Notwendigkeit für eine FSME-Immunisierung,
hatten sich nicht damit beschäftigt oder halten nichts von
Schutzimpfungen. Der Hauptgrund für eine verspätete Impfung der
Kinder sind Bedenken wegen möglicher Nebenwirkungen. Für knapp ein
Drittel (29%) aller Eltern war das der Grund für das Zuwarten. "Die
FSME-Impfung ist sehr sicher und überaus gut verträglich. Lokale
Hautreaktionen, Fieber oder Abgeschlagenheit sind völlig normale
Reaktionen des Immunsystems und zeigen, dass der Körper auf die
Impfung reagiert", beruhigt Mutz.
... und Überlastung des Immunsystems grundlos
Die Sorge vieler Eltern, dass Kleinkinder zahlreiche Impfungen
bekommen und das Immunsystem dadurch möglicherweise überlastet sei,
spiegelt sich auch in den aktuellen Befragungsergebnissen wider. 12%
aller Eltern, deren Kinder bei der ersten Impfung deutlich älter als
ein Jahr waren, glauben an eine Überforderung der Abwehrkräfte.
Impfexperte Mutz gibt auch hier Entwarnung: "Unser Immunsystem ist
darauf ausgerichtet, täglich mit neuen Keimen konfrontiert zu werden.
Es kann bis zu 10.000 unterschiedliche Antigene erkennen und
entsprechend darauf reagieren." Das Gegenteil einer Überlastung ist
der Fall: Das Immunsystem wird durch eine Impfung stimuliert und
gestärkt. "Dass es für die Abwehrkräfte besser sei eine Krankheit
durchzustehen, ist schlichtweg falsch und im Fall einer
FSME-Infektion sogar gefährlich, da die Komplikationsrate extrem hoch
ist", widerspricht Mutz dem Argument mancher Impfgegner.
Zeckenland Österreich
Das Risiko infiziert zu werden ist österreichweit hoch. Auch wenn
man in keinem FSME-Risikogebiet lebt, ist die Impfung zu empfehlen,
denn "vermutlich verbringt jede Familie ein Wochenende auf dem Land
oder unternimmt Ausflüge außerhalb der Stadtgrenze. Sobald man in die
freie Natur geht, ist man einem Infektionsrisiko ausgesetzt", so
Experte Mutz. "Somit gilt ganz Österreich als FSME-Endemiegebiet."
Das Risikobewusstsein ist in Österreich allerdings unterschiedlich
stark ausgeprägt. Im Osten Österreichs sind sich deutlich mehr Eltern
über die potenzielle Gefahr einer FSME-Infektion im Klaren als im
Westen. Mutz erklärt warum: "Früher gab es in Tirol und Vorarlberg
kaum Erkrankungen. Nach FSME-Fällen in den vergangenen Jahren hat das
Bewusstsein in Westösterreich jedoch kontinuierlich zugenommen."
Fazit: Ungeschützt sein ist russisches Roulette
Auch die aktuelle von Novartis Pharma in Österreich in Auftrag
gegebene Befragung zeigt: "Noch immer wird das FSME-Infektionsrisiko
von einem Teil der Bevölkerung unterschätzt. FSME ist keine harmlose
Kinderkrankheit, nicht behandelbar und kann eine schwere Form von
Hirnhautentzündung mit sich bringen. Bei einem Teil der Fälle bleiben
neurologische Schäden zurück. Ungeschützt in die Natur zu gehen, ist
russisches Roulette", so die deutliche Warnung des führenden
Impfexperten Mutz.
Mehr Infos gibt’s beim Arzt & Apotheker, beim Impftelefon 0664/44
999 99 (3) sowie unter www.zecken.info
Hinweis: O-Töne unter audio.ots.at
Zu diesem Thema gibt es auch eine Audio-Aussendung. O-Töne
nationaler und regionaler Experten sind unter audio.ots.at abrufbar!
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(1) IGF-Elternbefragung: 300 Telefon-Interviews von Eltern von 4- bis 6-jährigen Kindern. Befragungszeitraum: März 2008, Auftraggeber: Novartis Pharma GmbH (2) Wittermann et al., Paediatric tick-borne encephalitis (TBE) vaccines: Schedules to optimise protection; International Journal of Medical Microbiology, accepted Jan 2008, article in press (3) Für Impffragen stehen Ihnen unabhängige Experten zur Verfügung. Mit freundlicher Unterstützung von Novartis Pharma GmbH.
Weiteres Bildmaterial in Printqualität gibt’s bei
Elisabeth Leeb, ikp, T: 01/524 77 90, E: elisabeth.leeb@ikp.at
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Univ.-Prof. Dr. Ingomar Mutz
Vorsitzender Impfausschuss des Obersten Sanitätsrates
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