Darabos soll Situation nützen und Einsatz absagen - Menschenleben wichtiger als UN-Sicherheitsratssitz
Wien (OTS) - Dem Einsatz der EU-Truppen im Tschad droht jetzt
endgültig das Aus, deckte heute BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz auf.
Grund dafür ist die mangelnde Bereitschaft der europäischen Staaten,
wüstentaugliche Hubschrauber zur Verfügung zu stellen. Nach einem
Bericht der Süddeutschen Zeitung haben Deutschland, Italien, Spanien
bereits abgesagt, Polen zögere noch. Sogar Frankreich weigert sich
die nötige Anzahl an Helikoptern zur Verfügung zu stellen, da die
Grand Nation, die ja die "unparteiische und neutrale" Friedensmission
leitet, alle ihre Hubschrauber für den Schutz des tschadischen
Diktators Idriss Deby benötigt. Laut Medienberichten soll die EU
sogar schon in Moskau um Hubschrauber angefragt haben. "Ein
Himmelfahrtsunternehmen, unvorbereitet, mit zu wenigen Soldaten und
ohne ausreichendes militärisches Gerät - das ist der Tschad Einsatz.
Verteidigungsminister Darabos soll die jetzige Situation nutzen, um
der EU abzusagen und Österreichs Soldaten vor diesem Kampfeinsatz zu
bewahren", forderte Grosz.
Nächste Woche will das EU-Komitee für Politik und Sicherheit einen
letzten Versuch wagen, die 27 nationalen Regierungen der Union dazu
zu bewegen, die nötigen wüstentauglichen Hubschrauber zur Verfügung
zu stellen. "Ohne Hubschrauber kein Einsatz", so ein hoher Offizier
der EU-Truppe. "Es stellt sich hier nur die Frage, warum SPÖ und ÖVP
so erpicht darauf sind, unsere Soldaten im Tschad zu verheizen?
Erstens übt die EU enormen Druck auf Gusenbauer und Darabos aus und
da der Regierung die Schulterklopfer in Brüssel wichtiger sind als
die Sicherheit unserer Soldaten buckeln SPÖ und ÖVP wieder willenlos
gegenüber Brüssel. Zweitens will die Bundesregierung unbedingt einen
Sitz im UN-Sicherheitsrat und vernachlässigt in ihrer Gier fahrlässig
jegliche Sicherheitsbedenken", erklärte Grosz , der hier auf die
Studie des MIT verweist, wo von einer notwendigen Mindestanzahl von
Soldaten in der Höhe von 12.500 Mann berichtet wird, im Gegensatz zu
den 3.000 Mann die in den Tschad geschickt werden sollen.
"Die Mission, die Kosten und die Sicherheit sind fraglich. Der
Tschad ist sehr wohl ein Gefahrenherd, ein Kriegsgebiet und wir
schicken unsere Soldaten mitten in eine Kampfzone und die Teilnahme
an diesem Kampfeinsatz bedeutet das Ende der Neutralität. Deshalb
starten Sie endlich eine friedenssichernde Mission, Herr
Verteidigungsminister und schicken Sie keine österreichischen Truppen
in einen Kampfeinsatz", forderte der BZÖ-Generalsekretär den
Verteidigungsminister auf.
Rückfragehinweis:
BZÖ
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