• 29.01.2008, 20:49:26
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Sturmschäden: Oberkärntner Gemeinden melden "Gefahr im Verzug"

Rasche Aufarbeitung des Schadholzes und Einrichtung von Nasslagern - LH Haider, LR Martinz und LR Scheuch koordinieren auf politischer Ebene

Klagenfurt (LPD) - "Niemand muss sich alleine gelassen fühlen."
Dieses klare Signal gibt es von der Kärntner Landesregierung an alle
von Sturmschäden Betroffene. In einer großen Gesprächsrunde mit
Landespolitikern, Bürgermeistern, Forst- und Landwirtschafts- sowie
Katastrophenschutzexperten wurden heute, Dienstagabend, die drei
großen Schadbereiche Kärntens analysiert. Nun soll die rasche
Aufarbeitung der geschätzten 1,3 Mio. Festmeter am Boden liegenden
Holzes beginnen. In den Regionen sollen Nasslager eingerichtet
werden, um den Holzpreisverfall zu stoppen. Einige Oberkärntner
Gemeinden melden "Gefahr im Verzug", da dort durch das Schadholz
Verklausungen drohen.

Wie Katastrophenschutzreferent Landeshauptmann Jörg Haider
mitteilte, ist im Raum Oberkärnten vor allem der Eingang zum Mölltal
mit u.a. den Gemeinden Sachsenburg, Möllbrücke, Obervellach,
Mühldorf, Reißeck-Kolbnitz betroffen. Hier liege enorm viel Schadholz
in steilen Gräben und wasserführenden Bächen. Bei einer Verklausung
der Bäche wären mehrere Ortschaften gefährdet. Die Bürgermeister
werden daher "Gefahr im Verzug" melden, unter Koordination der
Bezirkshauptmannschaft soll dann die möglichst rasche Abarbeitung des
Holzes erfolgen, erklärte Haider.

Im Bezirk Feldkirchen sei besonders Sirnitz mit der
Hochrindlstraße betroffen. Die Straße sei auf fast zwei Kilometer
"völlig zu", sagte Haider. Auch hier soll rasch mit Aufräumarbeiten
begonnen werden. Im Raum St. Veit seien Deutsch-Griffen, Metnitz,
Friesach und Grades am ärgsten betroffen. Die Schadbereiche um
Wolfsberg habe man im Griff, die Kooperation mit Gemeinde und
Bezirksbehörden sei bereits gut angelaufen.

Die Maßnahmen sollen laut Haider "generalstabsmäßig" umgesetzt
werden. Auf politischer Ebene habe er als Katastrophenschutzreferent
gemeinsam mit Agrarlandesrat Josef Martinz und Landesrat Uwe Scheuch
die Koordination übernommen. Für das Anlegen der Nasslager habe man
einen Experten der Bundesforste als Berater gewinnen können. Zudem
werde die Schadenskommission des Nothilfswerkes über Anforderung
durch die Bürgermeister bei kleinen Bauern in verzweifelten
Situationen rasch Direktbesuche abstatten, sagte Haider. Er dankte
auch den rund 1.800 Leuten, die seit Sonntag laufend im Sicherungs-
und Aufräumeinsatz stehen.

Für Agrar- und Forstreferent Martinz sind die Nasslager, die
breit in den Katastrophengebieten angelegt werden sollen, ein klares
Signal an die Bauern, dass ein sofortiger Verkauf des Schadholzes
nicht nötig sei. So könne man die enorme Holzmenge über Monate sehen
und sie komme nicht plötzlich auf den Markt. Martinz teilte auch mit,
dass die Finanzierung der Maßnahmen gesichert sei. So sei der
Finanzminister um Aufstockung der Katastrophenfonds-Mittel ersucht
worden. Zudem will Martinz mit dem Landwirtschaftsminister um Mittel
aus dem Bereich ländliche Entwicklung verhandeln.

Dankbar dafür, dass die öffentliche Hand in Kärnten so schnell
reagiert habe, zeigte sich der Kärntner
Landwirtschaftskammerpräsident Walfried Wutscher. Vor allem die
Nasslager seien dringend notwendig, die entsprechende Zusage des
Landes sei "Goldes wert". Wutscher dankte auch dafür, dass
existenzgefährdeten Betrieben sofort geholfen werden soll. Für die
Kooperation und Partnerschaft zwischen Forst- und Sägewirtschaft
sieht er jetzt die "Stunde der Wahrheit" gekommen. Die Sägewerke
seien gefordert, eine faire Preispolitik zu gestalten. Wie Wutscher
betonte, habe der Sturm nicht nur einen landwirtschaftlichen, sondern
einen volkswirtschaftlichen Schaden verursacht.
(Schluss)

Rückfragehinweis:
Kärntner Landesregierung
Landespressedienst
Tel.: 05- 0536-22 852
http://www.ktn.gv.at

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