• 25.04.2008, 14:40:40
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  • OTS0282 OTW0282

Zur Situation des Radio-Symphonieorchesters Wien

Offener Brief des Kunstsenats

Wien (OTS) - Seit etwa 1995 ist eine Tendenz der Verantwortlichen
im ORF, durch Einsparungsmanöver die Existenz des einzigen
österreichischen Radio-Symphonieorchesters (RSO) in Frage zu stellen,
deutlich erkennbar.

2002 wurden durch den engagierten Einsatz des Chefdirigenten,
öffentlicher Institutionen wie des Kunstsenats und die Publikation
einer überwältigenden Zahl von Unterschriften international
maßgeblicher Repräsentanten der Musikwelt diesbezüglich ruinöse Pläne
gestoppt.

Eine eben publik gewordene Passage aus einem Mail des Kultur- und
Programmchefs von Ö1, Alfred Treiber, an den Generalintendanten des
ORF, Alexander Wrabetz, lautet: "Ö1 ist der Hund, das Orchester
bestenfalls der schön doupierte (sic) Schwanz, ohne den der Hund auch
leben kann." Darüber hinaus wird zur Diskussion gestellt, das
Orchester auf ein Ensemble für Neue Musik zu verkleinern, dessen
Chefdirigent auch gleich das Management des Klangkörpers übernehmen
könnte. Daraus geht eindeutig hervor, dass es nicht nur - wie vom
ORF-Kommunikationschef interpretiert - um die üblichen "internen
Vorgänge" im Rahmen von Budgetverhandlungen geht, sondern um eine
Grundeinstellung, die für das "Musikland Österreich" eine Schande und
überdies sachlich unvertretbar ist. Wir brauchen kein weiteres
Ensemble für Neue Musik, sondern ein Orchester, dem es seiner
Besetzung und Qualität gemäß möglich ist, wenig präsentierte und neue
Orchestermusik, die komponiert wurde und komponiert wird,
aufzuführen.

Das international besser denn je renommierte RSO ist dazu
hervorragend in der Lage; es geht also darum, dass das ewige Gezerre
um die Existenz und die notwendige Dotierung dieses Orchesters ein
für alle Mal ein Ende findet und ein professionelles Management
bestellt wird, das für derartige Aufgaben nach internationalen
Maßstäben qualifiziert ist.

Gerd Bacher hat seinerzeit den ORF als Österreichs größte
"Kulturorgel" bezeichnet. Die gegenwärtig ausgerechnet im Gebiet der
Musik kursierenden Planspiele sind eines Kulturlandes wie Österreich
absolut unwürdig.

Für den Kunstsenat der Präsident Hans Hollein
insbesondere die Mitglieder Friedrich Cerha, Heinz Karl Gruber und
Kurt Schwertsik

Rückfragehinweis:

Eva Jussel                    Heinz Karl Gruber	
   Sekretär des Kunstsenats      Pönningerweg 11, 1160 Wien
   Wassergasse 19/7, 1030 Wien   Mobile: 0664 312 34 65
   Mobile: 0699 1 96 77 844      Tel./Fax : 914 94 55
   Email: office@kunstsenat.at   Email: studio@khgruber.com	
   www.kunstsenat.at

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