• 22.07.2007, 11:16:43
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"Family For You" weist Vorwürfe im Fall des "äthiopischen Mädchens" heftig zurück und fordert Auslandsadoptionsgesetz

Wien (OTS) - Beim nun seit Monaten - und aktuell wieder im
"Kurier" berichteten Fall - des äthiopischen Mädchens geht es um eine
Adoption aus dem Jahr 2004, indem dieses Mädchen gemeinsam mit einem
jüngeren Buben von einer niederösterreichischen Familie adoptiert
worden war. Dieses Mädchen wurde von der Adoptivfamilie ab April 2006
nicht mehr im Familienverband belassen wurde und den nö.
Jugendbehörden übergeben.

Im Zuge des von der Familie angestrebten Auflösungsverfahrens der
Adoption stellte sich heraus, dass ein von einer lokalen äthiopischen
Verwaltungsbehörden ausgestelltes Dokument, dass die Identität, das
Alter und die Geschwistereigenschaft feststellte, nicht mit den
Tatsachen übereinstimmt: die beiden Kinder sind keine Geschwister,
was sich auch mit den Aussagen des Mädchens deckt. Dies lässt die
Möglichkeit offen, dass auch andere Fehler, Unregelmäßigkeiten oder
kriminelle Handlungen passiert sind.
"Dass es dazu kommen konnte, zeigt, dass es Lücken im äthiopischen
System gibt. Nachdem sich erste Verdachtsmomente nicht rasch
entkräften haben lassen, haben wir die Arbeit in Äthiopien bis auf
weiteres eingestellt", so Mag. Fembek. "Family For You" ist nach den
äthiopischen Lizenzbestimmungen dazu verpflichtet, mit einem lokalen
Repräsentanten zu arbeiten. Dieser wurde dem Verein durch die
äthiopische Botschaft empfohlen und der Kontakt hergestellt. Als auch
gegen ihn Verdachtsmomente aufkamen, die sich nicht rasch entkräften
ließen, trennte sich "Family For You" im Februar 2007 von ihm.

Das Ende der Adoptionsaktivitäten von "Family For You" in
Äthiopien führte klarerweise zu einer schwierigen Situation für die
vielen betroffenen, wartenden Adoptiveltern wie auch für den Verein
und seine engagierten MitarbeiterInnnen. Es konnten allerdings nun
mit fast allen zufrieden stellende Ersatzlösungen gefunden werden.
"Die Vorwürfe, die Rechtsanwalt Agstner hier erhebt, sind für mich
unbegreiflich und auch ungeheuerlich", so Mag. Fembek.
Rechtsanwalt Dr. Agstner, der Vertrauensanwalt der äthiopischen
Botschaft in Österreich, der im "Kurier" schwere Vorwürfe erhebt,
vertritt gleichzeitig zwei "geschädigte" Adoptivfamilien (die als
eine der ganz wenigen die Angebote von "Family For You" nicht
angenommen haben), und sieht darin keinen Interessenskonflikt. Mag.
Fembek: "Sein Verhalten ist für uns nicht nachvollziehbar. Anstelle
sich konstruktiv gemeinsam für die Lösung des Problems einzusetzen,
versucht er seit Monaten, sowohl uns als auch die zuständigen
Jugendbehörden, die hier ausgesprochen gut und verantwortungsvoll
arbeiten, zu bedrohen und einzuschüchtern. Der Fehler ist eindeutig
in Äthiopien und bei den äthiopischen Behörden passiert, er sollte
sich im Interesse aller Adoptiveltern für die rasche Aufklärung der
Situation in Äthiopien und eine Verbesserung der äthiopischen
Verhältnisse engagieren."

Auch der von Dr. Agstner erhobene Vorwurf der überhöhten Kosten
"sind einfach lächerlich", so Mag. Fembek, "da hier Äpfel mit Birnen
verglichen werden. Wir sind hier völlig transparent. Als freier
Jugendwohlfahrtsträger in Österreich sind wir dazu verpflichtet,
Sozialarbeiter und Psychologen zu beschäftigen, die für Qualität bei
der Auswahl und Überprüfung der Adoptiveltern sorgen und nach der
Adoption regelmäßig mit den Familien Kontakt halten,
Postplacement-Berichte an die äthiopischen Behörden schicken usw."

Der andere im Kurier-Artikel genannte Verein "Brücke nach
Äthiopien" ist kein freier Jugendwohlfahrtsträger¸ braucht solche
Auflagen nicht zu erfüllen; Adoptiveltern müssen die genannten
Dienstleistungen von anderen Organisationen zukaufen. "Rechnet man
einen fairen Kostenvergleich, so gibt es keine nennenswerten
Kostenunterschiede", so Mag. Fembek. "Family For You" steht unter
Aufsicht der zuständigen Wiener Jugendwohlfahrtsbehörde; alle
verrechneten Einnahmen und Ausgaben werden laufend offen gelegt,
regelmäßig geprüft auch von einem österreichischen
Wirtschaftstreuhänder.

Mag. Fembek fordert nicht zuletzt als Konsequenz aus diesem Fall
die rasche Einführung eines Auslandsadoptionsgesetzes nach
internationalem Vorbild: "In Belgien kam es vor einigen Jahren zu
ähnlichen Fällen. Dort gibt es nun ein Auslandsadoptionsgesetz, das
eine schlagkräftige Aufsichtsinstanz eingesetzt hat. Diese prüft die
lokalen Adoptionsgesetze und -prozesse vorweg. Sie besucht die
Partnerländer regelmäßig, ist mit den dortigen Behörden und
Partnerorganisationen in dauerndem Kontakt, und sie muss jeden
einzelnen Adoptionsfall vorweg genehmigen."

Family For You hat in sieben Jahren rund 350 Familien zu Kindern
aus dem Ausland geholfen, von denen die allermeisten problemlos
abgelaufen sind und Kinder wie Eltern glücklich geworden sind. Dies
ist der einzige Problemfall.

Rückfragehinweis:
Mag. Petra Fembek, Family For You
Tel.: +43 1 8044828-0
mailto:office@familyforyou.org
Vollversion der Pressemitteilung: www.familyforyou.org

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