- 31.01.2008, 14:38:04
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Justizwachebeamte: Kampfsporttraining für Gefangene ist eine Zumutung für das Personal!
Wien (OTS) - " Nicht genug, dass Insassen mit allen möglichen und
unmöglichen enorm kostenaufwändigen Therapien betreut werden, so hat
jetzt ein Programm für Gewaltverbrecher in einer Sonderanstalt für
geistig abnorme Rechtsbrecher in Wien die derzeitige Linie der Frau
Bundesminister Berger die Spitze erreicht", betont Johann
Winkelbauer, Vorsitzender-Stellvertreter der Justizwachegewerkschaft
Österreich.
Schlagtechniken, Griffübungen, Abwehrtechniken mittels Schläge
und Griffbefreiungstechniken (sogenannte Würgegriffe) - wie sie in
Selbstverteidigungskursen gelehrt werden - werden den Gefangenen im
Zuge eines Affektkontrolltrainingslehrganges dort beigebracht.
Dahinter steht der Leiter der Strafvollzugsakademie Prof. Wolfgang
Gratz. Er hat diese Ausbildung 2003 für Beamte der Einsatzgruppen ins
Leben gerufen. Die Trainer, Psychologen und ein Einsatztrainer mit
Kampfsporterfahrung, haben österreichweit hunderte
Exekutivbedienstete ausgebildet. Jetzt werden die gleichen Inhalte
den Gewaltverbrechern vermittelt.
Dieselbe Technik und die gleichen Übungen werden nicht nur bei den
Affektkontrolltrainingskursen sondern auch in der Grundausbildung für
den Exekutivdienst angewendet, die bei Notfällen in den
Justizanstalten ihre körperliche Gesundheit für die Sicherheit in den
Gefängnissen riskieren.
Der Vorsitzende des Fachausschusses Albin Simma hat sich heute von
der Situation überzeugt, ist bestürzt und fragt sich, wie weit die
Brodalinie im Strafvollzug noch gehen wird? Muss erst wirklich etwas
einem Kollegen passieren? Im österreichischen Strafvollzug ist vom
Krafttraining bis hin zur Boxtrainingsmöglichkeit bereits alles
vorhanden. Er sieht darin nicht nur eine Gefährdung der
Exekutivbediensteten, sondern fragt sich auch, ob damit die
Gefangenen auf zukünftige Zugriffe der Justizwache vorbereitet werden
sollen? Sind Exekutivbeamte "Versuchskaninchen" für Tätertherapie im
Kampfsport?
Bis 1.1.2007 gab es eine besetzte Sicherheitsabteilung. Die Frau
Bundesminister hat sich entschieden, diese Abteilung nicht zu
benötigen und die Planstellen einziehen lassen. Mittlerweile nehmen
diese Einführungen Ausmaße an, die eine massive Gefährdung aller
Bediensteten herbeiführen kann und die verantwortlichen Vorgesetzten
schauen zu.
Johann Winkelbauer fordert die Frau Bundesministerin Berger auf,
sich dieser Sache anzunehmen und dies sofort einstellen zu lassen. Es
gibt anderer Möglichkeiten von Therapien, um gewalttätige Gefangene
auf ihre Freiheit vorzubereiten.
Rückfragehinweis:
und für den Text verantwortlich: Winkelbauer Johann Vorsitzender Stellvertreter im ZA der Exekutiven Bediensteten in den Justizanstalten Tel.: 01 4082007-15/14 Mobil: 0676 8989 17001 oder 0676 8989 17002
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