- 30.06.2007, 09:36:56
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Kommunale Energieversorger stärken ihre Position in Brüssel
Übereinkommen zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen CEDEC und VKÖ
Wien (OTS) - In etlichen europäischen Ländern treten ebenso wie in
Österreich für die Energieunternehmen in Zusammenhang mit den
Aktivitäten und Vorhaben der EU-Gremien (Rat, Kommission, Parlament)
gleich gelagerte Fragen und Probleme auf, weil die Strukturen der
betreffenden Unternehmen sehr ähnlich, um nicht zu sagen fast
deckungsgleich sind. Deshalb liegt es auf der Hand, diese Kontakte
weiter auszubauen und gemeinsam nach praktikablen Lösungen zu suchen.
In diesem Zusammenhang sei übrigens auf die Meldung vom 29. Juni d.
J. verwiesen, dass die EU die vollständige Liberalisierung des Strom-
und Gasmarktes ab Sonntag, 1. Juli 2007, für die europäischen
Endverbraucher in Kraft setzt. Diese sollten dann ihre
Energieversorger in allen EU-Staaten selbst wählen können, Österreich
und 12 andere EU-Länder haben die vollständige Öffnung der
Energiemärkte rechtlich bereits vollzogen. Die EU-Kommission hat
angekündigt, die Lage genau zu verfolgen und vor nichttransparenten
oder irreführenden Geschäftspraktiken beim Wechsel des
Energieversorgers zu warnen.
Naturgemäß werden auch auf Seiten der Unternehmen schon seit
längerem Überlegungen angestellt, inwieweit die Maßnahmen der
Kommission ihre Tätigkeit betreffen, und das hat auch zur Überlegung
beigetragen, dass die CEDEC - European Federation of Local Energy
Companies mit Sitz in Brüssel und der VKÖ - Verband kommunaler
Unternehmen Österreichs mit Sitz in Wien, näher zusammenrücken, was
die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene betrifft. Dies hat zum
"Übereinkommen zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen CEDEC
und VKÖ" geführt, dessen Endunterzeichnung am 28. Juni 2007 in Brügge
im Rahmen der Generalversammlung der CEDEC erfolgt ist. Wie notwendig
ein solches Vorgehen ist, verdeutlichte VKÖ-Geschäftsführer Gerhard
GREINER, der bei diesem Anlaß auf den kürzlich erfolgten
Zusammenschluß der großen deutschen Verbände (VDEW und andere)
verwies, womit 1.800 Unternehmungen mit 280.000 Beschäftigten bereits
gebündelt wurden.
Um nur ein Beispiel für die Sinnhaftigkeit des Übereinkommens
anzuführen: Schon in der 44. Vorstandssitzung des VKÖ am 21. Juni in
Wien ging Präsident Dipl.-Ing. Friedrich PINK, Chef der Wienstrom,
auf die Vorhaben der ERGEG zu Functional and Informational Unbundling
ein, weil ERGEG eine Reihe von weitreichenden Vorschlägen erarbeitet
hat, die das Legal Unbundling wesentlich verschärfen sollen und einen
nicht notwendigen Eingriff in funktionierende Regeln darstellten, die
zu einer "Überregulierungen" führten. In Österreich wurden die
Entflechtungsanforderungen der Zweiten Binnenmarkt-Richtlinie bereits
2004 umgesetzt, Legal Unbundling wurde ebenfalls vorzeitig mit 1.
Jänner 2006 realisiert.
Mit diesem Themenkomplex befasste sich auch die Generalversammlung
der CEDEC am 28./29. Juni in Brügge, wo CEDEC-Präsident Renzo CAPRA,
Chairman und Chief Executive Officer der ASM Brescia, und
CEDEC-Generalsekretär Gert De BLOCK, unisono ausführten, dass die von
der ERGEG ausgearbeiteten Vorschläge nur für die großen Unternehmen
von Interesse seien, nicht aber für die kleinen. Diese müssten sich
verstärkt zusammenfinden, ein Beispiel aus jüngster Vergangenheit der
Zusammenschluss von Versorgungseinheiten von Mailand und Brescia. Die
Veranstaltung in Brügge hat auch die Gelegenheit für ein
Zusammentreffen mit Bürgermeister Patrick MOENAERT geboten, der
ausführlich die Situation der Stadt (120.000 Einwohner) erläuterte,
die über eine lange historische Tradition auch auf dem
Wirtschaftssektor - bereits im Mittelalter Hansestadt - verfügt. Sie
hat sich, wie die meisten Kommunen, den Fragen der Energieeffizienz
und Energieeinsparung zu stellen, tut dies auch und geht mit dem
guten Beispiel voran: In allen städtischen Dienststellen bis hin zur
Stadtbibliothek wird ein ausgefeiltes Sparprogramm gefahren.
Als signifikanter Punkt für einen detaillierten und
übersichtlichen Zugriff zu den einschlägigen EU-Dokumenten (in
verschiedenen Sprachen), und das nicht nur für Mitgliedsunternehmen,
wird die Website der CEDEC komplett überarbeitet. Es werden neben den
EU-Dokumenten ergänzende Stellungnahmen, Jahresberichte und
Präsentationen geboten.
Rückfragehinweis:
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