- 12.09.2007, 12:47:38
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ÖAMTC warnt vor allzu freizügigen Grünphasen für Fußgänger
Liste gefährlicher Fußgängerquerungen in Wien auf Stichhaltigkeit prüfen
Wien (OTS) -
Aus Anlass der jüngst erhobenen Forderung nach Verlängerung der
Grünphasen für Fußgänger ruft der ÖAMTC die geltenden Bestimmungen
zum Benützen ampelgeregelter Schutzwege in Erinnerung.
Fußgängerampeln sind grundsätzlich genauso geschaltet wie Ampeln
für den Fahrzeugverkehr: Grün bedeutet, dass man gehen darf.
Anschließend blinkt die Ampel vier mal grün. Dieses vier Sekunden
lange Blinken zeigt an, dass ein Wechsel auf Rot bevorsteht. Für den
Fußgänger, der sich bereits auf der Fahrbahn befindet, bedeutet dies
"weitergehen". Allerdings sollten beim Blinken nur Personen die
Fahrbahn betreten, die in der Lage sind, zügig die Straße zu
überqueren.
Selbst "rot" bedeutet nicht "stehen bleiben" oder gar "umkehren",
wie dies manchmal irrtümlich angenommen wird. Vielmehr wird ab dem
Beginn des roten Ampellichtes eine ausreichend lange "Räumphase"
gewährt. Wer sich auf der Fahrbahn befindet, braucht nicht in Panik
zu geraten und vor allem nicht damit zu rechnen, dass plötzlich
querender Verkehr einsetzt.
Auch wenn der Verkehr auf der querenden Fahrbahn "grün" haben
sollte, dürfen Personen, die sich auf dem Schutzweg befinden, nicht
gefährdet oder behindert werden.
Liste gefährlicher Fußgängerquerungen überprüfen
Die jüngst vorgelegte Liste gefährlicher Fußgängerquerungen muss
daher auf ihre Stichhaltigkeit überprüft werden. Die Ampelschaltungen
sind grundsätzlich auf größtmögliche Sicherheit ausgelegt. Die StVO
schreibt völlig zu recht vor, dass Ampelschaltungen die Flüssigkeit
des Verkehrs (und zwar sowohl für Fußgänger als auch für Fahrzeuge)
sicherstellen sollen. Durch unnötig lange Grünphasen für die
Fußgänger sollte also der Fahrzeugverkehr nicht übermäßig
eingeschränkt werden. Das gemeinsame Ziel von ÖAMTC und
Stadtverwaltung ist und bleibt daher die weitere Umsetzung des
Projektes "Grüne Welle".
ÖAMTC empfiehlt: Bei breiten Straßenquerungen Grünphasen für
Fußgänger verlängern
Allerdings räumt der ÖAMTC ein, dass es in Wien bei einer Reihe
von Fußgängerquerungen Unklarheiten gibt: Dies ist vor allem dort der
Fall, wo besonders breite Straßen mit mehreren Fahrstreifen und einer
schmalen Mitteltrennung gequert werden müssen.
Fußgänger haben hier oft Straßen mit 25 Metern Breite oder mehr
vor sich. Hier kommt es tatsächlich vor, dass man bei "normaler"
Gehgeschwindigkeit auf der Mitteltrennung oder noch gute 12 bis 15
Meter vor der anderen Straßenseite mit plötzlichem Grünblinken oder
gar mit Rot konfrontiert wird.
Wer hier in der Befürchtung, die zweite Fahrbahn nicht sicher
überqueren zu können, stehen bleibt, bekommt es tatsächlich "mit der
Angst" zu tun. Denn die Mitteltrennungen sind oft zum Warten viel zu
schmal und der beidseitig vorbeiflutende Verkehr wird zu Recht als
gefährlich empfunden.
In derartigen Fällen empfiehlt auch der ÖAMTC die Grünphasen für
die Fußgänger so zu verlängern, dass das Grünblinken erst einsetzt,
wenn man sich auf der zweiten zu überquerenden Fahrbahn befindet und
die Räumphase ausreicht, um sicher den Fahrbahnrand zu erreichen. Der
ÖAMTC wird seine laufenden Kontakte zur zuständigen MA33 im Zuge des
Projektes "Grüne Welle" nutzen, um dort vernünftige Anpassungen zu
erreichen, wo dies wirklich notwendig ist.
(Schluss)
Martin Hoffer
Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Informationszentrale
Tel.: +43 (0) 1 71199-1795
mailto:iz-presse@oeamtc.at
http://www.oeamtc.at
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