"Konsument": mangelnde Transparenz und extreme Preisunterschiede.
Wien (OTS) - Seit 2002 unterliegt das Bestattungsgewerbe dem
freien Wettbewerb. Zwar ist in dieser Branche Diskretion durchaus
erwünscht. Dass diese mitunter aber zu auch weit geht, zeigen
mangelnde Auskunftsbereitschaft und Kostentransparenz der gesamten
Sparte. Was eine Beerdigung tatsächlich kostet, ist kaum zu erfahren,
kritisiert das Testmagazin "Konsument" in seiner November-Ausgabe.
Todsicher ist: Die Preisspannen sind gewaltig. Im Schnitt kostet eine
Bestattung zwischen 2.000 und 5.000 Euro.
"Konsument" hat sich bei 30 Unternehmen in ganz Österreich nach
den Bestattungskosten erkundigt. Nur von jedem dritten Anbieter kam
eine Antwort zurück. Kaum schlauer wird, wer Preisinformationen im
Internet sucht. Verschleiern, so lautet offensichtlich die oberste
Devise in der Branche, wenn es ums Geld geht. Diese sieht die Sache
naturgemäß anders und argumentiert: Sterben ist eine individuelle
Angelegenheit, ebenso die Kosten.
Die häufigste Bestattungsform ist derzeit die Erdbestattung. Für
einen schlichten Holzsarg ohne Extras zahlen Hinterbliebene bei einem
Anbieter 220 Euro, bei einem anderen dagegen 523 Euro. Noch
deutlicher sind die Unterschiede bei Sargkissen, -decken, und
-polster, hier reicht die Bandbreite von 10,90 bis 104,64 Euro. Und
auch bei der in Österreich immer beliebter werdenden Feuerbestattung
sind die Preise recht unterschiedlich: Eine einfache Urne etwa kann
30, aber auch 131 Euro kosten.
Was viele nicht wissen: Hinterbliebene haben die Wahl, sämtliche
Aufgaben dem Bestatter zu übertragen oder selbst bestimmte Arbeiten
zu leisten, etwa das Waschen und Anziehen des Verstorbenen oder die
Dekoration der Trauerhalle mit Blumen aus dem eigenen Garten. Das
ermöglicht zugleich auch eine ganz persönliche Verabschiedung. Eine
für viele hilfreiche, aber kostenintensive Alternative sind die
Komplettangebote größerer Bestatter.
Spärliche Auskünfte, dafür umso größere Preisdifferenzen gibt es
aber auch bei den Steinmetzen. Und selbst für die städtischen
Friedhofsverwaltungen ist Transparenz ein Fremdwort: Den Laien
erwartet ein verwirrender Gebührendschungel, der sogar für die Tester
nicht ohne weiteres durchschaubar war.
Auch wenn Preisvergleiche angesichts des Todes seltsam erscheinen,
rät "Konsument"-Expertin Gabi Kreindl: "Holen Sie, wenn möglich,
Angebote mehrerer Bestatter ein. Denn: Wie viel oder wie wenig man
für eine Bestattung ausgibt, hat nichts mit der Wertschätzung für den
Verstorbenen zu tun."
Der November-"Konsument" sowie die Onlineausgabe www.konsument.at
informieren ausführlich über die Preisunterschiede bei Bestattungen
und geben nützliche Tipps. Wer schon zu Lebzeiten vorsorgen möchte,
erfährt zudem Wissenswertes über die Sterbegeldversicherungen.
Rückfragehinweis:
Verein für Konsumenteninformation/ Testmagazin "Konsument" Mag. Sabine Burghart Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 01/588 77 - 256 Email: sburghart@vki.at www.konsument.at
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