- 22.10.2007, 16:01:00
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"KURIER"-Kommentar von Margaretha Kopeinig: "Transparenz total"
Ab 2009 müssen sämtliche Agrar-Subventionen in der EU offengelegt werden.
Wien (OTS) - Um eine Neid-Debatte zu verhindern, so das
landläufige Argument, lehnten bisher etliche EU-Länder, darunter
auch Österreich, die Offenlegung der Agrar-Subventionen strikt ab.
Doch was in den Niederlanden und Dänemark schon vorbildlich
praktiziert wird - nämlich die völlige Transparenz der
EU-Förderungen für die Landwirtschaft - , soll ab dem Jahr 2009 in
allen Mitgliedsländern die Regel werden.
Die Neugierde der Bürger, egal ob sie auf dem Land oder in der
Stadt leben, ist verständlich. Jeder möchte gerne wissen, wer die
Nutznießer europäischer Steuergelder sind. An sich kein Geheimnis: Großbetriebe im Agro-Business, Bio-Landwirte ebenso wie kleine Bergbauern, deren Überleben nur durch EU-Gelder recht und
schlecht gesichert ist, bekommen etwas. Die Frage ist nur, wie viel?
Die flächendeckende Transparenz ab 2009 wird den Druck auf die
Politik erhöhen, die bestehende ungleiche Verteilung der Agrargelder
zu ändern (siehe Seite 4) und die Auszahlung an Auflagen
zu binden. Da trifft es sich gut, dass im nächsten Jahr die
umfassende Reform der Agrarpolitik der EU angepackt wird. Eine
gerechtere Verteilung der Gelder wird dann jeden materiellen
Voyeurismus und jede Neid-Debatte obsolet machen.
Rückfragehinweis:
KURIER
Europa
Tel.: (01) 52 100/2752
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