Alois Mock-Preis für soziales Engagement an Franziskaner Hilfswerk für Mittel und Osteuropa - Überreichung durch ÖVP-Klubobmann Dr. Wolfgang Schüssel

Wien (OTS) - (ÖVP-PK) Als Preisträger 2007 hat der "Felix
Ermacora-Menschenrechtsverein - Verein zur Wahrung und Förderung der
Menschenrechte" Mag. Gudrun Harrer (Journalistenkategorie) und
Univ.Prof. DDr. Franz Matscher (Wissenschaftskategorie) ausgewählt.
Erstmals wurde der Alois Mock-Preis für soziales Engagement vergeben
- er ging an das Franziskaner Hilfswerk für Mittel- und Osteuropa
"Franz hilf", das durch den Leiter der 1995 gegründeten Hilfsstelle
Pater Ulrich Zankanella vertreten war. ÖVP-Klubobmann Dr. Wolfgang
Schüssel, Obmann des Felix Ermacora-Menschenrechtsvereins,
überreichte gestern, Montagnachmittag, gemeinsam mit dem ehemaligen
Präsidenten des Nationalrats, Prof. Dr. Andreas Khol, dem Präsident
der Politischen Akademie, Dr. Werner Fasslabend, und dem Vorsitzenden
des wissenschaftlichen Beirats, Univ.Prof. Dr. Heribert Köck, im
Empfangssalon des Parlaments die Preise. ****
Allen drei Preisträgern gemeinsam sei die "Gabe der Unterscheidung
und der Mut, differenziert für etwas einzustehen", so Schüssel. "Wir
müssen in der Politik, in der Gesellschaft, Sicherheit geben und
gleichzeitig die Balance wahren: Inwieweit können wir Sicherheit
geben, inwieweit kann und muss man auch die Menschlichkeit zu Wort
kommen lassen, ohne insgesamt Spielregeln in Frage zu stellen?" Der
ÖVP-Klubobmann erinnerte daran, als im Kosovo-Krieg unter EU-Vorsitz
ein Flüchtlingslager in Albanien eröffnet wurde, das "wir mit
großartigen Kraftanstrengungen finanziert haben". 40 Millionen Euro
wurden kurzfristig zur Verfügung gestellt. In Summe habe Österreich
insgesamt mehr als 150 Millionen Euro seit 1999 für den Kosovo
geleistet. Die EU habe etwa 1,1 Milliarden Euro an Leistungen für den
Kosovo erbracht, um die Lebenssituation dort zu verbessern. Der
Klubobmann verwies auch auf die österreichischen Helferinnen und
Helfern, die im Kosovo viel geleistet haben: Durch den Wiederaufbau
von Häusern wurde Wohnraum für fast 20.000 Menschen geschaffen. Er
wies auch auf den Wunsch vieler hin, nach Österreich zuwandern zu
wollen; Asyl zu bekommen sei aber ein "heiliges Recht".
Univ.Prof. Dr. Heribert Köck, Vorsitzender des wissenschaftlichen
Beirates, meinte in seiner Laudatio, dass das Lebenswerk des
Preisträgers Franz Matscher Vorbildwirkung habe. "Die Verleihung des
Felix Ermacora-Preises an ihn soll nicht nur eine verdiente Würdigung
sein, sondern auch zur Stärkung des Menschenrechtsbewusstseins
beitragen." Und zur Preisträgerin Gudrun Harrer, die große Courage
auszeichne, meinte er: "Ihre Bericht und Analysen haben den Vorzug,
seriös zu sein und gleichzeitig einen großen Leserkreis
anzusprechen." Das Franziskaner Hilfswerk sei wiederum eine
Institution, die sich in den praktischen Dienst der Menschenrechte
stelle.
Schüssel würdigte Matscher als einen der renommiertesten
Menschenrechtsexperten. Er war jahrzehntelang Richter am Europäischen
Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Noch während seiner
Jahre im diplomatischen Dienst (1953 bis 1970) folgte Matscher dem
Ruf an die Universität Salzburg, wo er Professor für
Zivilgerichtliches Verfahren, Internationales Recht und
Rechtsvergleichung wurde. Nach seinem Ausscheiden aus dem
diplomatischen Dienst folgten Jahre als Dekan der Juridischen
Fakultät und als Rektor der Universität Salzburg.
Die Faszination des Menschenrechtsschutzes prägte Matscher
entscheidend und gipfelte 1987 in der Gründung des Institutes für
Menschenrechte, dessen Direktor er bis 2004 war. Seit 1. März 2001
ist der international anerkannte Menschenrechtsexperte
Rechtsschutzbeauftragter im Bundesministerium für Inneres für die
"erweiterte Gefahrenforschung". Sein Motto lautet "Grundrechtsschutz
und polizeiliche Effizienz".
Gudrun Harrer sei eine "der renommiertesten Journalistinnen in der
Außenpolitik", so Schüssel. Sie ist Leiterin des außenpolitischen
Ressorts der Tageszeitung "Der Standard" und Kolumnistin der
"Furche". Ihr Spezialgebiet ist die arabische und islamische Welt.
Außerdem ist sie Lektorin für Moderne Arabische Geschichte an der
Universität Wien. Im ersten Halbjahr 2006 war Harrer Sondergesandte
für die österreichische Präsidentschaft der Europäischen Union in
Bagdad. Hinzu kommen zahlreiche Publikationen, Vortrags- und
Moderatorentätigkeiten, Reisen in den Nahen und Mittleren Osten.
Harrer veröffentlichte unter anderem ein Buch über die Hintergründe
des Irak-Kriegs (Kriegs-Gründe. Ein Versuch über den Irak-Krieg,
Mandelbaum, Wien 2003).
Alois Mock-Preises für soziales Engagement
Gleichzeitig zum Felix-Ermacora-Menschenrechtspreis wurde im
Empfangssalon heuer erstmalig auch der vom ÖVP-Parlamentsklub und der
Politischen Akademie ins Leben gerufene Alois Mock-Preis verliehen.
Damit werden Institutionen geehrt, die sich durch ihr soziales
Engagement auszeichnen. Der Preis 2007 ging an das Franziskaner
Hilfswerk für Mittel und Osteuropa: Franziskaner für Mittel- und
Osteuropa (FMO) - Franz hilf! Es ist ein kirchliches Hilfswerk, das
im Auftrag des Franziskanerordens und in Zusammenarbeit mit der
Missionszentrale der Franziskaner in Bonn (D) die Pastoral-, Sozial-,
Caritas-, Bildungs- und Ausbildungsarbeit der Franziskanischen
Familie im ehemals kommunistischen Raum Europas und Nordasiens
unterstützt. Stellvertretend für das Hilfswerk nahm der Leiter, Pater
Ulrich Zankanella, den Preis entgegen.
Der Felix Ermacora-Menschenrechtspreis wird heuer zum dritten Mal
verliehen. Er wurde im Jahr 2005 anlässlich des zehnten Todestages
des bedeutenden Völkerrechts- und Menschenrechtsexperten Univ.Prof.
Dr. Felix Ermacora von ÖVP-Parlamentsklub und der Politischen
Akademie ins Leben gerufen. Mit der diesjährigen Auszeichnung wolle
man sowohl Felix Ermacora als auch Alois Mock, der bei der Verleihung
nicht anwesend sein konnte, gedenken, so Schüssel abschließend.
(Schluss)
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