LH Sausgruber: Leuchtendes Beispiel für Mitgefühl und Menschlichkeit
Bregenz (VLK) - Aus Anlass ihres 50. Todestages wurde heute,
Freitag, 16. November, im Landhaus in Bregenz in feierlichem Rahmen
Frau Maria Stromberger gedacht. Maria Stromberger kam nach dem Ersten
Weltkrieg nach Vorarlberg, wo sie einige Jahre als Krankenschwester
tätig war. 1942 ließ sie sich freiwillig nach Auschwitz versetzen.
Tief erschüttert von den entsetzlichen Verhältnissen im Lager begann
Stromberger, die Gefangenen mit Lebensmitteln und Medikamenten zu
versorgen. Stromberger kooperierte zudem mit der lagerinternen
Widerstandsgruppe und versteckte Inhaftierte, um sie vor der
Hinrichtung zu bewahren.
"Maria Stromberger ist ein leuchtendes Beispiel für Mitgefühl und
Menschlichkeit", betonte Landeshauptmann Herbert Sausgruber. Unter
großer Lebensgefahr und höchster psychischer wie physischer Belastung
folgte die überzeugte Katholikin ihrem Gewissen und leistete Hilfe,
wo immer dies möglich war. Für Stromberger war das menschliche
Handeln an einem so unmenschlichen Ort eine Selbstverständlichkeit.
Hilfe zu geben und den Widerstand aktiv zu unterstützen sah sie als
moralische Verpflichtung an. Durch ihren Mut hat Stromberger den
Beweis erbracht, dass es auch in der Hölle von Auschwitz möglich war,
Mensch zu bleiben, erklärte Sausgruber weiter.
Ein "Engel von Auschwitz"
Den Überlebenden blieb Oberschwester Maria Stromberger als "Engel
von Auschwitz" in Erinnerung. Als sie nach Kriegsende nach Vorarlberg
zurückkehrte, wurde sie im Frühjahr 1946 von französischen
Besatzungsbehörden wegen ihrer Tätigkeit in Auschwitz verhaftet. Erst
durch die Aussagen und die Intervention ehemaliger Häftlinge konnte
die Haltlosigkeit der Vorwürfe bewiesen werden. Im Jahr 1955 wurde
Stromberger vom Bundeskongress des KZ-Verbandes zur Ehrenpräsidentin
ernannt. Bis zu ihrem Tod 1957 lebte Stromberger zurückgezogen in
Bregenz.
Lichtgestalt an dunklem Ort
Zwar konnte Stromberger mit ihrer lebensgefährlichen "Mission" im
Konzentrationslager Auschwitz den Massenmord nicht verhindern.
"Trotzdem war Maria Stromberger eine Lichtgestalt in einem - wie sie
es nannte - 'Meer von Blut und Tränen'", so Sausgruber abschließend.
Rückfragehinweis:
Landespressestelle Vorarlberg Tel.: 05574/511-20145 Fax: 05574/511-20190 Hotline: 0664/625 56 68 oder 625 56 67 mailto:presse@vorarlberg.at http://www.vorarlberg.at/presse
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NVL