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SJ Steiermark: "Falsches Land - Falsche Tafel" - Nein zur Ehrung von Agnes Millonig

Wien (OTS) - Die SJ Steiermark (SJ) hielt am Donnerstag, den 20. September 2007, als Protest gegen die Gedenktafelenthüllung für Agnes Millonig, eine Medienaktion unter dem Motto "Falsches Land! - Falsche Tafel!" in Neumarkt ab. Die Neumarkterin Millonig schrieb nicht nur die vierte Strophe der Kärntner Landeshymne, sondern beschwor mit ihrem Gedicht "Das Heilige Ja" auch den Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland.

Für Wolfgang Moitzi, Landesvorsitzender der SJ Steiermark, ist diese Gedenktafel nicht akzeptabel: "Die Gedenktafel bezieht sich auf das, was Millonig im Laufe ihres Lebens geschrieben hat und dabei muss man auch auf die politischen Inhalte ihrer Texte Rücksicht nehmen. Aber anscheinend stört es die Verantwortlichen nicht, dass Millonig zum Anschluss an Nazi-Deutschland aufrief und jede Neinstimme als Hochverrat und Verbrechen brandmarkte."

Dass die Gedenktafel mit 15 Monaten Verspätung doch angebracht wird, stimmt auch den Murauer Bezirksvorsitzenden der SJ, Max Lercher, nachdenklich: "Es gab in unserem Bezirk zwei Außenstellen des Konzentrationslagers Mauthausen und dazwischen prangt nun eine Gedenktafel für eine Befürworterin des Regimes, welches für die Schandtaten an diesen beiden Orten verantwortlich ist. Es wäre sinnvoller die geschichtliche Aufarbeitung dieser Zeit zu forcieren und das Bewusstsein, dass so etwas nie wieder passieren darf, zu fördern, anstatt einfach zu vergessen, was einmal war."

Das Engagement des Kärntner Landeshauptmannes für diese Gedenktafel stößt bei beiden Vorsitzenden auf Unverständnis. "Bisher war uns nur bekannt, dass Jörg Haider das Taferlrücken Freude bereitet. Dass ihm auch das Aufstellen und Enthüllen Spaß macht, ist uns neu. Bei diesem neuen Hobby würden wir ihn auch unterstützen, wenn er auf Ehrungen für ehemalige Nazis verzichtet und stattdessen die längst fälligen zweisprachigen Ortstafeln in seinem Bundesland aufstellt", so die beiden Vorsitzenden.

An den Bürgermeister Racz richtet die SJ folgende Aufforderung:
"Gerade als DemokratInnen sollten wir uns von der NS-Zeit klar distanzieren, dazu gehört es auch, dass man auf Ehrungen von NS-Mitgliedern verzichtet. Denn die Sozialdemokratie stand in ihrer langen Geschichte immer auf der Seite der Republik und der Demokratie und hat immer gegen antidemokratische Kräfte wie den Nationalsozialismus und für die Erhaltung der Demokratie in Österreich gekämpft!"

Fotos der Aktion sind bei der SJ Steiermark erhältlich.

Rückfragen & Kontakt:

SJ Steiermark
Udo Hebesberger
Tel.: 0664/830 44 18
http://www.sj-stmk.at

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