- 21.01.2008, 13:46:09
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Sender der ProSiebenSat.1 Gruppe in Österreich kritisieren ORF-Wunsch nach mehr Werbezeit scharf
Wien (OTS) - Berichten zufolge verhandelt der ORF derzeit mit dem
Verband der Österreichischen Zeitungen (VÖZ) und der Politik über
eine Ausweitung seiner Werbemöglichkeiten im Fernsehen. Kolportiert
wird der Wunsch nach einer Ausdehnung von derzeit 42 auf 50 Minuten
pro Tag und Sender.
Die ProSiebenSat.1 Gruppe in Österreich lehnt eine Ausweitung der
ORF-Werbezeiten in aller Deutlichkeit und Schärfe ab und fordert, den
ORF zur Einhaltung der Gesetze zu zwingen, indem man den
Durchrechnungszeitraum für Werbezeiten von derzeit einem Jahr auf
einen Monat reduziert.
Corinna Drumm, Geschäftsführerin von Sat.1 Österreich: "Schon
jetzt kommt es immer wieder vor, dass der ORF an einem Tag weit mehr
als die gesetzlich erlaubten 42 Minuten Werbung sendet. Dies belegt
sogar eine offizielle Studie der RTR-GmbH, wo für den Sender ORF 1
während einer Kalenderwoche durchschnittlich 53 Minuten pro Tag
ausgewiesen wurden 1." Dadurch, dass für die Betrachtung des
Werbezeitenlimits im Gesetz ein Durchrechnungszeitraum von einem Jahr
vorgesehen ist, ist eine Überprüfung und Sanktionierung von
allfälligen Überschreitungen kaum möglich. "Wir fordern daher, den
Durchrechnungszeitraum auf einen Monat zu reduzieren.", so Drumm.
In einem zweiten Schritt muss die Werbezeit des ORF reduziert
werden, um eine Einhaltung des öffentlich-rechtlichen
Programmauftrags sicherzustellen. Markus Breitenecker,
Geschäftsführer von ProSieben Austria: "Der ORF ist zu sehr von den
Wünschen der Werbewirtschaft abhängig. Daher hat sein Programm auch
kaum noch öffentlich-rechtlichen Anspruch. Genau dafür aber bezieht
er seine Rundfunkgebühren. Dieses Missverhältnis muss endlich aus der
Welt geschafft werden." Breitenecker verweist außerdem darauf, dass
der ORF erst vor wenigen Tagen eine 10%ige Gebührenerhöhung
beschlossen hat.
Breitenecker und Drumm weisen außerdem auf die zahlreichen
Gesetzesverstöße des ORF hin, nachzulesen auf der Webseite des
Bundeskanzleramts. "Der ORF hat offenbar ein sehr werbeorientiertes
Selbstverständnis - ausgeprägter noch als mancher Privatsender. Das
ist mit der Finanzierung durch Rundfunkgebühren und dem damit
verbundenen Programmauftrag jedoch nicht zu vereinbaren." Gefordert
wird daher - ähnlich dem Vorstoß des französischen
Ministerpräsidenten Sarkozy und auch ähnlich dem deutschen dualen
Rundfunkmodell - eine Reduktion der Werbemöglichkeiten im ORF auf ein
Minimum - "um eine Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags zu
garantieren".
1 Quelle: "TV-Programmanalyse - Fernsehvollprogramme in Österreich
2006". Schriftenreihe der Rundfunk und Telekom Regulierungs GmbH.
Band 1/2007. Seite 76.
Zu den Sendern der ProSiebenSat.1 Gruppe in Österreich gehören
ProSieben Austria, Sat.1 Österreich, kabel eins austria und PULS 4.
Alle Sender verfügen über eine österreichische Sendelizenz und
unterwerfen sich damit der Rechtsaufsicht durch die
Regulierungsbehörde KommAustria. Die Sender Sat.1 Österreich,
ProSieben Austria und kabel eins austria produzieren diverse
Sendungen nur für Österreich. PULS 4 ist österreichisches viertes
Vollprogramm und startet am 28. Januar 2008. Die Produktionen
erfolgen ausschließlich durch österreichische Produzenten.
Zu den österreichischen Sendungen von Sat.1 Österreich, ProSieben
Austria und kabel eins austria gehören: "ProSieben Austria News",
Österreichs erstes Frühstücksfernsehen "Café Puls", die Sat.1
Magazine "Go! Das Motormagazin", "connect it", "Avida" oder "Style!",
das Lifestylemagazin "tonight.tv" und der "Austria Top Talk" auf
ProSieben Austria sowie eigene Wettersendungen auf allen drei
Sendern. Zum Programm von PULS 4 gehören: 12 News-Sendungen täglich,
"Talk of Town", "Studio 4" und "Studio 4 De Luxe", "VIP Lounge" oder
der "Stadtreport".
Rückfragehinweis:
Corinna Drumm, Sat.1 Österreich, Tel. 01/5811211, corinna.drumm@sat1.at
Markus Breitenecker, ProSieben Austria, Tel. 01/3687766-0,
markus.breitenecker@sevenonemedia.at
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