• 28.04.2008, 10:00:00
  • /
  • OTS0051 OTW0051

ÖAMTC Systemvergleichstest: Kinderanhänger gegen Fahrradkindersitz (+Foto, +Grafik) (Teil1)

Kein eindeutiger Sieger - beide Systeme haben Vor- und Nachteile

Wien (OTS) - Fahrradkindersitz versus Anhänger - welches
Transportmittel sich besser für eine Fahrradausfahrt mit Kleinkindern
eignet, wurde bei einem ÖAMTC-Systemvergleichstest geprüft. Der
Kinderanhänger "Burly Cub" und der Fahrradkindersitz "Römer Jockey
Komfort" stehen stellvertretend für die verglichenen
Transport-Systeme. "Einen eindeutigen Testsieger gab es nicht. Beim
Fahrverhalten und der Handhabung schnitt der Kindersitz besser ab und
ist somit die bessere Lösung für die Stadt. Der Anhänger lag bei
Komfort- und Sicherheitsbewertung eindeutig vorne. Damit gewinnt er,
wenn es raus ins Grüne geht", sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.

Das Fahrverhalten unterscheidet sich bei beiden Systemen
gravierend vom alleinigen Fahrrad-Betrieb. "Der erhöhte Schwerpunkt
beim Kindersitz macht das Fahren in manchen Situationen zur
Geschicklichkeitsprüfung", so Kerbl. Auch das Hineinsetzen des Kindes
in den Sitz kann oft recht schwierig werden. Ein stabiler
Zweibeinständer mit einem Lenkungsdämpfer - dieser verhindert das
Einschlagen des Lenkers - ist dabei sehr hilfreich. Mit dem Anhänger
wiederum werden vor allem Kurven zur Herausforderung. Bei schmalen
Wegen ist die Gefahr groß, dass man auf die Überbreite vergisst.
"Außerdem verlängert sich der Bremsweg beachtlich und bei einer
Vollbremsung kann der Anhänger sogar das Hinterrad des Zugfahrzeuges
zur Seite schieben", erläutert der ÖAMTC-Techniker. "Überfährt man
eine Bordsteinkante zu flott, kann der Anhänger zudem umkippen."

Beide Systeme wurden einem Crashtest mit einer
Aufprallgeschwindigkeit von 25 km/h unterzogen. "Durch die größere
Fallhöhe beim Kindersitz besteht für das Kind ein erhöhtes
Verletzungsrisiko, wenn kein Helm getragen wird", erklärt der
ÖAMTC-Techniker. Allerdings ist das Kind auch im Anhänger nicht vor
Verletzungen gefeit. Der mögliche Kontakt mit dem inneren
Anhängeraufbau kann ein Sicherheitsrisiko in sich bergen. Außerdem
ist die Gefahr sehr hoch, dass der Unfallgegner den Kinderanhänger
an- bzw. überfährt.

Lässt man den Preis entscheiden, steigt man mit dem Kindersitz
eindeutig günstiger aus. Für einen Anhänger muss man mindestens das
Fünffache des Sitzes bezahlen, also rund 500 Euro. Hat man allerdings
zwei Kinder zu befördern, landet man zwangsläufig beim Anhänger.
Außerdem bietet dieser noch ausreichend Stauraum hinter den Sitzen
der Kinder, z.B. für Lebensmitteleinkäufe. Auch beim Komfort punktet
der Anhänger. Fliegennetz, Sonnen und Regenschutz sowie eine bessere
Federung sind ein großes Plus.

ÖAMTC-Forderungen an die Hersteller

Verbesserungspotenzial gibt es vor allem bei Fahrradanhängern. Der
Clubtechniker fordert, dass die Beleuchtungseinrichtungen serienmäßig
am Anhänger installiert werden. Außerdem sollten Schalen in die
Fahrradanhänger eingebaut werden, um den Schutz nach hinten und zur
Seite zu verstärken.

Rechtliche Vorschriften für Kindersitz und Anhänger

Der Kindersitz muss hinter dem Fahrer angebracht und stabil mit
dem Rahmen des Fahrrades verbunden sein. Das Gurtsystem darf für
Kinder nicht zu öffnen sein. Der Beinschutz muss höhenverstellbar
sein und Fixierriemen für die Füße sind ein Muss. Ebenso wichtig ist,
dass die Rückenlehne den Kopf des Kindes abstützt.

Bei Kinderanhängern sind nur einachsige mit Feststellbremse
erlaubt. Unabhängig von der Lichtanlage muss ein rotes Rücklicht
angebracht sein (darf auch blinken). Rückstrahler sind vorne in weiß,
hinten in rot und zur Seite in gelb (jeweils mindestens 20
Quadratzentimeter) anzubringen. Ist der Anhänger breiter als 60
Zentimeter, müssen jeweils zwei Stück Reflektoren und Rücklichter
nach vorne und hinten vorhanden sein. Die Anhängerkupplung muss so
ausgerichtet sein, dass der Anhänger stehen bleibt, wenn das Fahrrad
umkippt. Eine Fahnenstange mit einem orangefarbenen Wimpel ist
anzubringen. Außerdem muss mit dem Gurt gesichert sein, dass das Kind
nicht in die Speichen der Räder greifen kann.

Aviso an die Redaktionen: Eine Grafik und Bildmaterial zu dieser
Aussendung sind im ÖAMTC-Fotoservice unter www.oeamtc.at/presse
abrufbar.

Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Lydia Öttl
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
mailto:pressestelle@oeamtc.at
http://www.oeamtc.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | OCP

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel