Sender der ProSiebenSat.1 Gruppe in Österreich kritisieren ORF-Wunsch nach mehr Werbezeit scharf
Wien (OTS) - Berichten zufolge verhandelt der ORF derzeit mit dem Verband der Österreichischen Zeitungen (VÖZ) und der Politik über eine Ausweitung seiner Werbemöglichkeiten im Fernsehen. Kolportiert wird der Wunsch nach einer Ausdehnung von derzeit 42 auf 50 Minuten pro Tag und Sender.
Die ProSiebenSat.1 Gruppe in Österreich lehnt eine Ausweitung der ORF-Werbezeiten in aller Deutlichkeit und Schärfe ab und fordert, den ORF zur Einhaltung der Gesetze zu zwingen, indem man den Durchrechnungszeitraum für Werbezeiten von derzeit einem Jahr auf einen Monat reduziert.
Corinna Drumm, Geschäftsführerin von Sat.1 Österreich: "Schon jetzt kommt es immer wieder vor, dass der ORF an einem Tag weit mehr als die gesetzlich erlaubten 42 Minuten Werbung sendet. Dies belegt sogar eine offizielle Studie der RTR-GmbH, wo für den Sender ORF 1 während einer Kalenderwoche durchschnittlich 53 Minuten pro Tag ausgewiesen wurden 1." Dadurch, dass für die Betrachtung des Werbezeitenlimits im Gesetz ein Durchrechnungszeitraum von einem Jahr vorgesehen ist, ist eine Überprüfung und Sanktionierung von allfälligen Überschreitungen kaum möglich. "Wir fordern daher, den Durchrechnungszeitraum auf einen Monat zu reduzieren.", so Drumm.
In einem zweiten Schritt muss die Werbezeit des ORF reduziert werden, um eine Einhaltung des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags sicherzustellen. Markus Breitenecker, Geschäftsführer von ProSieben Austria: "Der ORF ist zu sehr von den Wünschen der Werbewirtschaft abhängig. Daher hat sein Programm auch kaum noch öffentlich-rechtlichen Anspruch. Genau dafür aber bezieht er seine Rundfunkgebühren. Dieses Missverhältnis muss endlich aus der Welt geschafft werden." Breitenecker verweist außerdem darauf, dass der ORF erst vor wenigen Tagen eine 10%ige Gebührenerhöhung beschlossen hat.
Breitenecker und Drumm weisen außerdem auf die zahlreichen Gesetzesverstöße des ORF hin, nachzulesen auf der Webseite des Bundeskanzleramts. "Der ORF hat offenbar ein sehr werbeorientiertes Selbstverständnis - ausgeprägter noch als mancher Privatsender. Das ist mit der Finanzierung durch Rundfunkgebühren und dem damit verbundenen Programmauftrag jedoch nicht zu vereinbaren." Gefordert wird daher - ähnlich dem Vorstoß des französischen Ministerpräsidenten Sarkozy und auch ähnlich dem deutschen dualen Rundfunkmodell - eine Reduktion der Werbemöglichkeiten im ORF auf ein Minimum - "um eine Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags zu garantieren".
1 Quelle: "TV-Programmanalyse - Fernsehvollprogramme in Österreich 2006". Schriftenreihe der Rundfunk und Telekom Regulierungs GmbH. Band 1/2007. Seite 76.
Zu den Sendern der ProSiebenSat.1 Gruppe in Österreich gehören ProSieben Austria, Sat.1 Österreich, kabel eins austria und PULS 4. Alle Sender verfügen über eine österreichische Sendelizenz und unterwerfen sich damit der Rechtsaufsicht durch die Regulierungsbehörde KommAustria. Die Sender Sat.1 Österreich, ProSieben Austria und kabel eins austria produzieren diverse Sendungen nur für Österreich. PULS 4 ist österreichisches viertes Vollprogramm und startet am 28. Januar 2008. Die Produktionen erfolgen ausschließlich durch österreichische Produzenten.
Zu den österreichischen Sendungen von Sat.1 Österreich, ProSieben Austria und kabel eins austria gehören: "ProSieben Austria News", Österreichs erstes Frühstücksfernsehen "Café Puls", die Sat.1 Magazine "Go! Das Motormagazin", "connect it", "Avida" oder "Style!", das Lifestylemagazin "tonight.tv" und der "Austria Top Talk" auf ProSieben Austria sowie eigene Wettersendungen auf allen drei Sendern. Zum Programm von PULS 4 gehören: 12 News-Sendungen täglich, "Talk of Town", "Studio 4" und "Studio 4 De Luxe", "VIP Lounge" oder der "Stadtreport".
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