• 31.01.2008, 12:11:27
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Darabos: Neubesetzung der militärischen Führung ist Weichenstellung für die Bundesheer-Reform

ÖBH erhält schlankere Strukturen und organisatorische Neuausrichtung

Wien (SK) - Mit den Neubesetzungen der militärischen Führung des
österreichischen Bundesheeres will Verteidigungsminister Norbert
Darabos "ein Zeichen der Kontinuität einerseits, ein Zeichen des
Neuaufbruchs andererseits setzen, den die Umsetzung der
Bundesheerreform bedingt". "Die sechs neuen Führungskräfte", so
Darabos bei der am Donnerstag abgehaltenen Pressekonferenz, "werden
in den nächsten fünf Jahren die Verantwortung dafür tragen, dass die
Reform basierend auf der Erfahrung und der Arbeit der letzten Jahre
aber auch in Hinblick und mit Visionen für die nächsten Jahrzehnte
umgesetzt wird." Als neuen Chef des Generalsstabs präsentierte der
Verteidigungsminister Generalleutnant Edmund Entacher, sein
Stellvertreter wird Generalmajor Othmar Commenda. Die Leitung der
vier neuen Sektionen der Zentralstelle des Ministeriums wurden mit
Freyo Apfalter, Dietmar Franzisci, Rainer Holenia und Christian
Segur-Cabanac besetzt. ****

Den neuen Generalstabschef Entacher nannte Darabos als den
"erfahrensten Offizier des Österreichischen Bundesheeres". Entacher
habe 10 Jahre lang eine Brigade geführt und sei viele Jahre
Kommandant der Landstreitkräfte gewesen und "kennt die Strukturen,
jede Einheit und fast jeden Soldaten des Österreichischen
Bundesheeres persönlich und genauestens". Er sei nach Darabos
Ermessen "bestens geeignet, dieses Bundesheer auch an militärisch
höchster Stelle zu führen". Stellvertreter Commenda sei ausgewählt
worden, auch weil sich in der Reform des österreichischen Heeres in
den letzten Jahren bereits bewiesen habe. Darabos vertraut auf
Commenda, "dass ihm die rasche Schaffung eines neuen, noch
schlagkräftigeren, den veränderten Bedingungen angepassten
Bundesheeres das höchste Anliegen ist".

Bereitschaft zur Reform stand bei Personalauswahl im
Vordergrund

Brigadier Freyo Apfalter wurde mit der neu geschaffenen Sektion
Bereitstellung betraut. Darabos hob hervor, dass Apfalter bereits im
In- und Ausland in führenden Positionen für das Bundesheer tätig
gewesen sei. Leiter der neuen Sektion Planung wird Generalmajor
Dietmar Franzisci. Dieser habe als Mitglied der
Bundesheer-Reformkommission bereits an der Konzipierung der
Umstrukturierung des Heeres mitgearbeitet. Zum Leiter der Sektion 1,
der Zentralsektion, bestellte der Verteidigungsminister Rainer
Holenia, der bereits in den vergangenen fünf Jahren der
Zentralsektion in ihrer bisherigen Form vorgestanden ist. Holenia sei
ein hervorragender Jurist mit großer Erfahrung sowohl in der Truppe
als auch in der Verwaltung. Ebenfalls neu eingerichtet wurde die
Sektion Einsatz. Dieser wird Generalmajor Christian Segur-Cabanac
vorstehen. Segur, so Darabos, habe jahrelang große Verantwortung im
Rahmen der Ausbildung der Rekruten, Miliz- und Berufssoldaten
getragen.

Bei der Personalauswahl, so Darabos, sei neben der fachlichen
Eignung vor allem auch "die Bereitschaft, die Bundesheerreform zügig
voranzutreiben", im Vordergrund gestanden. "Für mein Vorhaben, die
Bundesheer-Reform weiterhin rasch umzusetzen, braucht es auch
militärische Führungskräfte, die diesen Prozess mittragen und selbst
vorantreiben. Ich bin überzeugt davon, dass jene sechs Personen, die
ich heute bestellen werde, diese Anforderungen erfüllen", lobte der
Verteidigungsminister das neue Team. Neben der Bewertung der Bewerber
durch die hausinterne Bewertungskommission habe man auch die Dienste
von Experten einer Personalberatungs-Agentur in Anspruch genommen,
der Minister selbst habe persönliche Hearings mit allen Kandidaten
durchgeführt.

Schlankere Strukturen und organisatorische Neuausrichtung

Im Regierungsprogramm sei festgehalten worden, so Darabos, dass
"die Zentralstelle des Verteidigungsministeriums an das neue
Bundesheer anzupassen" sei. "Das gilt auch für die Führungspositionen
in meinem Ministerium", machte Darabos klar. Der Minister bekenne
sich uneingeschränkt zur Reform. Wichtig seien ihm, Darabos,
"schlankere Strukturen und eine organisatorische Neuausrichtung",
welche aber auch "eine neue Gliederung und Verschlankung der
Führungsstrukturen im Verteidigungsministerium bedingen". Deshalb
werde es in Zukunft im Verteidigungsministerium statt bisher sechs
Verwaltungseinheiten auf oberster Ebene nur noch fünf geben. Die
Zentralsektion, die Kontrollsektion, der Generalstab, der
Planungsstab, der Führungsstab und der Rüstungsstab werden abgelöst
von der Zentralsektion, der Sektion Planung, der Sektion
Bereitstellung, der Sektion Einsatz und natürlich weiterhin der
Generalstab.

Darabos erinnerte daran, dass die Bundesheerreform-Kommission unter
dem Vorsitz von Wiens Altbürgermeister Helmut Zilk "in breitem
gesellschaftlichem und parteiübergreifendem Konsens" die "komplette
Neustrukturierung des Österreichischen Bundesheeres" empfohlen habe.
Die Vorschläge hätten wie folgt gelautet:

- Die Reduktion der Mobilmachungsstärke von 110.000 auf 55.000
Soldatinnen und Soldaten.
- Die Beibehaltung der Miliz als unverzichtbarer Bestandteil des
Bundesheeres.
- Die Reduktion der Brigaden von fünf auf vier und der Bataillone
von 57 auf 39.
- Die Verkürzung der Grundwehrdienstzeit auf sechs Monate.
- Die Reduktion der Liegenschaften und Nutzung der Erlöse für
Investitionen.
- Die Begleitung des Prozesses durch ressortinterne soziale
Maßnahmen.
- Und eben auch die Anpassung der Führungsstruktur.
(Schluss) gd

Rückfragehinweis:
SPÖ-Bundesorganisation, Pressedienst, Tel.: 01/53427-275,
Löwelstraße 18, 1014 Wien, http://www.spoe.at/online/page.php?P=100493

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