- 31.08.2007, 10:40:10
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Gewerbe und Handwerk: Spartenobmann Gottfried Parade fordert wirtschaftsadäquate Bedingungen in der Lehrlingsausbildung
Wien, 31. August 2007 (OTS) - Die Landessparte Gewerbe und
Handwerk Wien als größter Ausbildner in der Bundeshauptstadt, 55 %
der Lehrbetriebe und 40 % der Lehrlinge sind der Sparte zurechenbar,
bekräftigt die Gangart und Bemühungen im Rahmen der
Lehrstellenförderung sowie die erfolgreiche Fortsetzung.
"Die kritischen Stimmen in den Medien zum Thema Lehrstellenmarkt
waren dringend notwendig. Allen voran die klare Ablehnung von Frau
Staatssekretärin Marek zum Vorschlag des Arbeiterkammer-Präsidenten
Herbert Tumpel, für Unternehmen, die keine Lehrlinge ausbilden,
Sanktionen vorzusehen", so Obmann Parade. Die Klassifizierung in
"gute" und "schlechte" Betriebe muss aufs Schärfste von allen Seiten
zurückgewiesen werden.
Die positiven Auswirkungen der Bemühungen der letzten Jahre liegen
auf der Hand, etwa ein Anstieg der Lehrplätze 2006, aber auch die
prognostizierte Steigerung der Lehrlinge gesamt für Ende 2007.
Die Verhandlungen der Sozialpartner bezüglich einer Reform der
Lehrlingsausbildung und einer möglichen Adaptierung der Förderungen
sind jedenfalls richtig und werden von der Sparte als notwendig
angesehen. "Es kann jedoch nicht sein, dass der Veränderungswille nur
auf den Schultern der Unternehmen ausgetragen wird. Für den einzelnen
Lehrling gibt es nicht immer den 'maßgeschneiderten'
Ausbildungsplatz, selbst wenn der gute Wille dazu von allen Seiten
vorhanden ist. Der Wunsch nach dem Traumjob ist eben nicht immer mit
der aktuellen Situation am Arbeitsmarkt vereinbar", nennt Obmann
Parade die Dinge beim Namen. "Wir brauchen flexiblen Nachwuchs, der
anpacken und lernen will. Die Lehre kann und darf kein 'Sammelbecken'
für schlecht qualifizierte Jugendliche sein. Mindesterfordernisse,
wie das Beherrschen der Kulturtechniken sowie der korrekten
Umgangsformen mit dem Kunden, müssen hier als Grundvoraussetzung
vorhanden sein. Das ist aber wiederum Gegenstand von Erziehung, wo
auch Eltern nicht aus ihrer Pflicht genommen werden können."
Die Wiener Gewerbe- und Handwerksbetriebe bilden die Jugendlichen,
die dazu bereit sind, gerne und mit Begeisterung aus. Die Sparte
fordert hier für die Unternehmer erträgliche Regelungen im Bereich
der gesetzlichen Vorschriften zur Lehrlingsausbildung und
Jugendbeschäftigung, um in der Zukunft nicht noch stärker unter
Wettbewerbsverzerrungen zu leiden.
Für den "Tag der Lehre" am 19.10.2007 wurden bereits entsprechende
Vorkehrungen für eine Veranstaltung im Gewerbehaus am
Rudolf-Sallinger-Platz getroffen. Die Lehrlingsstelle der WK Wien
etwa plant Informationen zu allen Themen der Lehrausbildung und das
BIWI (Berufsinformationszentrum der WK Wien) einen Schwerpunkt
"start-up"-check und Talente-Checks. Die Spartengeschäftsstelle
Gewerbe und Handwerk wird mit einem eigenen Stand vertreten sein.
"start-up", die Lehrlingsinitiative der Sparte Gewerbe und Handwerk,
möchte die Wiener Gewerbebetriebe bei ihrem Engagement unterstützen
und gleichzeitig dazu beitragen, dass die Vorwürfe gegenüber der
Wirtschaft, nämlich zu wenig Lehrlinge ausbilden zu wollen,
entkräftet werden. Derzeit weist die Statistik rund 10.019 (Juli
2007) Jugendliche aus, die Lehrstellen suchen. KommR Parade hält
fest: "Wir haben in Pressemitteilungen, Briefen an Eltern und Lehrer
sowie im direkten Kontakt mit Jugendlichen bei verschiedensten
Berufsinformationen wiederholt auf die Lehrlingsinitiative 'start-up'
hingewiesen. Leider wurde unsere Initiative, die seit Herbst 2004
läuft, trotz intensiver Hinweise bislang nur teilweise genützt. 2.728
Kandidaten haben sich seither im BIWI angemeldet, immerhin an die 444
Jugendliche erschienen nicht zum vereinbarten Termin. Von den
durchgeführten Checks waren nur ca. 45 % positiv. Dieses
offensichtlich mangelnde Interesse seitens der Jugend bzw. der
verantwortlichen Erwachsenen und die fehlende Bereitschaft, sich mit
den Gegebenheiten des Arbeitsmarktes auseinanderzusetzen, führen zur
zunehmenden Verschärfung der Lehrstellensituation. Die Wiener
Unternehmen hier als Alleinverantwortliche hinzustellen, wie dies
zunehmend geschieht, ist sicher nicht adäquat", stellt sich Parade
hinter seine Unternehmer.
Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Wien Sparte Gewerbe und Handwerk Dr. Simon Wöss Referat für Öffentlichkeitsarbeit Tel. 01-51450 2458 mailto: simon.woess@wkw.at
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