• 23.10.2007, 14:01:32
  • /
  • OTS0236 OTW0236

Eßl: Transparenz bei öffentlichen Zahlungen darf nicht nur für Bauern gelten

Keine Offenlegung ohne Gegenüberstellung der Leistungen

Salzburg (OTS) - "Der Beschluss der EU, die Zahlungen an die
einzelnen Bauern im Internet, für jeden zugänglich, zu
veröffentlichen, dient nur sehr vordergründig der Transparenz. Wie
wäre es sonst zu verstehen, dass nur die Mittel an die Bauern
veröffentlicht werden und nicht generell alle Zahlungen, die von der
öffentlichen Hand getätigt werden. Bedarf es nur bei den Zahlungen an
die Landwirte der Transparenz, bei anderen aber nicht? Die Bauern
vermuten, dass dahinter die Absicht steckt, eine Diskussion über
diese Zahlungen anzukurbeln, mit dem Ziel, diese in der
Öffentlichkeit schlecht zu machen, und damit Gründe für deren Kürzung
konstruieren zu können", stellte heute der Präsident der
Landwirtschaftskammer Salzburg, Franz Eßl, in einer Aussendung fest.

"Die österreichischen Bauern brauchen diese Diskussion nicht zu
fürchten, wenn es gelingt, die Leistungen, welche Grundlage für die
Direktzahlungen sind, der breiten Öffentlichkeit darzustellen. Die
Zahlungen an die Landwirte sind keine Geschenke, sondern
Gegenleistungen für konkrete von den Bauern erbrachte Leistungen für
die Gestaltung der Landschaft, für besonderen Schutz der Umwelt und
Natur durch Produktionsverzicht und für besonders umweltschonende
Produktionsverfahren sowie für Umwelt-, Tierschutz- und
Produktionsauflagen, die weit über sonst übliche hinausgehen",
betonte Eßl.

"Bei der Veröffentlichung dieser Zahlungen sollen diese nicht als
Summe je Betrieb dargestellt werden, sondern in Teilbeträgen je
Maßnahme. Es sollten also Betriebsprämie, Ausgleichszahlungen für
benachteiligte Gebiete, Agrarumweltleistungen und Naturschutz
angeführt werden", forderte der Präsident. Dann könnten die Zahlungen
und Leistungen der Landwirte der einzelnen Länder korrekt verglichen
und einmal mehr gezeigt werden, welche umfangreichen Leistungen die
österreichischen Landwirte für die Gestaltung der Kulturlandschaft
und der intakten Umwelt leisten.

Agrarumweltmaßnahmen bilden wichtigen Schwerpunkt bei Förderungen

"Im EU-Agrarbudget 2006 waren 79% für Marktordnungszahlungen und
Betriebsprämien und nur 21% für die Ländliche Entwicklung vorgesehen.
In Österreich sind dies hingegen nur 37% für Marktordnungszahlungen
beziehungsweise Betriebsprämien und 63% für die Ländliche
Entwicklung", informierte Eßl. Die Ausgaben für die Ländliche
Entwicklung erfolgten in Österreich zu 61% für das
Agrarumweltprogramm (ÖPUL) und zu 26% als Ausgleichszulage für
Betriebe in Benachteiligten Gebieten.

"Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll die in der EU oft nicht
verstandene starke Gewichtung der Mittel in Österreich für
Agrarumweltmaßnahmen und für Ausgleichszulagen für Betriebe in
Benachteiligten Gebieten. Es kann daher diese Diskussion auch als
Chance gesehen werden, die Leistungen der österreichischen
Landwirtschaft einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen", so Eßl.
(Schluss)

Rückfragehinweis:

Prof. Josef A. Standl, Bakk.Komm., 
   Tel. 0662/870571-230, Mobil 0664/8244404, Fax -325,
   josef.standl@lk-salzburg.at 
   Kontakt Pressestelle: Sekretariat 
   Tel. 0662/870571-233, Fax -325, 
   presse@lk-salzburg.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AIM

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel