Wien (PK) - Am 25. Oktober eröffnete Nationalratspräsidentin Barbara
Prammer die neue "Demokratiewerkstatt" des Parlaments. In
verschiedenen Workshops haben acht- bis vierzehnjährige Kinder und
Jugendliche ab sofort Gelegenheit, sich in Form einer Expedition auf
die Spur eines Gesetzes zu begeben, Video- und Radiobeiträge selbst
zu gestalten, eigene Mitbestimmungsmöglichkeiten zu eruieren oder mit
Abgeordneten über die Notwendigkeit von Gesetzen zu diskutieren. Ziel
ist es, Demokratieverständnis zu fördern, parlamentarische und
politische Strukturen verständlich zu machen, Selbstartikulation zu
unterstützen und Medienkompetenz zu vermitteln. Parallel dazu wurde
unter der Domain http://www.demokratiewebstatt.at eine eigene
Parlamentswebsite für Kinder und Jugendliche online geschaltet.
Wie vielschichtig das Projekt "Demokratiewerkstatt" ist, welche
Gedanken und Ideen dahinter stecken und wie es mit der politischen
Partizipation Jugendlicher sowie mit Kinderrechten generell in
Österreich bestellt ist, darüber gibt eine neue Ausgabe von
"Parlament Transparent" Auskunft, die vor kurzem erschienen ist.
Darin werden nicht nur die einzelnen Teilbereiche des Projekts
"Demokratiewerkstatt" - Workshops, Kinderinternet, Jugendparlamente,
kindergerechte Parlamentsführungen - im Detail vorgestellt,
WissenschafterInnen und PraktikerInnen befassen sich auch mit
Partizipationsmöglichkeiten, Politikverständnis und Medienkompetenz
von Kindern und Jugendlichen in Österreich.
So macht Robert Lender, Fachreferent der Abteilung Jugendpolitik im
Familienministerium, in seinem Beitrag "Vom Mitreden bis zur
Selbstgestaltung" geltend, dass Jugendliche ein hohes Potenzial,
Interesse und Engagement zeigten, wenn sie gefordert und gefördert
werden. Es sei allerdings notwendig, Kinder und Jugendliche im Rahmen
von Partizipationsprojekten ernst zu nehmen, mahnt er, eine Meinung,
die auch Gertraud Diendorfer, Geschäftsführerin des
Demokratiezentrums Wien, teilt. Mitwirkung müsse zu realpolitischen
Ergebnissen führen, betont sie in ihrem Beitrag, Training an Modellen
sei zu wenig. Und Diendorfer ist überzeugt: "Beteiligung lässt sich
lernen." Ein Großteil der Jugendlichen sei partizipationsbereit.
Jugendliche wollten mehr politische Bildung, mehr Wissen, mehr
mitreden und mehr mitgestalten.
Dem Thema Medienkompetenz widmen sich Petra Herczeg, Assistentin am
Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der
Universität Wien, und Heinz Wagner, zuständig für die Kinderseiten im
"Kurier". Während Herczeg dabei aus wissenschaftlicher Perspektive
ein Plädoyer für die Integration von Kinder- und Jugendseiten in
Printmedien abgibt, berichtet Wagner von Erfahrungen aus der Praxis.
Als eine zentrale Herausforderung nennt er dabei, Kinder und
Jugendliche zum Nachfragen und zum Recherchieren zu animieren,
gleichzeitig sieht er aber auch die Notwendigkeit, Versachlichung und
kritische Auseinandersetzung mit Informationsquellen zu vermitteln.
Weitere Beiträge im "Parlament Transparent" setzen sich mit dem
Stellenwert von Kinderrechten in Österreich (Anton Schmid, Monika
Pinterits, Kinder- und JugendanwältInnen der Stadt Wien) sowie mit
dem Kinder- und Jugendangebot europäischer Parlamente und der
Landtage (Barbara Blümel) auseinander. Zudem zeigen die beiden
Mitarbeiterinnen der Parlamentsdirektion Tanja Walter und Kriemhild
Schmied anhand zweier konkreter Beispiele, wie bei Aktionstagen für
Kinder und Jugendliche im Parlament Neugier auf Politik geweckt
werden kann. Über die "Demokratiewerkstatt" an sich informiert unter
anderem Gottfried Marckhgott, Leiter des Dienstes Information und
Öffentlichkeit im Parlament.
PARLAMENT TRANSPARENT ist eine Schriftenreihe des Parlaments, die in
unregelmäßigen Abständen erscheint und der Öffentlichkeit punktuell
Einblicke in aktuelle Themen des Hohen Hauses gibt. Sämtliche
Ausgaben von "Parlament Transparent" sind auf der Website des
Parlaments (http://www.parlament.gv.at) unter dem Menüpunkt Service
und Kontakt - Virtueller Lesesaal im Volltext abrufbar, die aktuelle
Ausgabe wird morgen, Mittwoch, online gestellt. (Schluss)
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