- 15.11.2007, 10:00:00
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Rechtzeitig blinken: Beim Spurwechsel lassen es die meisten bleiben
KfV-Erhebung zeigt: Auf der Autobahn und im Stadtgebiet setzt nur die Hälfte der Autofahrer den Blinker ein
Wien (OTS) - Es gehört zu einem der größten Ärgernisse im
motorisierten Straßenverkehr: Fahrstreifen- oder Richtungswechsel
werden nicht, zu spät oder falsch angezeigt. Oder anders ausgedrückt:
Der Vordermann blinkt einfach nicht, obwohl er es müsste. Egal ob aus
Vergesslichkeit oder Faulheit, die österreichische
Straßenverkehrsordnung schreibt in § 11 Abs 2 vor, dass der Lenker
eines Fahrzeuges die bevorstehende Änderung der Fahrtrichtung oder
den bevorstehenden Wechsel des Fahrstreifens so rechtzeitig
anzuzeigen hat, dass sich andere Straßenbenützer auf den angezeigten
Vorgang einstellen können. "Rechtzeitiges Blinken gibt nicht nur den
anderen Verkehrsteilnehmern die Möglichkeit, rechtzeitig richtig zu
reagieren, sondern schützt in erster Linie den Fahrer selbst vor
gefährlichen Situationen. Auch wenn man aufmerksam fährt, kann man
andere Verkehrsteilnehmer übersehen und für die ist das richtige
Blinksignal äußerst wichtig", sagt Dr. Othmar Thann, Direktor des
Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV). "Vor allem auf der Autobahn
kann es brenzlig werden, wenn am linken Fahrstreifen überholt wird
und aus dem rechten Fahrstreifen plötzlich jemand unangekündigt
ausschert. Der Blinker ist nicht zur Dekoration da, sondern erfüllt
einen wichtigen Zweck!" Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
hat österreichweit bei insgesamt 3.600 Fahrzeugen beobachtet, wie
intensiv der Blinker in unterschiedlichen Situationen für die
Kommunikation zwischen den Fahrern genutzt wird. Erwartungsgemäß
wurde beim Spurwechsel auf der Autobahn und im Stadtgebiet am
seltensten geblinkt.
Nur jeder Zweite zeigt auf der Autobahn den Spurwechsel an
Ein kräftiger Tritt auf die Bremse und das Verreißen des Lenkrades
wegen unangemeldeter oder zu spät signalisierter Überhol- oder
Einordnungsmanöver können bei den hohen Geschwindigkeiten auf der
Autobahn fatale Folgen haben. Auf Autobahnen haben Unfälle beim
Fahrstreifenwechsel einen Anteil von rund 12 Prozent. Erschwerend
kommt hinzu, dass auf österreichischen Autobahnen gerne auf
Tuchfühlung gegangen wird: Bei einer KfV-Erhebung im Jahr 2006
stellte sich heraus, dass rund ein Viertel der Pkw-Fahrer zum
Vordermann einen Abstand von maximal acht Zehntelsekunden hält.
Auf österreichischen Autobahnen wurden insgesamt 900 Autofahrer beim
Spurwechsel beobachtet: 45 Prozent blinkten dabei überhaupt nicht. Am
seltensten wird der Blinker auf niederösterreichischen
Autobahnabschnitten eingesetzt: Nur 42 Prozent signalisierten den
anderen Verkehrsteilnehmern, dass sie auf die andere Spur schwenken.
Dabei ist es so einfach: Spiegel-Spiegel-Schulter Blick, am besten
drei Mal blinken und dann erst den Fahrstreifen wechseln.
Noch weniger Blinkbereitschaft im Stadtgebiet
Auch im Stadtverkehr ist man meistens ganz froh, wenn man zumindest
erahnen kann, was die anderen Verkehrsteilnehmer vorhaben. Das
praktische Hilfsmittel wird beim Spurwechsel im Stadtgebiet
allerdings noch spärlicher eingesetzt als auf der Autobahn: Nur die
Hälfte der beobachteten Autofahrer betätigte den Blinker. Negatives
Vorbild sind dabei die Vorarlberger: Mehr als drei Viertel
verzichteten vollkommen auf das hilfreiche Signal.
Höhere Blinkbereitschaft auf Kreuzungen
Im Gegensatz zum Spurwechsel scheint ein wirklicher Richtungswechsel
die Blinkbereitschaft wesentlich zu erhöhen. Auf Kreuzungen - egal ob
mit oder ohne Ampel bzw. mit oder ohne Bodenmarkierung - blinken mehr
als 80 Prozent der Autofahrer richtig. Beim Linksabbiegen wird
allerdings häufiger nicht geblinkt als beim Rechtsabbiegen. Das
bedeutet unterm Strich aber noch immer, dass jeder fünfte Autofahrer
auch an Kreuzungen den Blinker für unnützes Beiwerk hält.
"Es genügt natürlich nicht, nur den Blinker zu setzen und darauf zu
vertrauen, dass alle anderen richtig reagieren werden. Aber das
richtige und rechtzeitige Blinken ist ein unverzichtbares und
gesetzlich vorgeschriebenes Kommunikationsinstrument im
Straßenverkehr", sagt Thann. "Wenn mehr Bereitschaft vorhanden ist,
dieses Mittel einzusetzen, könnte sicher etwas Aggression aus den
täglichen Begegnungen im Straßenverkehr herausgenommen werden."
Rückfragehinweis:
Kuratorium für Verkehrssicherheit
Mag. Dolores Omann
Marketing & Kommunikation
Tel.: 0577077-1904
E-Mail: dolores.omann@kfv.at
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