• 27.02.2008, 11:09:41
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ÖGJ: 24.600 Unterschriften gegen hohe Internatskosten an Regierung übergeben

Arbeitgeber sollen Berufsschulinternats- und Fahrtkosten übernehmen

Wien (ÖGJ/ÖGB) - "Abgezockt und ausgesaugt" fühlen sich Tausende
Lehrlinge, die auf teure Berufsschulinternate angewiesen sind. 24.600
Jugendliche haben bis jetzt dafür unterschrieben, dass die Kosten für
die Internats- und Fahrtkosten von den Arbeitgebern übernommen
werden. "Die Lehrlinge dürfen nicht mehr dafür bestraft werden, dass
es an ihrem Wohnort keine Berufsschule gibt", sagte
ÖGJ-Bundesvorsitzender Jürgen Michlmayr bei der Abschlusskundgebung
der Anti-Abzocke-Kampagne der Gewerkschaftsjugend heute, Mittwoch,
vor dem Parlament.++++

Sozialminister Erwin Buchinger, der die Unterschriften
entgegennahm, versprach, dass er sich des Themas annehmen werde. Die
Gesellschaft investiere zu Recht viel in die universitäre und
schulische Ausbildung, nun müssten auch fundamentale Interessen der
Lehrlinge berücksichtigt werden.

ÖGB-Vizepräsidentin Roswitha Bachner unterstützte die
ÖGJ-Forderungen vollinhaltlich: "Wir brauchen eine einheitliche
gesetzliche Regelung, denn es darf nicht vom Wohnort oder von der
Branche abhängen, ob den Jugendlichen etwas von der
Lehrlingsentschädigung übrig bleibt oder nicht." In einigen Branchen
ist die Übernahme der Internatskosten durch die Arbeitgeber bereits
jetzt per Kollektivvertrag geregelt.

Schlafplatz statt Lehrlingsentschädigung?

Auch die beiden Fraktionen in der Gewerkschaftsjugend sind sich
einig, dass nicht die gesamte Lehrlingsentschädigung für die
Internatskosten draufgehen darf. FSG-Jugendvorsitzender Rene Pfister:
"Eine Ausbildung abzuschließen darf nicht bedeuten, dass man in die
Schuldenfalle abrutscht." Christian Pooladi von der FCG-Jugend
forderte die Nationalratsabgeordneten zum Handeln auf, denn "allein
in Oberösterreich müssen 10.000 Jugendliche auf ihre
Lehrlingsentschädigung verzichten, nur um sich einen Schlafplatz
kaufen zu können."

HINTERGRUND: Im Zuge der Kampagne "Abgezockt und ausgesaugt fordert
die ÖGJ die Übernahme der Berufsschulinternats- und Fahrtkosten durch
die Arbeitgeber - und somit eine finanzielle Entlastung der
Lehrlinge. Oft übersteigen die Kosten für das Berufsschulinternat die
monatliche Lehrlingsentschädigung. Damit werden Lehrlinge, an deren
Wohnort es keine Berufsschule gibt, bestraft.

SERVICE: Rechenbeispiele finden Sie unter www.abgezockt.oegj.at.
Fotos von der Kundgebung vor dem Parlament stellen wir Ihnen gerne
zur Verfügung.(fk)

ÖGB, 27. Februar 2008 Nr. 109

Rückfragehinweis:
ÖGB Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Florian Kräftner
Tel.: (++43-1) 534 44/290 DW
Fax: (++43-1) 533 52 93
http://www.oegb.at

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