- 18.10.2007, 13:16:51
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Harry Webers Wien im MUSA
200 Fotografien des Wien-Projekts - ein Kaleidoskop des städtischen Lebens
Wien (OTS) - Das MUSA zeigt vom 19. Oktober 2007 bis 12. Jänner
 2008 die Ausstellung "Harry Weber: Das Wien-Projekt" und setzt mit
 der 200 Bilder umfassenden Ausstellung zugleich dem im April 2007
 verstobenen Fotografen ein Denkmal. Bis zuletzt hatte Harry Weber am
 Wien-Projekt gearbeitet, - einem Auftrag der Kulturabteilung der
 Stadt Wien, die Stadt aus seiner Sicht ohne jede Vorgabe fotografisch
 zu porträtieren. Kulturabteilungsleiter Dr. Bernhard Denscher stellte
 am Donnerstag gemeinsam mit den Kuratoren, Dr. Berthold Ecker und Dr.
 Timm Starl Projekt die Ausstellung vor. 2003 hatte Weber mit dem
 zunächst auf ein Jahr ausgelegten Projekt begonnen, schließlich sind
 bis 2007 rund 30.000 Bilder entstanden, die Weber, neu für ihn, mit
 einer hochkarätigen Digitalkamera aufgenommen hat. 200 davon geben
 nun im Museum auf Abruf einen Eindruck der fotografischen Kunst
 Webers, der seine Heimatstadt und ihre Menschen mit einem liebenden
 und kritischen Blick, mit Sinn für das Besondere und Skurrile und
 immer wieder überraschenden Perspektiven fotografiert hat.****
Harry Weber, der Menschenfotograf
Eine zentrale Position in der Ausstellung und gesamten Ouevre
 des Wien-Projekts nehmen die Menschen ein, denen Harry Weber auf
 seinen Spaziergängen in den Straßen Wiens, auf Plätzen, in Lokalen,
 bei Festen , bei der Arbeit und in der Freizeit begegnete. Mit den
 Menschen in den verschiedensten Situationen fängt er die Stadt und
 ihre Atmosphäre ein, vom Zentrum bis an die Peripherie, vom Reichtum
 und der Opulenz bis hin zur Kargheit des bescheidenen Alltags. In
 Bildmomenten erzählt er Geschichten, die im öffentlichen Raum, in
 Kaffeehäusern, auf Friedhöfen, in Parks, von verschiedenen
 Volksgruppen, Feiern und religiösen Kulthandlungen, besonders auch
 vom jüdischen Wien berichten. Dabei fängt er immer wieder auch
 spezielle Perspektiven des Stadtbilds ein, das in Brechungen,
 Spiegelungen, Durchblicken einen anderen Charakter gewinnt. Nicht das
 touristische Wien der großen Monumente, sondern das alltägliche,
 schöne und auch weniger schöne, gestrige und sehr heutige, ganz
 normale und wunderliche Wien zeigt der Fotokünstler in seinen
 Bildern, die er auf unzähligen, völlig unsystematischen Spaziergängen
 durch die Stadt gewonnen hat.
Erinnerungen an ein Fotografenleben
Im Katalog der Ausstellung erzählt Harry Weber auch von seinem
 "Fotografenleben", gibt in seinen, synchron zum Wien-Projekt
 entstandenen autobiografischen Erinnerungen einen Einblick in seine
 Vita, auf bestimme Abschnitte fokussiert: seine Jugend in Wien, die
 furchtbaren Erfahrungen der jüdischen Familie im Nationalsozialismus
 mit seiner erzwungenen Emigration, die Zeit im Kibbuz bei Jerusalem
 und in der britischen Armee und die Rückkehr nach Österreich und
 Wien, den Verlust der geliebten Mutter, die im KZ ermordet wurde und
 das völlig andere Leben, vor dem der junge Mann nach dem Krieg stand.
 Harry Weber erlebte in der Folge Jahrzehnte als erfolgreicher
 Fotoreporter in führenden Medienhäusern, in seinen späteren Jahren
 war er Theaterfotograf und ging schließlich zum freien Arbeiten über.
 Das "Wien-Projekt" war sein letzter Auftrag, mit dem er die Stadt
 zeichnete, mit der ihn so ambivalente Gefühle verbanden. Er
 hinterließ der Stadt damit einen künstlerischen Nachlass, der
 zugleich sozial- und kulturhistorische Bedeutung als Bild Wiens am
 Beginn des 21. Jahrhunderts hat.
Die Ausstellung im MUSA ist Dienstag bis Freitag von 11 bis 18
 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr, Samstag von 11 bis 16 Uhr bei freiem
 Eintritt geöffnet. Montag und an Sonn- und Feiertagen ist das MUSA
 geschlossen. Der Katalog mit 560 Bildern kostet in der Ausstellung 29
 Euro, im Handel 33 Euro.
o Weiter Informationen: MUSA 1., Felderstraße 6-8 Tel.: 4000-8400 E-Mail.: musa@musa.at Internet: www.musa.at/
rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/ma53/rkfoto/
(Schluss) gab
Rückfragehinweis:
 PID-Rathauskorrespondenz:
 http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
 Franz Thalmair
 Tel.: 650 921 91 68
 E-Mail: presse@musa.at
 Internet: www.musa.at/presse
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