• 19.03.2008, 16:00:00
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"KURIER"-Kommentar von Bernhard Gaul: "Betteln für die Ärmsten"

Die Kosten für die Pflege werden stark ansteigen. Die Politik weiß keinen Rat.

Wien (OTS) - Das Ergebnis der WIFO-Studie zur Pflege war
erwartbar: Die Pflegekosten werden in den kommenden Jahren
explodieren. Bis zum Jahr 2030 dürften sich die Kosten verdreifachen.

Alarmierend ist aber, dass die Prognose in Wahrheit nur eine
untere Grenze aufzeigt. Es wird noch wesentlich teurer, weil
Sozialminister Buchinger bis Herbst das Pflegegeld deutlich erhöhen
und mehr Menschen eine Förderung ermöglichen will. Das ist dringend
notwendig. Erstens weil das Pflegegeld seit der Einführung Anfang der
90er-Jahre rund 17 Prozent an Wert verloren hat. Und zweitens, um
endlich die Ungerechtigkeiten zu beseitigen, die eine zu niedrige
Einstufung von Demenz-Kranken oder Behinderten verursacht.

Aber selbst wenn die angestrebte Erhöhung im Herbst klaglos über
die Bühne geht: Gelöst wäre damit noch nichts. Dazu müssten
umfassende Lösungen auf den Tisch: Ein Ausbau der
Pflege-Infrastruktur, wesentlich mehr Präventivmaßnahmen und vor
allem eine gesicherte Finanzierung für die kommenden Jahrzehnte, in
der die Alterspyramide oben weiterwächst.

Es ist für einen reichen Staat wie Österreich unwürdig, dass die
Sozialminister jedes Jahr aufs Neue beim Finanzminister um mehr
Pflegegeld betteln müssen. Der große, langfristige Wurf ist aber
nicht in Sicht.

Rückfragehinweis:
KURIER
Redaktion Innenpolitik
Tel.: (01) 52 100/2649
Email: innenpolitik.kurier.at

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