Bild, das in internationalen Medien von Österreich gezeichnet wird, wird diesem Land nicht gerecht
Wien (SK) - Bundeskanzler Alfred Gusenbauer betonte im Pressefoyer
vor dem Ministerrat am Mittwoch, dass die "unfassbaren und
entsetzlichen Vorkommnisse in Amstetten im Kernpunkt der heutigen
Ministerratssitzung stehen werde. "Die Verwerflichkeit und die
Schwere des Verbrechens machen sprachlos", drückte Gusenbauer seine
Betroffenheit und volle Anteilnahme mit den Opfern aus. "Die gesamte
Bundesregierung steht an der Seite der Opfer." Es gelte, alles zu
unternehmen, um den Opfern ein möglichst normales Leben zu
ermöglichen und die Tatumstände voll aufzuklären. Ein erster
Zwischenbericht wird in der Ministerratssitzung erwartet. Bedauern
äußerte Gusenbauer über die Berichterstattung in den internationalen
Medien. "Es gilt klarzustellen, dass nicht Österreich oder die
Österreicher der Täter sind." Um dieser Rufschädigung entgegen zu
wirken kündigte der Bundeskanzler an, dass rasch konkrete und
geeignete Maßnahmen entwickelt werden. ****
Gleichzeitig werden alle Minister und Ministerinnen beauftragt
sämtliche Rechtsnormen zu überprüfen, die in irgendeinem Zusammenhang
mit dem Verbrechen von Amstetten stehen. Ein Zwischenbericht dazu
werde bis zum nächsten Ministerrat erwartet. Gleichzeitig sei an die
Minister für Inneres und an die Justizministerin der Auftrag
ergangen, sämtliche Behördenstrukturen zu überprüfen, "damit
einerseits die rasche und lückenlose Aufklärung möglich ist und
andererseits für die Zukunft ein verbessertes Zusammenspiel aller
Behördenebenen garantiert wird". Der Bundeskanzler sagte, dass mit
der niederösterreichischen Landesregierung sowie dem Bürgermeister
von Amstetten Kontakt aufgenommen wurde, um die Frage einer
gemeinsamen Unterstützung der Opfer dieses beispiellosen
Gewaltverbrechens zu besprechen. Gusenbauer sicherte unbürokratische
auch finanzielle Hilfe zu, "damit die Opfer eine Chance auf ein
einigermaßen normales Leben haben".
Der Bundeskanzler betonte, dass dem negativen Bild von Österreich,
das von den internationalen Meiden im Zusammenhang mit dem
Inzest-Fall transportiert wird, entgegen gewirkt werden müsse. "Es
gibt keinen Fall Amstetten, es gibt keinen Fall Österreich. Es gibt
einen Einzelverbrecher, der eine unfassbare Gewalttat begangen hat
und wir werden daher auch alle professionellen Wege nutzen, um dieser
internationalen Rufschädigung Österreichs entgegen zu wirken",
erklärte Gusenbauer. Denn ein Land, das die Idee der SOS-Kinderdörfer
in die Welt getragen hat, könne nicht für die Schandtat eines
Einzelnen verantwortlich gemacht werden.
Daher gelte es, "klar zu stellen, dass hier nicht Österreich der
Täter ist, oder die Österreicherinnen und Österreicher, sondern, dass
es sich um einen unfassbaren Kriminalfall, verursacht durch einen
einzelnen Kriminellen handelt". Zweitens müsse auch gegenüber der
Weltöffentlichkeit klar gestellt werden, dass alles zur Aufklärung
getan wird. "Zum dritten, dass völlig klar ist, dass wir alles
unternehmen werden, den Opfern möglichst einen Neustart ins Leben zu
ermöglichen, und das mit allen zu Gebote stehenden Mitteln auch tun
werden", betonte der Bundeskanzler. Diese Botschaft solle mit all den
technischen und professionellen Möglichkeiten, die es gibt,
transportiert werden. "Denn der Ruf Österreichs, als ein
solidarisches, als ein akzeptiertes, als ein liebenswertes Land,
dieser Ruf kann und darf durch einen Einzeltäter nicht auf Spiel
gesetzt werden", sagte Gusenbauer.(Schluss) up
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