• 23.07.2007, 15:10:54
  • /
  • OTS0167 OTW0167

Verbund will die Landesgesellschaften stärker beliefern

Daseinsvorsorge 1 - Auf der Nachhaltigkeitsseite sieht sich der Verbund als der Konzern, der sich auf erneuerbare Energie stützt

Wien (OTS) - Das lange anhaltende Hochsommerwetter macht nicht nur
dem Menschen generell zu schaffen, es beeinflusst auch die
Stromerzeugung. So erfolgreich sich die Halbjahresbilanz 2007 des
Verbundkonzerns darstellt, die am Montag vom Vorstandsvorsitzenden
Generaldirektor Dr. Michael Pistauer der Öffentlichkeit präsentiert
wurde, die Stromerzeugung erscheint sichtlich beeinträchtigt. Die
seit 1934 niederste Wasserführung liefert 13 Prozent weniger als in
Normaljahren, "das muss Auswirkungen auf die Wasserkraftproduzenten
haben", merkt Pistauer kritisch an.

Zur Gesamtsituation des Verbundkonzerns führt der
Vorstandsvorsitzende aus: "Bei den Kundensegmenten sehen wir eine
Verschiebung von den Händlern hin zu den Weiterverteilern.
Grundsätzlich wollen wir den Inlandsanteil erhöhen, wir wollen die
Landesgesellschaften stärker beliefern als bisher und so diesen
Anteil von derzeit etwa 32 Prozent auf 38 Prozent steigern".
Insgesamt so Pistauer, wird der europäische Strommarkt von der
thermischen Erzeugung getrieben: "Der Run auf das Gas wird stärker".
Das bedeutet auch, dass mittelfristig mit einem weiteren Steigen der
Strompreise zu rechnen sein wird.

Beim operativen Ergebnis für 2007 rechnet der Verbund mit einer
Steigerung von 10 Prozent, beim Konzernergebnis mit einer Steigerung
von 15 Prozent, vorausgesetzt die Wasserführung verbessert sich. Auf
den heimischen Markt eingehend, weist Pistauer auf Gespräche mit EVN,
Wienstrom und den anderen Mitgliedern dieser Gruppe hin, die einer
Konsolidierung der Marktsituation in Österreich dienen sollen. "Dies
kann nur über die Kapitalseite erfolgen, reine
Vertriebspartnerschaften sind unter den Argusaugen der
Wettbewerbsbehörden kaum denkbar. Wichtig wäre, dass wir zu
zufriedenstellenden Stromverträgen miteinander kämen". Denn mit Wien
und Niederösterreich habe man derzeit so gut wie keine
Stromlieferungen mehr, das sollte sich in Zukunft ändern.

Abschließend zu den wichtigsten Kenndaten des ersten Halbjahres
2007, das dem Verbund eine weitere Steigerung bei Umsatz und Ergebnis
brachte: Trotz der schon angesprochenen geringen Wasserführung für
die Stromproduktion und fallenden Strompreis im ersten Halbjahr,
konnte der Wachstumskurs des Unternehmens fortgesetzt werden. Der
Umsatz stieg um 3,1 Prozent auf 1.490,8 Millionen Euro, das operative
Halbjahresergebnis verbesserte sich um 4,9 Prozent, auf 447,4
Millionen Euro und das Konzernergebnis erhöhte sich um 19,6 Prozent
auf 329,9 Millionen Euro. Die erwähnte extrem geringe Wasserführung
führte zu einem Rückgang der Stromerzeugung aus Wasserkraft um 673
Gigawattstunden oder 5,4 Prozent.

Wegen der niedrigen Spotmarktpreise ging auch die Erzeugung aus
thermischen Kraftwerken zurück, sie nahm um 577 Gigawattstunden oder
25,3 Prozent ab. Hauptverantwortlich für den Preisrückgang war hier
einerseits der milde Winter 2006/2007 und andererseits der
Preisverfall der CO2-Zertifikatskosten, die im Lauf dieses Jahres de
facto ihren gesamten Wert verloren haben.

Insgesamt blickt der Verbund durchaus optimistisch in die Zukunft
und definiert das so (Zitat): "Der Verbund ist das einzige
Unternehmen in Österreich, das bei sinnvollen Beteiligungen an
Landesenergieversorgern Kraft hat, eine aktive Rolle zu spielen".
Trotz dieser positiven Perspektiven ist für die Zukunft ein neues
Denken angesagt, weil so Pistauer, die Netze in Europa auf nationale
Märkte ausgerichtet sind. Bei einer jährlichen Stromverbrauchszunahme
von 2 bis 3 Prozent hochgerechnet, würde das bedeuten, dass etwa ab
dem Jahr 2040 die gesamte Kraftwerkskette der Donau nochmals
errichtet sein müsste, um den zusätzlichen Verbrauch abzudecken. Dem
ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

Rückfragehinweis:
Österreichischer Wirtschaftspressedienst
Peter Karl Ziwny
1016 Wien, Stadiongasse 6-8
Tel.- 408 22 04/12
mailto:wirtschaftspressedienst@voewg.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | VGW

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel