• 21.11.2007, 16:05:02
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  • OTS0332 OTW0332

Schierhuber: Agrarausschuss gegen radikale EU-Weinmarktreform

Saccharose-Anreicherung bleibt, traditionelle önologische Verfahren durchgesetzt

Brüssel, 21. November 2007 (ÖVP-PD) Der Agrarausschuss des
Europäischen Parlaments hat heute mit breiter Mehrheit ein
Kompromisspaket zur Reform des EU-Weinmarkts angenommen, mit dem der
ursprüngliche Kommissionsvorschlag in weiten Teilen abgeändert wird.
"Die traditionellen önologischen Verfahren haben sich durchgesetzt,
das ist vor allem auch im Interesse unserer heimischen Winzer. Die
bewährten Saccharose-Anreicherungsspannen bleiben, Tafelweine werden
nicht auf die gleiche Art wie unsere Qualitätsweine ausgezeichnet",
ist Österreichs Bauernvertreterin im Europäischen Parlament, Agnes
Schierhuber, sehr zufrieden mit dem Abstimmungsergebnis. "Wir haben
dem Versuch der Schaffung einer einheitlichen europäischen Weinkultur
einen Riegel vorgeschoben. Ich bin davon überzeugt, dass auch das
Plenum diesen Kompromiss mit breiter Mehrheit billigen wird", so
Schierhuber weiter. ****

Aus Sicht der ÖVP-Europaabgeordneten Schierhuber sind mit dem
Ergebnis der heutigen Abstimmung die wichtigsten Kernpunkte für einen
Kompromiss berücksichtigt. Dazu gehört insbesondere die Beibehaltung
der Anreicherungsgrenzen, was gerade den traditionellen Weinanbau in
Mitteleuropa stärken würde. "Unsere österreichischen Weinbauern
können damit auch in Zukunft in seit Jahrhunderten bewährten
Verfahren natürliche Saccharose hinzusetzen und damit hervorragende
Weine erzeugen. Der Versuch, mit einer Änderung Nord gegen Süd
auszuspielen, ist gescheitert“, erklärte Schierhuber. "Der
Agrarausschuss trägt damit den unterschiedlichen klimatischen,
geographischen und strukturellen Bedingungen für den europäischen
Weinbau voll Rechnung."

Ferner hat sich der Ausschuss klar gegen die von der Kommission
geplante pauschale Rodung von Anbauflächen eingesetzt. „Es kann nicht
sein, dass Anbaugebiete, die bereits Kapazitäten reduziert haben und
stattdessen voll auf Qualität setzen, die Zeche für andere
Anbaugebiete bezahlen sollen, die sich diesem Strukturwandel bis
jetzt entziehen“, betonte Schierhuber. Wesentliche Eckpunkte des
heutigen Kompromisses sind ferner die Sicherung und Definition
althergebrachter Nebenerzeugnisse wie Weinbrand oder Trester. "Auch
hier hat der Ausschuss klare Angaben vorgeschlagen und mehrheitlich
festgelegt, die den besonderen Schutz dieser regionalen Spezialitäten
sicherstellen sollen", so Schierhuber. "Mit der Festlegung zulässiger
Höchstgrenzen wird auch ein Beitrag zur Eindämmung der vor allem in
Südeuropa gängigen Destillation von Überschüssen geleistet."

Wesentlich für die Qualitäts- und Absatzsteigerung ist auch die
Entscheidung des Ausschusses für die Beibehaltung der nationalen
Fördermaßnahmen im Rahmen des Gesamtumfangs von 1,3 Milliarden Euro
für den Weinsektor. "Jeder Mitgliedstaat hat damit auch in Zukunft
die Wahl, Qualität an Stelle von Überschüssen zu fördern", so die
ÖVP-Agrarpolitikerin. Verhindert wurde vor allem eine pauschale
Mittelübertragung in die zweite Säule der ländlichen Entwicklung:
"Die vorhandenen Mittel innerhalb der nationalen Finanzrahmen werden
auch künftig in Form von innovativen, zukunftsorientierten Maßnahmen
für den Weinbau eingesetzt werden können. In Summe haben wir heute
ein schlüssiges und sinnvolles Paket vorgelegt. Wir fordern daher Rat
und Kommission auf, diesen Kompromiss zu akzeptieren und zu
übernehmen", so Schierhuber abschließend.

Rückfragen: Agnes Schierhuber MEP, Tel.: +32-2-284-5741
(agnes.schierhuber@europarl.europa.eu) oder Mag. Philipp M.
Schulmeister, EVP-ED Pressedienst, Tel.: +32-475-79 00 21
(philipp.schulmeister@europarl.europa.eu)

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