- 01.12.2007, 08:52:49
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EAG-Börsegang: Gehaltsverdoppelung für Vorstand
Frais: "Lukrative Aussichten bedeuten automatisch persönliche Befangenheit"
Linz (OTS) - In der Größenordnung des Landeshauptmanns (16.000
Euro/Monat) bewegt sich derzeit das monatliche Gehalt von Energie
AG-Generaldirektor Windtner. Aufs Jahr umgerechnet entspricht das
zirka 224.000 Euro. Das durchschnittliche Generaldirektor-Einkommen
bei Unternehmen an der Wiener Börse (ATX) beträgt laut aktuellen
Daten der Personalberatungsfirma Neumann International hingegen
943.100 Euro im Jahr 2007. "Ob der Generaldirektor der Energie AG
nach dem Börsegang das Vierfache seines bisherigen Gehalts bekommen
wird, ist ungewiss, eine Verdoppelung seines bisherigen
Landeshauptmann-Gehalts ist aber aufgrund der Börse-Usancen durchaus
realistisch. Angesichts solch lukrativer Aussichten fällt es einem
Generaldirektor naturgemäß schwer, den Börsegang des Unternehmens
völlig unbefangen zu beurteilen", so SP-Klubobmann Frais.
Die 943.100 Euro Jahreseinkommen von ATX-Generaldirektoren setzen
sich aus einem Fixum von durchschnittlich 489.300 Euro und
Sonderzahlungen im Ausmaß von durchschnittlich 453.800 Euro zusammen.
Die Höhe der Sonderzahlungen wird häufig entsprechend dem Gewinn des
Unternehmens ermittelt. Dazu fällt auf, dass Windtner bereits im
September 2007 bei einer Pressekonferenz in Wien angekündigt hat, den
Gewinn (EBIT) der Energie AG in Richtung 200 Millionen Euro
verdoppeln zu wollen. Auch Umsatz und Dividenden sollen laut Windtner
kräftig gesteigert werden - gemäß den üblichen Berechnungsmethoden
der Sonderzahlungen für ATX-Generaldirektoren würde das dem
EAG-Vorstand finanziell außerordentlich zu Gute kommen.
Neben der Prämie für die Börsebanken im Ausmaß von 22 Millionen Euro
und der millionenschweren Glühwürmchen-Werbekampagne in ganz
Österreich steht nun mit der Gagenexplosion bei der Position des
Generaldirektors ein dritter massiver Kostenpunkt des EAG-Börsegangs
im Raum. "Alle drei Kostensteigerungen haben gemeinsam, dass sie den
oberösterreichischen Energie AG-Kunden überhaupt nichts bringen und
trotzdem von den oberösterreichischen Energie AG-Kunden ungefragt
bezahlt werden müssen. Umso frivoler ist es daher von Pühringer und
Anschober, mit ihrer Politik alle diese Kosten zu verschulden, bevor
überhaupt die Bürgerbefragung über den Börsegang der Energie AG
stattgefunden hat. Die Strommillionen der Oberösterreicher werden aus
parteitaktischem Kalkül von ÖVP und Grün unsinnig verpulvert",
kritisiert der SP-Klubobmann.
Rückfragehinweis:
PÖ-Landtagsklub
Mag. Andreas Ortner
Tel.: (o732) 7720-11313
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