• 24.10.2007, 09:08:59
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Land Niederösterreich und Wirtschaftskammer NÖ verleihen NÖ Innovationspreis 2007

Karl Ritter von Ghega-Preis geht an Riegl Laser Measurement GmbH aus Horn!

Die Firma Riegl aus Horn ist der Preisträger des NÖ Innovationspreises (Karl Ritter von Ghega-Preis) 2007: Wirtschaftslandesrat LH-Stv. Ernest Gabmann, Christian Dries, Diamond Aircraft, Dr. Johannes Riegl, Riegl Laser Measurement GmbH, WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl.

St. Pölten (OTS) - Bereits seit zwei Jahrzehnten wird der "Karl
Ritter von Ghega-Preis" (NÖ Innovationspreis) vergeben. Die
Auszeichnung geht zurück auf eine Initiative von Land NÖ und
Wirtschaftskammer NÖ: Mit dem NÖ Innovationspreis will man die
blaugelben Innovateure vor den Vorhang holen.

Der Karl Ritter von Ghega-Preisträger 2007:
Firma Riegl Laser Measurement GmbH aus Horn: Airborne Laser Scanning
Diamond-Riegl

Das Airborne-Laserscanning bezeichnet die großräumige Vermessung
der Landschaft mit einem von einem Flugzeug getragenen Laserscanner.
Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit Diamond Airborne
Sensing GmbH, einer Tochter der Diamond Aircraft Industries GmbH,
ausgeführt. Aus den Scandaten des Vermessungsfluges werden
Geländemodelle erstellt, die z. B. bei der Planung von Bauprojekten
wie Eisenbahntrassen, Hochspannungsleitungen oder Pipelines zum
Einsatz kommen. Auch für die Planung von Hochwasserschutzmaßnahmen
oder für die Analyse von Muren- oder Lawinenabgängen aus der Luft
kommt das System zum Einsatz. Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist
die Vermessung, Dokumentation und Bestandserfassung von
denkmalgeschützten Gebäuden und archäologischen Ausgrabungen.
Die Laserscanner der Firma Riegl zeichnen sich durch eine hohe
Messgenauigkeit im cm-Bereich, eine hohe Punktdichte von bis zu 12
Punkten pro Quadratmeter und der Mess-Einsatzhöhe von bis zu 1500
Metern aus.

Das Unternehmen verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung auf dem
Gebiet von Laser Radar Messgeräten. Die Belegschaft umfasst mehr als
90 hoch qualifizierte Mitarbeiter.

Aushängeschild für Bundesland

In diesem Jahr hat eine unabhängige Experten-Jury aus über 50
Teilnehmern 47 interessante Projekte von Unternehmern und
Forschungseinrichtungen ausgewählt. Es wurde in fünf verschiedenen
Kategorien bewertet: Bautechnik, Elektronik,
Lebensqualität/Gesundheit, Maschinenbau und Software. Für den
"Sonderpreis Forschung" gibt es zwei Kategoriesieger.

An die 700 Unternehmen haben in den letzten 20 Jahren an diesem
Wettbewerb teilgenommen und für viele war es eine Initialzündung zum
Erfolg. Auch weltweit tätige Firmen wie Lisec oder Biomin und IGM
waren Teilnehmer und Sieger.

Für WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl ist der Innovationspreis ein
Aushängeschild für das Bundesland: "Ich bin stolz auf unsere
innovativen Unternehmer! Egal, ob groß oder klein: Wer es schafft,
mit einer innovativen Idee eine Marktlücke punktgenau zu treffen,
wird erfolgreich sein. Solchen Unternehmen bieten wir mit dieser
Auszeichnung eine Bühne, um ihr Produkt vorzustellen - auch als
Ansporn für andere Unternehmen."

Auch Wirtschaftslandesrat LH-Stv. Ernest Gabmann liegt die
Forschung und Entwicklung am Herzen: "Wir in Niederösterreich
schaffen von Seiten der Politik ein innovationsfreundliches Klima.
Dazu gehört es auch, all jene Betriebe zu unterstützen, die sich in
der Forschung und Entwicklung engagieren. Und das nicht nur
finanziell, sondern auch mit einer modernen Infrastruktur für ihre
Forschungstätigkeit."

Besondere Unterstützung erhalten blau-gelbe Unternehmen von den
Technologie- und Innovationspartnern (TIP), einer gemeinsamen
Einrichtung von Land NÖ und Wirtschaftskammer NÖ. Diese begleiten
Innovationsprojekte von der Idee bis zum Markterfolg und kümmern sich
so um die konkrete Umsetzung von Innovationen. Mehr als 600
Unternehmen holen sich jedes Jahr den Rat der TIP-Experten.

Die Kategoriesieger

Kategorie Bautechnik

Firma Wienerberger GmbH aus Hennersdorf: Niedrigenergieziegel
Porotherm 50 T.i

Der Niedrigenergieziegel Porotherm 50 T.i eignet sich für das
einschalige Bauen in Passivhaus- bzw. gehobener
Niedrigenergiebauweise mit einer Wandstärke von 50 cm. Der
Hochlochziegel mit plangeschliffenen Lagerfugen und
Nut-Feder-Verbindung in den Stoßfugen hat die Wärmedämmung gleich
integriert: Er ist mit einer gebundenen "Perlite"-Mischung
aufgefüllt. Perlite ist ein natürliches Dämmmaterial. Durch die damit
bereits integrierte Wärmedämmung ist eine auf der Außenseite der
Mauer aufgebrachte Zusatzdämmung nicht mehr notwendig.
Die Wienerberger GmbH hat in Österreich acht Werke und ca. 250
Mitarbeiter. Traditioneller Kernbereich ist die Erzeugung von
keramischen Baustoffen (Mauerziegel, Pflasterziegel, Ziegel-Stürze
und Ziegel-Decken) und der Vertrieb marktgerechter Produktsysteme.

Kategorie Elektronik

Firma Häusermann GmbH aus Zitternberg im Kamptal: HSMtec -
Hochstrom- und thermisches Management auf Leiterplatten

Die Bauteile in der Elektronikbranche werden immer kleiner: Immer
komplexere und leistungsstärkere Schaltungen müssen auf kleinstem
Raum untergebracht werden. Das führt zu einer starken Erwärmung der
Leiterplatte und der Baugruppen. Die bisherigen Systeme zur
"Entwärmung" der Baugruppen bedingten einen hohen Verbrauch an
Kupfer, das ungenutzt weggeätzt wurde. Dies bedeutete sowohl hohe
Kosten wie auch ökologische Nachteile.
"HSMtec" bezeichnet ein neuartiges Ultraschallschweißverfahren, das
an selektiven Stellen ausschließlich jene Menge Dickkupfer in das
Leiterplattensubstrat integriert, die für den hohen Strom und die
Entwärmung benötigt wird. Dadurch wird der kostenintensive Einsatz
von Fotoresisten und nasschemischen Ätzmedien reduziert, was auch
eine ressourcenschonende Produktion gewährleistet. Besonders
nachgefragt wird das System in Branchen wie z. B. Automotive-,
Medizin- oder Beleuchtungstechnik sowie alternative Energien (wie
Solar- oder Windenergiegewinnung).
Das 1907 gegründete Unternehmen stellt Leiterplatten und
Folientastaturen im hochtechnologischen Bereich her. Mit rund 190
Mitarbeitern in Österreich und Deutschland erwirtschaftete das
Unternehmen im Jahr 2006 einen Umsatz von 20,1 Mio. Euro.

Kategorie Lebensqualität / Gesundheit

Firma Ochsner Wärmepumpen GmbH aus Haag: Brauchwasserwärmepumpen
"Europa"

Gerade Warmwasser wird mit konventionellen Systemen meist sehr
energieintensiv und dadurch teuer bereitet. Heizkessel mit schlechten
Wirkungsgraden vergeuden wertvolle Energie. "Europa" stellt eine neue
Generation von Brauchwasserwärmepumpen dar, die durch eine komplette
Neukonstruktion eine höhere Warmwassertemperatur und einen höheren
Wirkungsgrad erreichen. Als Wärmequelle dienen Luft und Abluft. Die
Warmwasserladung erfolgt mittels innen liegendem Plattenwärmetauscher
und integrierter Ladepumpe. U. a. durch den Einsatz von Rollkolben-
anstelle von Hubkolbenkompressoren konnte der Wirkungsgrad um 15 %
gesteigert werden. Damit werden höhere Warmwassertemperaturen von bis
zu 65GradC ohne E-Heizstab erreicht. Bisher waren das nur 52GradC.
Durch die Warmwassertemperatur von über 60GradC werden Legionellen
schon im Wärmepumpenbetrieb eliminiert.
Das Unternehmen wurde 1978 gegründet und beschäftigt heute mit seinen
Tochtergesellschaften 160 Mitarbeiter. Die Produktpalette umfasst
Wärmepumpen für Heizungen, Brauchwasser-Bereitung und Großanlagen für
Gewerbe, Industrie und den öffentlichen Bereich.

Kategorie Maschinenbau

Firma Test-Fuchs, Ing. Fritz Fuchs GmbH aus Gross-Siegharts:
Ventilsystem für Flüssig-Wasserstoff-Fahrzeuge mit hoher technischer
Anforderung und Sicherheit (Temperaturbereich von -253GradC bis
+90GradC)

Das Wasserstoffbetriebene Auto als Massenprodukt ist noch
Zukunftsmusik - nur 500 solcher Fahrzeuge gibt es weltweit. Das von
Testfuchs neu entwickelte Ventilsystem als Teil eines kompletten
Flüssig-Wasserstoff-Tanksystems steigert die Erfolgsaussichten des
Wasserstoff-Antriebs erheblich. Das Ventilsystem besteht aus
Ventilgruppen, die zum einen die Treibstoffzufuhr zum Motor regeln
und zum anderen das Treibstoffsystem vor Beschädigungen durch
Überdruck schützen. Die elektrisch angetriebenen Ventile zur Regelung
der Treibstoffzufuhr zum Motor zeichnen sich durch einen speziell
entwickelten Notantrieb für selbstständiges Schließen, sowie durch
sehr kurze Öffnungszeiten für einen sorgsamen Umgang mit der
Ressource Wasserstoff aus. Weiters führt der niedrige
Energieverbrauch der Ventile zu einer minimalen Leistungsaufnahme aus
dem Bordsystem des Fahrzeuges. Das Innenleben des Ventils kann mit
geringem Montageaufwand ausgewechselt werden - das hält Wartungs-und
Recyclingkosten niedrig.
Seit seiner Gründung 1946 hat sich das Unternehmen zu einem
international bekannten Hightech-Unternehmen entwickelt und ist nun
weltweit eines der führenden Unternehmen im Bereich der Planung und
Herstellung von Prüfanlagen für Luft- und Raumfahrt.

Kategorie Software

Firma Inte:Ligand GmbH aus Maria Enzerdorf: Simulations-Software
LigandScout

Der "LigandScout" ist ein 3D-Simulationsmodell für die biologische
Wirkung von chemischen Substanzen. Die Simulation erfolgt über
sogenannte "3D Pharmakophore", das sind Modelle, die Wechselwirkungen
auf Proteine in unserem Körper simulieren. Neue Substanzen werden im
Computermodell mit bereits existierenden Verbindungen
zusammengebracht und so auf etwaige biologische Effekte geprüft. Die
grafische Visualisierung am Computer erspart teure Tests und
beschleunigt so die Forschung.
Das Unternehmen wurde 2003 gegründet und entwickelt neue Produkte und
Dienstleistungen zur Unterstützung der Forschung und Entwicklung
industrieller Pharmaunternehmen.

Sonderpreise Forschung

Forschungsstelle AC2T research Gmbh aus Wr. Neustadt:
Hochauflösende Verschleißmessung nVCT (=nanoscale wear Volume
analysis by Coherence Technology)

In der Industrie benötigt man kostengünstige und rasch
durchzuführende Screeningtests, die das Verschleißverhalten von
Bauteilen vorhersagen. Die Messmethode nVCT kann z. B.
Verschleißraten im Bereich von Kubik-Mikrometern pro Stunde anhand
eines Segments Kolbenring gegen ein Segment Zylinder-Liner bestimmen.
Die Messmethode nutzt dabei die außergewöhnlich gute Detektierbarkeit
radioaktiver Isotope. Dazu wird eine Komponente des Modellsystems mit
Isotopen besetzt und einer entsprechenden Verschleißbelastung
ausgesetzt. Die dabei entstehenden Verschleißpartikel werden durch
ein Medium (meist ein Schmierstoff) zu einem Detektor transportiert.
Die Idee dazu stammt bereits aus den 1930er Jahren, AC2T hat es aber
nunmehr geschafft, die Radioaktivität auf ein für die Ingenieure
unbedenkliches Niveau zu senken.
Das Kompetenzzentrum für Tribologie wurde vor fünf Jahren gegründet.
Die Tribologie umfasst die Gebiete Reibung, Verschleiß und Schmierung
und zielt auf die Optimierung von Bewegungssystemen ab. Im
Kompetenzzentrum arbeiten derzeit über 50 wissenschaftliche
Mitarbeiter.

Forschungsstelle Donauuniversität / Zentrum f. biomedizinische
Technologie aus Krems: Automatisches Mess- und Dosiersystem für
Blutgerinnungsmittel in Kombination mit Blutreinigungssystemen.

Bei der Dialyse (Blutreinigung außerhalb des Körpers) wird
standardmäßig der Blutgerinnungshemmer Heparin eingesetzt. Dieser
kann allerdings in manchen Fällen Komplikationen wie schwer
beherrschbare Blutungen auslösen. Eine Alternative ist die regionale
Gerinnungshemmung (nur im Kreislauf außerhalb des Körpers) durch
Zitrat. Bei diesem Verfahren wird die Konzentration von ionisiertem
Kalzium im Patientenblut soweit heruntergesetzt, dass keine Gerinnung
mehr möglich ist. Bevor das Blut allerdings in den Körper des
Patienten rückgeführt wird, muss das Kalzium wieder zugeführt werden.
Eine genaue Abstimmung der verabreichten Dosen ist für den Patienten
überlebenswichtig. Das prämierte Gerät macht die Gerinnungshemmung
mittels Zitrat klinisch sicher und ohne Gefahr für den Patienten
anwendbar.
Das Zentrum für Biomedizinische Technologie beschäftigt unter der
Leitung von Univ.-Prof. Dr. Dieter Falkenhagen acht wissenschaftliche
und zehn technische MitarbeiterInnen sowie DiplomandInnen und
DissertandInnen. Es widmet sich der extrakorporalen Blutreinigung.

Auf www.innovationspreis-noe.at finden Sie die
Projektbeschreibungen zu allen 47 Teilnehmern des NÖ
Innovationspreises.

Bild(er) zu dieser Meldung finden Sie im AOM/Original Bild Service,
sowie im APA-OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:

Wirtschaftskammer Niederösterreich 
   Kommunikationsmanagement 
   3100 St. Pölten, Landsbergerstraße 1 
   Tel.: (++43-0) 2742 / 851 DW 14100 
   mailto:kommunikation@wknoe.at 
   http://wko.at/noe 
   
   NÖ Landesregierung
   Büro LH-Stv. Ernest Gabmann
   Mag. Lukas Reutterer
   Tel: 02742 /9005-12026
   Mobil: 0676 /81212026
   Mail: lukas.reutterer@noel.gv.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | HKN

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