Wien (OTS) - Die mit Spannung erwartete Dokumentation der enkidu
Filmproduktion von Alexander Binder berichtet über eine spektakuläre
Tat: die Entführung des Fabrikanten Walter Michael Palmers (*1903;
+1983) am 9. November 1977 vor seinem Haus in Wien Währing.
"Österreich sei schließlich keine Insel", hielt der damalige
österreichische Bundeskanzler Bruno Kreisky der aufgeregten
Öffentlichkeit entgegen. Während linksradikale Terroristen der
deutschen RAF im "Deutschen Herbst" 1977 mit Anschlägen, Geiselnahmen
und Attentaten eine Blutspur des Terrors hinterließen, schien die
Welle der Gewalt und Hysterie damals auch Österreich zu ergreifen.
Der 74-jährige Walter Palmers, Chef des größten österreichischen
Textilkonzerns, wurde vier Tage festgehalten und kam schließlich
gegen ein Lösegeld von 31 Mio. Schilling frei. Zwei Wochen später
verhaftete die Polizei Thomas Gratt und Othmar Keplinger im
schweiz-italienischen Grenzort Chiasso. Die Entführung diente der
Geldbeschaffung für die "Bewegung 2. Juni", einer
Schwesterorganisation der RAF. 1979 wurden die Studenten zu
unterschiedlichen Haftstrafen verurteilt.
Erstmals waren sie für die jetzt im Kino anlaufende Dokumentation
zu Interviews vor der Kamera bereit. Ihre umfassenden Stellungnahmen
verdeutlichen die Hintergründe und Konsequenzen der damaligen Tat.
Ende März 2006, kurz nach Beendigung der Dreharbeiten, nahm sich
Thomas Gratt in Wien das Leben.
Die Premiere findet am Do., 27.9., 19 Uhr im Audimax der TU Wien
statt. Diskussion nach der Filmvorführung
Es diskutieren: Alex Binder (Regisseur), Reinhard Pitsch
(Mitbegründer "Arbeitsgruppe Politische Gefangene", Palmers
Entführer), Astrid Proll (eh. Mitglied RAF), Lorenz Gallmetzer (ORF),
Moderation Robert Misik (Autor; Falter, Profil)
Rückfragehinweis:
juicy pool / Franziska Gerner, Tel.: 01-481 545450
Mobil: 0681 10537076, mailto:franziska.gerner@juicypool.com
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