• 28.06.2007, 18:30:00
  • /
  • OTS0382 OTW0382

Symposium Demokratie Dialog "Demokratie braucht junge Menschen"

28. Juni 2007, Akademie der Wissenschaften

Wien (OTS) - Österreichs Jugendliche wünschen sich mehr politische
Bildung an Schulen und Universitäten - den laufenden
Entwicklungsprozess auch mit Ideen aller Akteurinnen und Akteure zu
füllen, war Ziel des heutigen Symposiums Demokratie Dialog.

Auf Einladung des BMUKK und BMWF haben sich heute Nachmittag über
einhundert Expertinnen und Experten in der Wiener Akademie der
Wissenschaften eingefunden, um kurz vor Ende des Sommersemesters die
Entwicklung des Themas "politische Bildung" mit seinen verschiedenen
Facetten zu diskutieren. Ziel der im Mai 2007 gemeinsam beschlossenen
Demokratie Initiative ist es, mit möglichst allen Interessengruppen
zum Thema "politische Bildung" in Kontakt zu treten und einen
konstruktiven Dialog zu führen. Die heutige Veranstaltung bildet den
Grundstein für einen langfristig geplanten Dialog, der im Herbst
fortgesetzt wird.

Die Minister ziehen eine positive Bilanz der heutigen
Veranstaltung. Ministerin Schmied: "Dieser Dialog ist ein wichtiger
Beitrag zum Ausbau der politischen Bildung. Die Diskussion mit
Betroffenen und Beteiligten hat viele interessante Beiträge und
Denkanstöße hervorgebracht. In dieser Phase unserer Demokratie
Initiative ist das Zuhören besonders wichtig. Das Ziel ist allerdings
klar: Der Ausbau der politischen Bildung an unseren Schulen und die
Steigerung der politischen Beteiligung bei jungen Menschen. Einen
ersten wichtigen Schritt setzen wir durch den neuen Schwerpunkt für
politische Bildung im Rahmen der Aus- und Weiterbildung unserer
Lehrerinnen und Lehrer."

Minister Hahn meint abschließend: "Jede Generation muss Demokratie
neu lernen. Gerade bei einem so umfassenden Dialog will ich am Ende
des Tages aber auch konkrete Ergebnisse. E-Voting etwa für die
nächsten ÖH-Wahlen und einen Lehrstuhl für politische Bildung."

Wahlalter 16 braucht begleitende Maßnahmen

Prof. Wolfgang Sander von der Universität Gießen, ein
international renommierter Experte auf dem Gebiet der Didaktik der
Politischen Bildung, eröffnete den Nachmittag und verdeutlichte mit
seinem Vortrag, dass die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre nur
dann sinnvoll sein kann, wenn Jugendliche auch Demokratieverständnis
und politisches Gefühl entwickeln können. Politische Prozesse
innerhalb einer Demokratie haben eine eigene Dynamik, die jungen
Menschen mitunter noch nicht vertraut ist. Durch die Einführung eines
eigenen interdisziplinär gehaltenen Faches könnte eine Voraussetzung
für das Verstehen dieser Prozesse geschaffen werden; der Aus- und
Weiterbildung aller Lehrenden misst Prof. Sander dabei eine
übergeordnete Rolle bei.

Nach Sanders Vortrag hatten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im
Forum Demokratie Dialog die Möglichkeit, auf so genannten
"Themeninseln", die das Thema "Demokratie und politische Bildung" von
verschiedenen Blickwinkeln beleuchteten, ihre Ideen mit anderen
Expertinnen und Experten zu teilen und Fragen für die anschließende
Podiumsdiskussion zu entwickeln. Die thematischen und fachlichen
Diskussionen aus dem Forum gingen direkt in die abschließende
Podiumsdiskussion über, in deren Rahmen Ministerin Schmied und
Minister Hahn sich nach einem einführenden Statement mit den Ideen
und Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer befassten. Ihnen zur
Seite gestellt waren Vertreter der Jugend: Samir Al-Mobayyed, der
stv. Fakultätsvorsitzende am Juridicum, Matthias Hansy,
Bundesschulsprecher, sowie Laura Rudas, Abg. z. NR. Die Künstlerin
Ramesch Daha nahm ebenfalls auf dem Podium Platz, um für die
besondere Rolle der Kunst bei der Vermittlung demokratischer Werte
und Politischer Bildung zu plädieren. Lisa Nimmervoll moderierte die
Diskussion.

Jugendliche wünschen sich ein eigenes Fach und eine Verjüngung der
Methoden

Durch die Gespräche am Podium wurde einmal mehr klar, dass die
Jugendlichen den Wunsch nach mehr politischer Bildung haben. Zur
Vermittlung von Demokratie und politischer Partizipation fordern sie
eine "Verjüngungskur" der Methoden. Dazu Wissenschaftsminister
Johannes Hahn: "Wir möchten die Jugendlichen über ihre eigenen
Informationskanäle erreichen und dabei besonders die Möglichkeit der
Abstimmung über das Internet, das E-Voting, forcieren. Wir werden das
Internet als vorrangiges Medium der Jugend verstärkt nutzen, um die
Informations- und Mitentscheidungsmöglichkeiten für Jugendliche
einfacher und attraktiver zu gestalten."
Zur möglichen Gestaltung und Intensivierung der politischen Bildung
meint Ministerin Claudia Schmied: "Politische Prozesse und
demokratische Werte kann man nicht auswendig lernen. Durch reine
Institutionenlehre können Jugendliche keine Leidenschaft und kein
Interesse für Politik entwickeln. Die Steigerung des Interesses für
Politik und der Beteiligung am politischen Prozess muss das Ziel
sein. Darin besteht auch die Herausforderung für die kommenden
Maßnahmen."

Im Beisein von Ministerin Schmied und Minister Hahn klang die
Veranstaltung mit einem Empfang in der Aula der Akademie der
Wissenschaften aus.

Rückfragehinweis:

Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
   Nikolaus Pelinka
   Tel.: 01/531 20-5030
   mailto:nikolaus.pelinka@bmukk.gv.at
   
   Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
   Mag. Martha Brinek
   Tel.: 01/531 20-9006
   mailto:martha.brinek@bmwf.gv.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel