• 27.06.2007, 15:27:32
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Hahn zeichnet große Wissenschafter aus

Bundesminister Dr. Johannes Hahn überreicht heute im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung staatliche Auszeichnungen an eine Reihe von bedeutenden Wissenschaftern.

Wien (OTS) - Das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die
Republik Österreich erhält Universitätsprofessor Dr. Hans Lassmann,
ein international angesehener Neurowissenschafter. Seine berufliche
Karriere begann als Assistenzarzt an der Universität Wien. 1999 wurde
Lassmann dort zum Vorstand des Instituts für Hirnforschung ernannt,
wo er bis heute erfolgreich tätig ist. Gegenwärtig zählt Professor
Lassmann zu den international führenden Experten auf dem Fachgebiet
der Entstehung und Behandlung von Multipler Sklerose. Seine
wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigen sich mit der Überwachung des
Nervensystems durch das Immunsystem und der Entstehung entzündlicher
Erkrankungen. So gelang Lassmann eine neue Interpretation und
Klassifikation der Immunpathologie der multiplen Sklerose.

Die gleiche Auszeichnung gebührt Universitätsprofessor Dr. Dieter
Schuöcker. Mit seinen Forschungsprojekten ist er der bedeutendste
Experte auf dem Gebiet der Lasertechnik. Durch seine jahrelange
Tätigkeit hat Schuöcker die Rolle Österreichs als Wissenschafts- und
Wirtschaftsstandort in Europa gefestigt. Die berufliche Karriere
begann er als Hochschulassistent am Institut für Hochfrequenztechnik
der Technischen Universität Wien, wo er 1987 zum Leiter des Instituts
für Hochleistungsstrahltechnik bestellt wurde. Schuöcker hat eine
vollkommen neue Kategorie der Lasermaterialbearbeitung erschlossen.
Das so genannte "Laserunterstützte Umformen" ist jetzt Gegenstand
eines Forschungsprojekts mit Unternehmen in den USA.

Unter anderem wegen seiner umfassenden Forschungstätigkeit auf dem
Gebiet der physiologischen und pathophysiologischen Rolle von
Neuropeptiden im peripheren und zentralen Nervensystem wird
Universitätsprofessor Dr. Alois Saria mit dem Großen Ehrenzeichen für
Verdienste um die Republik Österreich geehrt. In Zusammenarbeit mit
dem Karolinska-Institut in Stockholm hat Saria, damals am
Pharmakologischen Institut an der Universität Graz, die Funktion
mehrerer Neuropeptide in peripheren Organen entschlüsselt und somit
die Hypothesen der Beteiligung des Nervensystems an entzündlichen
Erkrankungen der Atemwege wesentlich erweitert. Damit konnte die
Arzneimittelforschung neue Therapiekonzepte entwickeln. Seine
Erkenntnisse nutzte Saria auch an der Psychiatrischen
Universitätsklinik in Innsbruck für Forschungen im Bereich des
Zentralnervensystems. Tatsächlich konnte gezeigt werden, dass im
Gehirn die im peripheren Nervensystem gefundenen Mechanismen nach dem
gleichen Muster ablaufen.

Das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
erhält Universitätsprofessor Dr. Kurt Hornik. Seine wissenschaftliche
Laufbahn begann in der theoretischen Statistik mit Beiträgen zur
asymptotischen Testtheorie. Später widmete er sich Fragen des
maschinellen und statistischen Lernens. Aktuelle Arbeiten befassen
sich mit dem Design und der Analyse von Benchmark-Experimenten zum
systematischen Vergleich der Performanz von Methoden des
statistischen und maschinellen Lernens. Seit 1995 ist Hornik ein
Kernentwickler von R, einer Open Source Implementierung der
preisgekrönten Sprache S.R. Durch seine Arbeiten ist Wien zur
Hauptstadt des Statistical Computing geworden.

Vom Entwicklungsingenieur bei der Firma Steyr-Daimler-Puch in Graz
über den Qualitätsingenieur bei General Motors schaffte es Dr. Jian
Wang 1995 zum erfolgreichen Unternehmer mit eigener Firmengruppe in
Österreich und China. Seit damals ist Wang um einen regen
Kulturaustausch zwischen China und Österreich bemüht. Aufgrund seines
Einflusses schaffte es sogar der "Musikantenstadl" in seine Heimat
China, der in der "Verbotenen Stadt" Peking veranstaltet werden
durfte. Umgekehrt brachte er auch zahlreiche Künstler aus China nach
Österreich. Die "Chinesische und Österreichische Musik-Gala" in
Salzburg wurde sowohl im deutschsprachigen Raum als auch in China
übertragen. Wang wird heute mit dem Goldenen Verdienstzeichen der
Republik Österreich ausgezeichnet.

Das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
überreicht Bundesminister Hahn heute Professor Dr. Wolfgang
Baumjohann, seit 2004 geschäftsführender Direktor des Instituts für
Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Seine wissenschaftlichen Arbeiten umfassen die ganze Breite der
Weltraumplasmaphysik. Basierend auf seinen Erfahrungen hat Professor
Baumjohann gemeinsam mit Professor Treumann ein Lehrbuch zum Thema
geschrieben, das an vielen Universitäten weltweit Grundlage von
Vorlesungen ist. Insgesamt war und ist der Ausgezeichnete an 10
Weltraummissionen und mehr als 20 Weltrauminstrumenten aktiv
beteiligt.

Professor Dr. Kim Nasmyth, ab heute Träger des Österreichischen
Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst, lieferte mit seinen
Forschungsarbeiten wichtige Beiträge zur Aufklärung der molekularen
Mechanismen. Sie sind für die Kontrolle der Zellteilung und der
Chromosomensegregation während der Mitose (gewöhnliche Kernteilung)
und Meiose (besondere Form der Zellteilung) verantwortlich. Seine
Gruppe identifizierte die Scc1, Scc3 und SMC Proteine, die für die
Kohäsion der Schwester-Chromatiden während des Zellzyklus
verantwortlich sind. 1999 wurde Nasmyth, gebürtig in London, Mitglied
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Rückfragehinweis:
Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
Öffentlichkeitsarbeit/jirku
Tel.: 01/53120/2881

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